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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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wenigstens nicht in der Anfängerliga.“
    „Ich habe dich schon einmal fertig gemacht.“
    „Wie bitte? Was? Mein Gehör muss unter deinem Glückstreffer gelitten haben, Jul. Wenn ich mich nicht irre, bist du damals kriechend und stolpernd vor mir auf unser Nachbargrundstück geflohen. In die schützenden Arme von deinem Stecher Alain. Er war es, der mich getötet hat.“
    „Dafür hast du Daxx umgebracht!“, schrie ich plötzlich.
    „Und deshalb sind wir quitt, oder was? Ich will dir mal etwas sagen, Sohnemann. Man gewinnt einen Krieg nicht dadurch, dass man Gleiches mit Gleichem vergelt und dann zufrieden die Hände in den Arsch steckt. Man macht weiter, bis nichts, aber auch gar nichts mehr von dem Feind übrig bleibt. Nur so kann man siegen.“
    Beim letzten Satz sprang er auf mich zu. Ich hob schützend meine Fäuste, wehrte seinen ersten Schlag erfolgreich ab, der zweite traf mich an der Schulter, wodurch ich meine Deckung einbüßte, und der dritte meine Niere. Es fühlte sich an, als würden unsichtbare Messer meinen Oberkörper zerschneiden. Ich wankte, blieb aber aufrecht. Mein nächster Hieb war auf sein Kinn gerichtet, aber ich streifte nur seinen Hals. Er lachte, hob seine Arme über den Kopf und donnerte seine Fäuste auf meine Schultern. Der Boden unter mir gab plötzlich nach. Das Holz zersplitterte nicht, es fühlte sich eher so an, als würde es sich in einen zähen Sumpf verwandeln, der schlagartig aufgetaut war.
    Meine Beine verschwanden darin bis zu den Oberschenkeln, der Rest von ihnen baumelte ein Stockwerk unter uns an der Decke. Mein Fuß stieß an etwas, das hin und her zu schwingen begann. Das musste einer der vier Kronleuchter im Billiardzimmer sein. Ich stemmte meine Hände auf den Fußboden und versuchte, aus dieser Treibsandfalle herauszukommen. Ganz sanft, als wollte er mir über die Haare streicheln, legte der General seine Hand auf meinen Kopf. Dann drückte er mich tiefer in die zähe Masse, die eben noch aus normalem Lärchenholz bestanden hatte. Meine Hände fanden keinen Widerstand, sanken ebenfalls ein. Ich warf meinen Kopf herum, aber sein Griff blieb fest. Als mein Oberkörper nur noch bis zur Brust herausschaute, zog ich meinen rechten Arm mit aller Gewalt aus dem Boden und packte den General am Handgelenk. Unter mir stieß der pendelnde Kronleuchter immer wieder gegen meine Hüfte. Mit meiner linken Hand konnte ich ihn jetzt sogar berühren.  
    Statt seinen Arm wegzuziehen, und mir dabei unfreiwillig aus dem Fußbodensumpf zu helfen, übete er ungerührt mehr Druck auf mich aus. Ein Gefühl der Klaustrophobie überkam mich, als müsse ich ertrinken. Je tiefer ich sackte, desto schneller ging es. Kurz bevor der Boden meinen Hals berührte, drehte der General sein Handgelenk aus meiner Umklammerung und schloss seine Hand um meine Kehle. Er drückte nicht zu, er verhinderte lediglich, dass ich tiefer sank. Er genoss diese Scheiße so sehr, dass ich vor Wut und Verzweiflung hätte kotzen können.
    „Wenn das keine Ironie des Schicksals ist, Jul. Auf eine sehr ähnliche Art bin ich damals umgebracht worden: Ein Sturz aus einer Höhe von fünf Yards, ziemlich genau an derselben Stelle, an der wir uns jetzt befinden. Als Bonus bin ich gepfählt worden, von einem brennenden Holzbalken, der mindestens zwei Zentner gewogen hat. Aber warte ab, was das Billiardzimmer an Überraschungen für dich bereithält.“  
    „Warum, Ernest?“
    Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich ihn mit seinem Vornamen angesprochen hatte. Durch den Respekt vor ihm als meinem Vater, unabhängig davon, wie sehr ich ihn in meiner Jugend gehasst hatte, war es mir niemals möglich gewesen, dieses eine Wort auszusprechen. Doch jetzt standen die Dinge anders. Ich wollte eine Antwort und ihn dann mit ins Grab nehmen. Nichts von dem, was er getan hatte, konnte ich ungeschehen machen. Aber ich wollte wenigstens dafür sorgen, dass er niemals wieder Schaden anrichten konnte.
    Im Moment hatte ich dazu kaum noch Chancen, das war mir klar. Ich konnte Zeit schinden, mehr nicht.
    Sein überhebliches Grinsen verwandelte sich in einen ernsten Gesichtsausdruck.
    „Warum was?“
    „Warum tust du das alles?“
    „Das kann doch nicht dein Ernst sein“, sagte er erstaunt. „Du hast es wirklich nicht begriffen, oder? Dann will ich es dir mal erklären. Vielleicht akzeptierst du deinen Tod dann leichter.“  
    Er kniete sich bequem vor mich, ließ meinen Hals dabei nicht los und brachte sein bleiches Gesicht

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