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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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meinem zu Hause, den wundervollen und danach aufregenden Morgen, selbst Eve und Henry nicht. Manche Eindrücke bleiben für eine Ewigkeit bestehen, als würden auch sie die Gesetze der Zeit überlisten.
    Nach der langen Reise durch die Wüste fühlte ich mich in El Paso wesentlich wohler. Zwar war Cape Orchid im Vergleich dazu nur ein unbedeutender Punkt einer detaillierten Landkarte, aber in beiden Fällen handelte es sich um Küstenstädte, obwohl El Paso nicht am Ozean, sondern nur am Rio Grande lag. Auch hier im zweitgrößten Staat der USA mit seiner bizarren Pistolenform – die man erkennt, wenn man ein wenig Fantasie besitzt – war der architektonische Einfluss seines Nachbarn Mexicos kaum zu übersehen. Von den Hochhäusern einmal abgesehen.  
    Auch ohne die Hilfe unseres Navigationssystems fanden wir recht schnell eine Filiale von Denny’s. Mittlerweile war es kurz nach Zehn: Zeit für ein verspätetes Frühstück.
     
    Sinh und Daxx bestellten sich je eine Portion Meat Lover’s Breakfast mit Schinken, Speck, Würstchen, Rührei und Pfannkuchen, Alain hielt sich an French Toast und ich gönnte mir einen Erdbeer-Pfannkuchen. Die Zwillinge hauten rein, als wäre es ihre Henkersmahlzeit. Beim Essen erklärte uns Alain den Rest der Route, die uns weiterhin östlich fast quer durch den ganzen Staat führen sollte.
    „Wenn alles klappt, sind wir morgen früh bereits auf dem Heimweg“, verkündete Sinh und stieß seinen Orangensaft um, als er Alain die Faust zum einschlagen reichen wollte. Cool sein hat seinen Preis.
    „Oh, Scheiße, alles auf mein Shirt“, rief Daxx und sprang wie von einer Klapperschlange gebissen auf. „Danke dir, Sinh.“
    „Stell dich nicht so an“, antwortete sein Bruder gelassen. „Auf dem Tarnmuster sieht man das doch gar nicht.“
    „Aber es klebt wie Hölle! Ich verziehe mich mal eben.“
    „Ich komme mit. Muss sowieso pinkeln.“
    Als die Zwillinge gegangen waren, beseitigten Alain und ich die restliche Überschwemmung mit Servietten.
    „Geht es dir wieder besser?“
    „Viel besser. Hast du gesehen, dass ich nicht einmal Nasenbluten bekommen habe?“
    „Ist mir aufgefallen. Aber lass dich dadurch nicht zu irgendwelchen Dummheiten verleiten. Solche Aktionen verbrauchen massenhaft Energie, die der Villa bei der Übergabe an die Zwillinge dann vielleicht fehlt. Du willst ihnen doch keine Ruine hinterlassen?“
    „Bestimmt nicht.“ Ich bot Alain eine Zigarette an und nahm mir selber auch eine. „Erstaunlich, dass man in Restaurants immer noch rauchen darf.“
    „Wieso auch nicht?“
    Bevor ich antworten und Alains fehlendes Wissen über die letzten Jahrzehnte ergänzen konnte, nahm der nächste Sturm an diesem Morgen seinen Anfang. Irgendwo im Denny’s ertönte ein lauter Knall, der sich beinahe wie ein Gewehrschuss anhörte. Im ersten Moment konnte ich nicht lokalisieren, woher er gekommen war. Dann sah ich in der mir gegenüberliegenden Ecke einige Gäste entsetzt aufspringen und von der Toilettentür zurückweichen. Sie hatte das Geräusch verursacht, nachdem sie aufgetreten worden und gegen die Wand geprallt war. Aber das war es nicht, was den Leuten Angst machte. Bevor sie wieder zufallen konnte, kam ein farbiger junger Mann durch sie gerannt. Nur, dass er eigentlich gar nicht rannte, sondern schwebte.  
    Sinh flog, gebeugt wie ein umgekehrtes U, oder ein Schwimmer vor dem Startschuss, mit dem Hinterteil voran durch die Menge, drei Fuß über dem Kachelboden. Den meisten Gästen erging es wahrscheinlich ähnlich wie mir – sie sahen die unter ihm schwebenden Schuhe und die kurze Hose nicht, die sich wie von Geisterhand allein bewegten. Sinh glitt im Zickzack um Stühle und Tische herum zum Ausgang. Schreie gellten durch die Menge, jemand ließ ein Tablett fallen, einige Stühle wurden umgeworfen. Dann ein weiterer Knall, als das große Glasfenster neben der Eingangstür von einer Sekunde auf die nächste ein Spinnennetzmuster bekam und in tausend Teile zerbarst. Das Geschrei wurde panischer. Auf dem Fußboden vor der Toilettentür lag ein Mann im Versace-Anzug mit einer Pisole samt Schalldämpfer im Anschlag. Seitlich auf dem Boden liegend war es mit seiner Treffsicherheit nicht zum Besten bestellt, aber ich erkannte, dass er erneut zielte, während gleichzeitig ein zweiter Kerl im selben Outfit hinter ihm die Toilettentür aufriss. Ebenfalls bewaffnet. Blut floss über sein Gesicht.
    Ich reagierte instinktiv. Zu unserem Glück tat Alain dasselbe.
    Im nächsten

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