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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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hundert Punkte.“
    Zeit stopp.
    Jetzt wurde es kritisch. Ich verbrauchte zuviel Energie. Weiße Punkte tanzten vor meine Augen. Letzte Runde , dachte ich, anders habe ich keine Chance. Als ich mich gefangen hatte, trat ich mehrfach unter das Geländer, bis eine der oberen Latten abriss. Sie war zu lang, aber mit einem weiteren Tritt brach ich sie in zwei Stücke. Ich dachte kurz nach, dann öffnete ich Henrys Hose und zog sie ihm mitsamt der Unterwäsche herunter, zog ihm die Vorderseite seines Wifebeaters über den Kopf, schnappte mir das kurze Teil des kaputten Geländers und ging in Stellung.  
    Zeit weiter.
    „Und hier kommt deine Belohnung!“
    Ich schlug zu, hörte etwas knacken, als würde man einen morschen, dünnen Zweig knicken und sah den Turm von Babel, dessen Sprache und Intelligenz so verquer war, langsam nach hinten stürzen. Sein Penis wackelte dabei lustig durch die Luft. Diesmal blieb er liegen. Eine kleine blutige Rose bildete sich auf seinem Hemd, dort, wo sich seine Nase befand. Ich ließ das jetzt nutzlose Geländerstück fallen.
    „Ich hoffe, er vergisst die Sache mit der Entschuldigung nicht, wenn er wieder aufwacht“, sagte ich zu Eve, in deren offenstehendem Mund der rosafarbene Kaugummi feucht schimmerte. Bevor sie etwas erwidern konnte, drehte ich mich zu Alain um.
    „Könntest du die Zwillinge wecken?“, fragte ich. „Ich will mich noch kurz frisch machen.“
    „Geht es dir gut?“
    „Blendend“, log ich und verschwand auf meinem Zimmer.
     
    Kaum hatte ich die Tür geschlossen, wurden meine Beine weich und ich knickte um. Mit ausgestreckten Armen konnte ich eben noch verhindern, mit dem Kopf aufzuschlagen. Das hätte ihn wahrscheinlich gesprengt. Draußen hatte ich mich gut gehalten und ich war noch immer der Meinung, richtig gehandelt zu haben, aber der Preis war hoch; Prügel von Henry hätte vielleicht nicht so wehgetan. Auf allen Vieren schleppte ich mich zu meinem Bett, kroch hinein und schloss die Augen.
    Nur zehn Minuten. Mehr brauche ich nicht.
    Ich bekam fünfzehn. Dann standen die Zwillinge vor mir.
    „Geht’s? Kannst du aufstehen?“
    „Klar.“
    Trotzdem war ich für Sinhs Hilfe dankbar. Er hielt mein Shirt in der Hand. Ich hatte es auf der Veranda vergessen.
    „Oh, Mann“, rief Daxx, während er meine restlichen Sachen zusammenpackte. „Voll die Show, und wir haben sie verpasst.“
    „Wo ist Alain?“, fragte ich, immer noch ein bisschen benommen.
    „Der gibt schon mal die Schlüssel ab und wartet dann im Wagen auf uns. Hast du alles, Daxx?“
    „Ich glaube. Ist ja nicht besonders viel.“
    „Na los, ab dafür.“
    Sinh stützte mich, Daxx schloss die Tür ab und rannte mit meinem Schlüssel zum Hauptgebäude. Henry und Eve waren verschwunden, aber ihre Koffer standen noch dort. Ein wenig schlingernd erreichten wir den Mustang, beinahe zeitgleich mit Daxx. Nachdem jeder seinen alten Platz eingenommen hatte, ging die Fahrt weiter.
     
    „Was ist denn überhaupt passiert?“, fragte Sinh, als er auf die Main Street in Richtung Süden abbog. „Alain hat uns nur erzählt, dass du dich mit diesem Riesen gefetzt hast.“
    „Aber echt, Jul“, sagte Daxx und lachte. „Kann man dich nicht mal fünf Minuten aus den Augen lassen?“
    „Da war nicht viel. Der Kerl hat Alain und mich blöd angemacht, wegen ... ach, einfach angemacht. Scheiße.“
    Ein Königreich für ein Aspirin.
    „Stimmt natürlich“, feixte Sinh. „Er sah ganz danach aus, als wäre es nicht viel gewesen. Daxx und ich haben dem Mädchen geholfen, seine Überreste in ihr Motelzimmer zurück zu tragen. Und was die Scheiße angeht, die hast du wohl aus ihm rausgeprügelt.“  
    „Echt, Mann“, stimmte Daxx fröhlich ein und schlug mir auf die Schulter. „Wenn wir gestern Nacht gewusst hätten, was du für ein Tier bist, dann hätten wir ... “
    „Klappe zu, Two.“
    „Achte du lieber auf die Straße, Stinktier.“
    „Alain, was war mit seiner Freundin, Eve, glaube ich? War sie sauer? Wird sie die Cops rufen?“
    „Sauer? Die war dir sogar dankbar, glaube ich. Du hast einen bleibenden Eindruck hinterlassen.“
    „Ja, auf Henrys Nase“, brüllte Daxx und kicherte los. Es klang so albern, dass wir mitlachen mussten.
     
    Unser restlicher Aufenthalt in New Mexico war weit weniger lang als der in Lordsburg. Nach nur zweieinhalb Stunden erreichten wir El Paso und somit die Grenze von Texas. Trotzdem werde ich Lordsburg, New Mexico, niemals vergessen; diese besondere Nacht fern von

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