Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)
berühren, während unsere Arme zwischen den wild tastenden Ranken unsere Körper aneinander drückten. Unsere Zungen und Lippen, mal hart, mal weich, führten dabei einen intimen Tanz auf. Wir rochen, schmeckten und spürten uns. Und wir küssten uns gegenseitig das vermengte Sperma vom Gesicht, als sich die lebendig gewordenen Rosentätowierung langsam zurückzog und uns vorsichtig zu Boden ließ. Sie verlor eine Dimension, schrumpfte auf meiner Haut zu der ursprünglich gestochenen Rose um meine Brustwarze herum und verblasste. Gleichzeitig erschien sie in zweifacher Form auf Sinhs und Daxx‘ Brust.
Noch immer eng umschlungen lagen wir atemlos auf der Wiese. Unseren Höhepunkt hatten wir hinter uns gelassen, trotzdem streichelten und küssten wir uns weiter. Ein Zeichen echter Liebe.
Ohne etwas zu sagen, schliefen wir genau so ein.
Gemeinsam.
Uns gegenseitig haltend.
Halt gebend.
In perfekter Harmonie.
Sonntag, 01. Juli 2012 – 07:57 Uhr
Der Rosengarten der Villa
Allgemeine Raumzeit
Der Gesang von einigen Finken weckte mich zuerst. Im Halbschlaf benötigte ich einen Moment, mich zu orientieren, dann fielen mir sukzessive die Ereignisse der letzen Tage und vor allem der letzten Nacht ein.
Ich lag wie immer zwischen den Zwillingen, mit meiner Nase an Sinhs Schulter und meiner Hand auf seiner harten Erektion. Die von Daxx spürte ich an meiner Kehrseite. Ich richtete mich leise auf die Knie.
Es war noch früh am Morgen, aber die sommerliche Hitze des anklingenden Tages war jetzt schon zu spüren. Trotzdem glitzerten die Wiese, die Blätter, feine Spinnweben und sogar unsere nackten Körper vom frischen Tau, als hätte über Nacht eine Fee mit ihrem Zauberstaub den Garten in eine Märchenwelt verwandelt.
Ich betrachtete die beiden Brüder lange. In diesem schillernden Meer aus Grün wirkten sie so unendlich friedlich und schön, dass ich mein Glück noch immer nicht fassen konnte.
Eine Viertelstunde später rang ich mich endlich dazu durch und flüsterte ihre Namen. Sie murmelten synchron etwas Unverständliches, räkelten sich, schlugen die Augen auf und begrüßten mich mit einem wundervollen Lächeln. Ohne ein Wort zu sagen, setzte sich Daxx auf, fasste mich an den Armen und zog mich hinunter zwischen sie. Wieder liegend drehte ich mich auf den Rücken. Sinh und Daxx schmiegten sich an mich. Wir streichelten uns sanft.
„Guten Morgen, Retter des Universums“, sagte Daxx und küsste mich auf die Nasenspitze. Es kitzelte angenehm.
„Nenn mich bloß nicht so. Es sei denn, du planst diesen Titel auch auf eure Visitenkarten zu schreiben.“
„Guten Morgen, Rosenkavalier“, hauchte Sinh in mein Ohr und küsste es dann ebenfalls.
Ich musste grinsen und drückte sie noch fester an mich. Ihr verführerischer Duft von Lagerfeld und Armani war trotz Teichwasser, Schweiß und Tau weiterhin vorhanden. Mein noch immer hartes Glied zuckte. Es blieb nicht unbemerkt und sie streichelten es gleichzeitig.
Was ich als nächstes sagte, fiel mir unglaublich schwer, aber es musste sein.
„Das müssen wir uns für später aufheben. Jetzt sollten wir uns erst einmal in der Villa sehen lassen. Vielleicht haben wir Glück und die anderen schlafen noch.“
Wir hatten natürlich kein Glück.
Wir schlichen uns gerade an der Küche vorbei, als Roses Stimme daraus ertönte.
„Julian? Schatz, bist du das?“
Ich winkte den Zwillingen stumm, sie sollen weitergehen. Als sie sich aus dem Staub gemacht hatten, rief ich „Ja“ und betrat die Küche. Rose stand mit dem Rücken zu mir und war schon wieder eifrig am Herd tätig, um das Frühstück zuzubereiten. Geschockt stellte ich fest, dass sie nicht allein war. Ein Junge in unserem Alter saß am Tisch und kramte gerade eine Schachtel Zigaretten aus seinem Dunlop-Rucksack. Ein saurer Strahl aus purer Angst schoss durch meine Adern und schnürte mir die Kehle zu.
Der Junge sah auf. Rose drehte sich zu uns um.
„Guten Morgen, mein Engel“, sagte Rose und streifte die Topfhandschuhe ab. „Ich hoffe, du hattest eine angenehme Nacht.“
Sie erwähnte mit keinem Wort meine immer noch nasse Kleidung vom Vorabend. Wenn sie ihr aufgefallen war, und davon konnte man ausgehen, ließ sie sich nichts anmerken. Es wäre mir in diesem Moment auch egal gewesen. Meine Aufmerksamkeit galt allein dem Fremden und dem möglichen Grund für sein Vorhandensein.
Er hatte eine zerzauste, nicht zu lange Mähne aus strohblonden Dreadlocks, an deren
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