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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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sehen, also ist er kein normaler Mensch.“
    „So etwas wie normale Menschen gibt es sowieso nicht. Höchstens gewöhnliche. Marcel ist so freundlich, uns beim Aufräumen zu helfen.“
    Jetzt begriff ich gar nichts mehr. Rose sah mir die Fassungslosigkeit wohl an und redete schnell weiter.
    „Der liebe Junge ist ein – wie sagt man heutzutage – Crack , wenn es um Computer geht. Ihr habt in den letzten drei Tagen für eine Menge Aufsehen gesorgt. Das soll kein Vorwurf sein. Aber wir sind immer darauf bedacht, uns im Hintergrund zu halten.“  
    „Schon, aber hier sind wir doch sicher.“
    „Das stimmt. Trotzdem werdet ihr alle die Villa irgendwann verlassen und eure jeweiligen drei Leben bis zur großen Wiedervereinigung führen. Und ich wette, du möchtest keines davon wegen Autodiebstahl, Sachbeschädigung, Körperverletzung oder ähnlichen Vergehen im Gefängnis verbringen. Ich habe dir gesagt, dass wir Alain zurückschicken werden. Wenn es funktioniert, ändern wir damit die Geschichte der Menschen. Marcel ist hier, um euch im Vorfeld bei der Beseitigung eurer Spuren zu helfen, für den Fall, dass es uns nicht gelingen sollte, den dritten Alain in seine Zeit zu senden.“
    Mir fiel ein Stein vom Herzen, zumindest, was Marcel betraf. Ich setzte mich und zündete mir eine von Roses Zigaretten an. Jetzt, da ich wusste, was sein Aufenthalt in der Villa zu bedeuten hatte und ich mich beruhigen konnte, bemerkte ich erst die vielen kleinen Hinweise, die gegen einen Ersatz für Sinh und Daxx gesprochen hatten. Allen voran das Ereignis der letzten Nacht, bei dem ich meine Tätowierung an die Zwillinge weitergegeben hatte.
    „Entschuldige, wenn ich mich ein bisschen daneben benommen habe, Rose.“
    „Das ist doch selbstverständlich“, sagte sie, setzte sich zu mir und nahm sich ebenfalls eine Zigarette. „Du hast dein wildes Tier unter einem Mantel der Ruhe versteckt. Bei Alain ist es genau umgekehrt. Dennoch seid ihr euch, was eure Stärke angeht, sehr ähnlich.“  
    „Ich glaube nicht, dass ich sehr stark bin.“
    „Die letzten Tage haben wohl deutlich das Gegenteil bewiesen. Was nicht heißen soll, dass sie einfach für dich oder die anderen gewesen wären. Ich kann verstehen, dass du durcheinander bist, aber wir können gern über alles reden. Damit meine ich nicht die Abläufe, wie wir sie gestern Abend besprochen haben. Ich meine die tiefer liegenden Dinge. Niemand kann das durchleben und unverändert herauskommen. Ohne einen Kratzer auf der Seele davonzutragen.“
    „Warum muss sich dann überhaupt irgendwas verändern? Warum kann die Zeit nicht einfach stehen bleiben, wenn es so schön wie jetzt ist? Ich meine, ohne, dass sie jemand von uns gewaltsam anhält. Warum bringt uns der Lauf der Elemente dazu, Dinge zu tun, die wir eigentlich gar nicht tun möchten?“
    „Weil die Evolution, so undurchschaubar der Grund für ihre Existenz auch sein mag, genau darin begründet liegt. Nicht nur wir Menschen besitzen das Bewusstsein unserer Existenz. Diese besondere Gabe ist auch Tieren zuteil, Pflanzen und sogar Mineralien. Jeder Körper im mehrdimensionalen Raum lebt, der eine komplexer, der andere weniger komplex. Trotzdem darf niemand über einen anderen richten oder Vergleiche anstellen. Denn jeder erfüllt seine Aufgabe. Es ist ein kreatives Chaos, das letztendlich zu dem einzig möglichen Ergebnis führt. Ordnung ist dazu nicht in der Lage, denn Ordnung schließt die Entwicklung aus. Ohne neue Ideen, ohne Veränderungen, würde die vierte Dimension, die Zeit, überflüssig werden. Ohne Zeit gäbe es keine Weiterentwicklung. Und was würde dann die Existenz der anderen Dimensionen rechtfertigen? Stagnation ist kein Zustand, dessen Dasein berechtigt wäre. Jedes Lebewesen profitiert von den Anstrengungen seines Vorgängers. Es muss immer ein Ziel geben, wenn man sich in allen Dimensionen bewegt. Das große Ziel ist niemandem bekannt. Aber das muss es auch nicht. Es reicht, wenn man ein kleines Ziel vor Augen hat. Und es ist wichtig, sich ein neues, höheres Ziel zu setzen, bevor man das eine erreicht hat. Aber das ist nur durch Veränderung möglich, nicht durch Ordnung und Regeln. Nichts in unserem Universum ist moralisch betrachtet ausschließlich gut oder schlecht. Jeder von uns ist ein Mischmasch aus beiden Werten. Wichtig ist nur, die richtige Dosierung einzuhalten. Ein überwiegend guter Mensch kann genau so viel Schaden anrichten, wie ein überwiegend böser. Keiner der beiden wäre sonderlich

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