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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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ohnmächtig unter den langen Tisch geschoben, nachdem wir uns versichert hatten, dass es ihnen soweit gut ging und sie nicht ersticken konnten. Alain steckte seine persönlichen Sachen in die Taschen seiner neuen Kleidung. Zwischendurch hatte Daxx weitere Menüpunkte an dem Rechner aufgerufen und verschiedene Pläne des Gebäudes gefunden. Dadurch erfuhren wir, dass die komplette obere Etage die Privatwohnung von Dr. Robert darstellte. Auf dem Flachdach befand sich ein Hubschrauberlandeplatz, ein weiterer auf der uns abgewadten Seite des Grundstücks. Mit ein wenig Glück befand sich Dr. Robert also nach dem langen Flug von Europa noch in seiner Wohnung. Aber wir wollten nichts riskieren, also suchte Daxx nach einem Weg in die unterirdischen Schaltzentralen, von denen aus man den Teilchenbeschleuniger aktivieren konnte.
    Nach einer Weile, die mir unendlich länger vorkam, als sie in Wirklichkeit war, murmelte Daxx endlich: „Ich glaube, ich habe es.“ Ich drängte mich näher an ihn – nicht ganz uneigennützig, wie ich zugeben muss, aber seine Nähe und Berührung taten mir einfach gut – und sah ebenfalls auf den Monitor. Vieles von dem, was sich mir dort präsentierte, verstand ich allerdings nicht.
    „Leider kann ich nicht sämtliche Sicherheitssysteme auf unserem Weg abschalten. Das würde garantiert auffallen.“
    „Dann deaktiviere bitte die, bei denen es möglich ist“, sagte ich.
    „Schon geschehen.“
    Ich liebe dich , dachte ich, doch dieser Gedanke, obwohl er Daxx, aber auch Alain und Sinh galt, blieb in meinem Kopf und war nur an mich gerichtet. Keine Gedankenkommunikation wie zuvor im Krankenhaus. Nur an mich.  
    „Können wir?“, fragte Alain etwas ungeduldig.
    „Moment noch“, antwortete Daxx und schloss die Augen. Ich erwartete eigentlich, dass er sich im Schneidersitz hinsetzen und sich konzentrieren würde, aber er blieb einfach in gebeugter Haltung vor dem Bildschirm stehen – und verschwand.
    „Du bist wieder unsichtbar“, sagte ich, mehr, um es mir selber akustisch zu bestätigen, denn ich war ziemlich überrascht, wie schnell das dieses Mal ging.
    „Fab. Das habe ich mit einem mentalen Hintereingang gemacht.“
    „Mentaler ... Ja, klar.“ Ich wusste nicht, wovon er sprach.
    „Das ist eine Methode, sich schneller auf eine unterbewusste Ebene zu versetzen, auf der man schon einmal gewesen ist“, sagte Daxx, der mir meine Verwirrung deutlich anmerkte. „Ich hätte nicht gedacht, dass es funktionieren würde. Aber es geht. Megafab!“
    „Leute, wir müssen uns beeilen“, nörgelte Alain, für den sich Daxx‘ Erscheinungsweise nicht geändert hatte.
    „Okay“, sagte ich. „Wir sind bereit.“
    „Gut, dann los.“ Alain stand bereits an der Tür, als er dies sagte. Dann streckte er mir plötzlich die Five-seven des Wachmanns entgegen. „Nimm sie.“
    Alain kannte mich gut genug, um zu wissen, dass dieser Moment kompliziert werden konnte. Wahrscheinlich hatte er deswegen damit bis zur letzten Sekunde gewartet. Aber er kannte mich nicht so gut, dass er wusste, in welcher Weise die Gespräche mit Madame Rose, die Streitereien mit ihm, meine Verantwortung und die vielen Erkenntnisse, die ich auf unserer Reise gesammelt hatte, mich verändert hatten. Und meine Liebe zu allen dreien. Das Leben ist eine multiple Persönlichkeit, manchmal unser Freund, manchmal unser ärgster Feind. Im letzten Fall war es gut, gerüstet zu sein, damit es nicht seine Freundschaft böswillig aufgeben und uns an seinen Bruder, den Tod, kampflos weiterreichen konnte.  
    Ich steckte die Waffe wortlos und ohne Zögern ein. Alain versuchte krampfhaft, sein Erstaunen zu verbergen.
    Auf der T-Kreuzung vor der inneren Stahltür wählte Daxx den Längsgang. Er besaß einige Türen und weitere Quergänge, war aber menschenleer. Mein Gefühl sagte mir, dass wir soviel Glück nicht bis zur Schaltzentrale haben sollten.
    An der zweiten Kreuzung bog Daxx nach links ab. Ich folgte seiner Stimme und Alain folgte mir. Auf diese Weise passierten wir drei weitere Kreuzungen. Zwischendurch sah ich zwei Männer in Kitteln, die einen Gang kreuzten und eine Frau in Wachuniform, die aus einer der Türen hinter uns kam und in die entgegengesetzte Richtung verschwand. Niemand nahm von uns Notiz. Bislang nicht.
    Ich besitze keinen guten Orientierungssinn, daher kam ich mir nach wenigen Minuten vor, als befände ich mich im Labyrinth des Minotaurus. Nur, dass wir es hier nicht mit einem einzigen Gegner zu tun hatten.
    Die

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