Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)
Haut der muskulösen Brüder.
Ein Kribbeln, wie von einem ganzen Stamm harmloser Ameisen, lief über meinen Körper, von der Stirn bis zu den Zehen.
„Woah“, hauchte Sinh und richtete sich auf. „Was ist das denn?“
Daxx stütze sich auf seinen Ellenbogen und ließ von meinen Zehen ab.
„Dein Tattoo“, sagte er überrascht. „Es bewegt sich. Es wächst!“
Sinh stieg von mir und hockte sich neben mich, auf der von Daxx gegenüber liegenden Seite. Ich stützte mich nun ebenfalls auf meine Ellenbogen und sah an mir hinab. Es stimmte. Meine Tätowierung wuchs, wie von Geisterhand gestochen. Nein, eher, wie in einem animierten Film. Neue Knospen wuchsen aus den Enden der Verästelungen, und bestehende blühten plötzlich auf. Die Ranken schlängelten sich wie eine filmische Projektion über meine Haut, als würde ich vor einer Kinoleinwand stehen. Ich erinnerte mich schlagartig an den Endkampf zwischen Alain und dem General, der während meiner ersten Regenerationsphase stattgefunden hatte. Damals, als ich halb bewusstlos in der Hütte gelegen hatte. Und daran, was die Tätowierung mit ihm gemacht hatte. Ich stieß die Zwillinge von mir und robbte rücklings von ihnen weg.
„In Deckung!“, schrie ich, aber es war bereits zu spät. Die lebendige Tätowierung raste immer schneller über meinen Körper, dann brach sie dreidimensional aus ihm hervor und langte nach den Brüdern. Ich versuchte noch, sie zu packen, ihre Verästelungen zurückzuhalten, ihren Lebenssaft auszupressen, aber sie schoss unaufhaltsam zwischen meinen Fingern hervor. Wie Krakenarme schlängelten sich die neuen, fleischigen Auswüchse um die Beine der aufgesprungenen Zwillinge, hielten sie fest und zogen sie zu mir.
Kein Blut.
Die Ranken besaßen keine Dornen. Sie umschmeichelten Sinh und Daxx in streichelnder aber bestimmter Weise. Ich konnte die Zwillinge spüren, ihre Haut, ihren Duft. Die Tätowierung wollte nicht töten, sie wollte Teil haben an der ekstatischen Lust. Sie bildete eine Ergänzung zu meinen vier normalen Extremitäten und erlaubte mir, Sinh und Daxx zu berühren, wie es mir normalerweise niemals möglich gewesen wäre. Als hätte ich acht Arme und Beine und mindestens zweihundert Finger und Zehen.
„Was wird das?“, rief Daxx aufgeregt, stöhnte aber gleich darauf wollüstig, als sich eine der Ranken dicht zwischen seinen knackigen Pobacken schlängelte.
Ein weiterer Spross wickelte sich um Sinhs Hoden und Schwanz, drückte beide gefühlvoll und bewegte sich rhythmisch.
„Oh mein Gott“, keuchte er.
Die Ranken, die sich lüsternd und tastend um ihre Körper schmiegten, hoben die Zwillinge in die Luft. Ich begriff, dass sie nicht zum morden gedacht waren, so wie Alain sie seiner Zeit eingesetzt hatte. Ich hätte die gefährlichen Dornen ausfahren können, wie die Krallen einer Katze, das konnte ich fühlen. Aber das war nicht der eigentliche Zweck der Tätowierung. Sie sollte eigentlich der perfekten Vereinigung dienen, und das tat sie in diesem Fall auch.
Eine Gruppe neuer Sprösslinge von meinem Rücken bohrte sich in die Wiese unter mir, fand dort Halt, bildete Wurzeln und drückte mich ebenfalls in die Höhe. Ich genoss die Energie, welche in meinen Körper durch das Erdreich floss. Wir waren Menschen, aber jetzt waren wir auch Pflanzen. Wir waren Söhne der Rosen.
Die Ranken trugen mich zu Sinh und Daxx, mindestens neun Fuß über dem Boden. Über die Baumkronen hinweg sah ich die Villa, den durch die vielen Lampen wie ein Sternenmeer aussehenden Garten unter uns und die Lichter einer kleinen Stadt ganz in der Nähe. Nicht Cape Orchid, aber egal. Die Luft hier oben schien noch frischer zu sein und zerzauste mir die Haare. Ich konnte die Zwillinge und mich überall gleichzeitig streicheln, Hälse, Brustkörbe, Arme, Hüften, Beine und Füße. Meine neuen Tastsinne liebkosten sie an allen Stellen auf einmal. Unsere Lippen berührten sich. Wir küssten uns. Lippen und Zungen. Die ehemalige Tätowierung presste unsere nackten Körper aneinander. Drei blattlose Rankenenden drangen zärtlich in sie und mich ein, der Rest umschlang uns und unsere Schwänze, wie die erotische Umarmung eines Liebenden. So viele erregende Emotionen hatte ich nicht einmal verspürt, als Alain und ich gleichzeitig ineinander eingedrungen waren. Uns umgab eine universelle Lust.
Und die perfekte Liebe.
Wir kamen im selben Augenblick. Unmengen heißes Sperma spritzte auf unsere Bauchmuskeln und hoch genug, um die Wangen zu
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