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Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes

Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes

Titel: Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
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Kern in ihr, Herberge ihrer Magie und des Hexenfeuers, wurde weich und schmolz wie Butter.
    „Weshalb sagst du nichts?“
    Behutsam wusch er ihre Arme. „Ich habe zusehen müssen, wie sich die Larvae auf dich stürzten. Du warst nicht mehr zu sehen und ich konnte absolut nichts unternehmen. Als es vorbei war, blieb nur ein Berg aus Asche zurück. Ich konnte dich nicht wittern. Ich glaubte, du wärest verloren und beinahe hätte ich …“
    Sein heiseres Flüstern erstarb. Sie wartete, doch es kam nichts mehr. Sein schwerer Atem füllte das Zimmer. Wieder plätscherte Wasser, und das Tuch streichelte liebkosend über ihre Brüste, hinab zu ihrem Bauch.
    „Was hättest du?“
    „Nichts. Es ist überstanden. Ich habe dich nicht verloren, nichts anderes zählt.“
    Die unausgesprochene Antwort, was er getan hätte, wäre sie gestorben, legte einen Druck auf ihre Brust. Die Zartheit seiner Berührung verriet ihr die Wahrheit. Seine Liebe zu ihr war groß genug, um ihr bis in den Tod zu folgen. Obwohl er in den Augen seiner Sippe durch einen Freitod jede Ehre dreingegeben hätte, hätte er Hand an sich selbst gelegt. Stumm überließ sie sich seiner Obhut. Ihre Vorstellung war es stets gewesen, ihn nach einem Kampf zu pflegen und seine Wunden zu versorgen. Nie hatte sie daran gedacht, es könnte umgekehrt sein. Seine Vorsicht löste Staunen in ihr aus. Selbst als er ihr die Unschuld genommen hatte, war er nicht so sanftmütig gewesen. Er hatte es selbst zugegeben. Werwölfe wurden von ihren Trieben gesteuert.Dass einer dieser Triebe sich auf die Fürsorge für seine Gefährtin richtete, erlebte sie jetzt.
    Er hüllte sie in eine Decke, hob sie in die Arme und brachte sie zu Bett. Ihr Kopf versank in einem weichen Kissen, während er weitere Decken um sie legte und sie so fest einwickelte, dass sie sich nicht mehr bewegen konnte.
    „Warm?“, raunte er.
    Weiche Lippen streiften ihre Stirn. Sie nickte, wünschte sich, sein Gesicht zu sehen, die Liebe in seinen Augen. Aber um ihre Arme zu befreien, hätte sie zappeln müssen. Da ihm das nicht gefallen hätte, beließ sie alles so, wie es war. Die Matratze senkte sich, als er sich neben sie setzte. Sein Daumen streichelte über ihre Stirn, hinauf zum Haaransatz, hinab zu ihrer Nasenwurzel. Friede stellte sich ein, so tief, wie er nur nach einem Kampf auf Leben und Tod werden konnte.
    „Ruben, ich weiß nun, welches Geschenk ich dir machen möchte.“
    „Du bist am Leben, mehr wünsche ich mir nicht.“
    „Ich will die Mutter deines Sohnes sein oder deiner Tochter. Ich will dir ein Kind schenken.“ Ein zittriger Atemzug war zu hören. Hastig fuhr sie fort. „Natürlich wäre es auch ein Geschenk an mich. Aber ich dachte … ich spüre, dass heute Nacht der richtige Zeitpunkt ist, dieses Kind zu zeugen.“
    Mit einem leisen Lachen legte er die Hand an ihre Wange. Zunächst sagte er nichts und gab ihrem Herzen dadurch die Gelegenheit, vor diesem Vorschlag davonzurasen. Vor wenigen Wochen war sie nicht einmal mit sich selbst zurande gekommen. Für ein Kind war sie noch sehr jung. Die Strega und Hexen warteten mit einer Schwangerschaft bis in ein Alter, das für die Menschen bereits zu hoch lag, um noch Kinder gebären zu können. Waren sie beide überhaupt schon in der Lage, diesem Kind etwas zu bieten? Sie besaßen kein Heim und die Suche danach könnte Monate in Anspruch nehmen. Krötenspucke, für Vernunftgründe war sie wohl nicht geschaffen. Sich vorzustellen, wie sein Samen in ihr wuchs, löste ein wohliges Brennen in ihrem Leib aus. Es wäre so schön, wenn etwas von ihm in ihr heranwuchs und gedieh.
    „Vielleicht nicht unbedingt heute Nacht, Süße. Es werden noch andere richtige Zeitpunkte dafür kommen.“ Die Matratze hob sich, als er aufstand. „Ich bin gleich zurück.“
    Er ging hinaus. Sie verfolgte seine Schritte bis in das Nebenzimmer. Obwohl sie die Ohren spitzte, konnte sie nicht hören, was er dort machte. Hatte ihr Wunsch ihn in die Flucht geschlagen? Nach einer ganzen Weile spritzte Wasser auf. Er wusch sich den Geruch der Larvae von der Haut. Das Wasser musste kalt sein, so wie es Wölfe bevorzugten. Sie stellte es sich vor. Eisige Rinnsale auf gebräunter Haut, Wasser auf langen Muskeln, die seinen Körper modellierten. Wenn er zu ihr ins Bett stieg, würde sie unter der ersten Berührung frösteln. Erst allmählich würde sich seine Haut erwärmen, sich an ihr entflammen und dann würden sie alles andere vergessen.
    „Aurora.“
    Sie schrak

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