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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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besaßen einen handbreiten aufgemalten Streifen aus Leuchtfarbe, unterbrochen von Pfeilen und etlichen Türen, deren Rahmen ebenfalls mit Leuchtfarbe gestrichen worden waren. Die Tür zu unserer Rechten stand als einzige auf. Sie führte zu dem Wachraum. Für einen Moment überkam mich das verwirrende Gefühl eines Déjà Vu, aber bevor ich es greifen konnte, riss mich Daxx‘ Stimme von ihm weg.
    „Ich bin hier drinnen“, hörte ich ihn aus dem offenen Türrahmen sagen. „Bringt ihn mit rein.“
    Ich ging an dem Bewusstlosen vorbei und nahm seine Hand, ohne Daxx‘ Kleidung fallen zu lassen.
    „Pack mal mit an.“
    Alain griff die andere Hand und gemeinsam zogen wir ihn in den Wachraum. Ich hörte, wie sich die zweite Stahltür schloss.
    Der Raum war noch kleiner als der Eingangsbereich. Er besaß einen länglichen Tisch, der sich über die gesamte Breite erstreckte, direkt unter dem Fenster zum Vorraum. Über der Scheibe waren nebeneinander acht Monitore angebracht, die Bereiche des Grundstücks, des Schotterwegs, der Nische und des Vorraums zeigten. Auf einem war der Kastenwagen von AT&T zu sehen. Auf dem Tisch stand ein weiterer Monitor, der ein komplexes Menü anzeigte, darunter ein Tower, drei Rollcontainer mit Schubladen und neben ihnen: der Wachmann.  
    „Ich musste sie beide bewusstlos schlagen. Ich hoffe, ich habe sie nicht zu schwer verletzt“, sagte Daxx und gewann an Substanz.
    „Du wirst sichtbar“, sagte ich überrascht.
    „Das ist jetzt okay“, antwortete er. „Hier drinnen gibt es keine Kameras. Außerdem habe ich das jetzt – glaube ich – einigermaßen im Griff. Ist gar nicht so schwer.“
    „Was ist, wenn uns die Kameras in der Nische und im Vorraum erfasst haben?“, fragte ich. „Was, wenn sie die Aufnahmen an eine Zentrale Überwachung im Gebäude weiterleiten?“
    „Ist nicht“, sagte Daxx, der mittlerweile wieder ganz sichtbar war, und lächelte. „Die letzten digital aufgezeichneten Schwenks der Kameras, bevor ich euch gerufen habe, werden in einer Schleife permanent wiederholt. Das konnte ich hier am Rechner einstellen. Man sollte meinen, dass ein so aufwändiger Bau ein besseres Sicherheitssystem hat. Billigsoftware, alles Menügesteuert. Wohl, damit man neue Angestellte schneller anlernen kann.“
    „Wir sind im Moment sicher“, erklärte ich Alain erleichtert.
    „Bestens. Dann lasst uns die beiden Typen fesseln und knebeln, und hoffen, dass niemand vorbei kommt, bis wir fertig sind. Julian, schnapp du dir Kleidung von dem Fahrer und zieh sie an. Daxx, nimm du die des Wachmanns. Wir können sie dann mit euren Sachen fesseln.“
    „Ich bleibe lieber, wie ich bin“, sagte Daxx.
    „Du willst nackt durch das Institut rennen?“, fragte ich erstaunt.
    „Nicht nackt. Na ja, doch, schon. Aber unsichtbar. Ich kriege das hin.“
    „Er will uns unsichtbar begleiten“, sagte ich.
    „Auch gut“, sagte Alain wie selbstverständlich und begann, den Wachmann auszuziehen. „Dann nehme ich die Uniform.“
    Ich wunderte mich über Alains zielstrebige, aber eiskalte Vorgehensweise. Dann, plötzlich, während er das Hemd des Wachmanns aufknöpfte, hielt er inne und sah auf, in die Richtung, in der er Daxx vermutete.
    „Übrigens, Daxx. Du hast wirklich gute Arbeit geleistet. Danke dir, mein Junge.“
    Angesichts seines logischen Alters schien mir die Bezeichnung mein Junge passend, aber von der optischen Seite betrachtet wirkte sie seltsam, denn so gesehen befanden sich Alain und Daxx im selben Alter. Trotzdem freute mich sein Lob, und Daxx offensichtlich noch viel mehr. Ich glaube, Daxx lag eine Menge daran, von Alain akzeptiert zu werden.  
    Der Blaumann des Technikers spannte etwas um meine Schultern, die durch den Einfluss der Villa – damals bei meinen ersten Begegnungen mit Alain – an Breite zugenommen hatten. Aber es ging. Mein Evil Ernie T-Shirt behielt ich darunter an und vergaß auch nicht die Packung Microwellenpopcorn. Ich fand einen Besucherausweis und steckte ihn mir an. Alains Versuch, sich in die Kleidung des Wachmanns zu zwängen, scheiterten gänzlich. Sie besaßen in etwa dieselbe Größe, aber der junge Wachmann war bei weitem nicht so muskulös wie Alain. Er sah aus wie eine Presswurst, als er versuchte, die Jacke zuzuknöpfen.
    „Das hat keinen Sinn“, sagten Daxx und ich gleichzeitig, was mich irgendwie freute.
    „Dann lasse ich die Jacke und das Hemd eben offen. Besser als nichts.“
    Die beiden Männer hatten wir gut verschnürt und noch immer

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