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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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Anspannung in seiner Stimme. Er fuhr mit derselben überhöhten Geschwindigkeit weiter. Ich wollte etwas zum Besten geben, einen tollen oder coolen Vorschlag machen, aber mir fiel überhaupt nichts ein. Stattdessen sah ich nur weiter aus dem Fenster und verrenkte meinen Hals – als ob das etwas gebracht hätte – wenn der Helikopter nicht zu sehen war.
    „Was machen wir, wenn die es auf uns abgesehen haben?“, fragte Daxx. Da Alain ihn nicht hören konnte, war die Frage wohl an mich gerichtet.
    „Wenn die uns meinen, tauchen hier gleich ein paar Streifenwagen auf.“
    Die Ampel vor uns war Rot. Ich schätze, Alain wäre trotzdem weitergerast, aber beide Spuren waren durch Autos, die brav vor der Ampel hielten, blockiert und der bepflanzte Mittelstreifen ließ – zum Glück – kein Ausweichen in den Gegenverkehr zu. Alain trat auf die Bremse; wir kamen hinter einem alten Firmentransporter zum stehen.  
    Wie der weiße Hai tauchte der Hubschrauber plötzlich über dem nächsten Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf, so tief, dass er mit seinen Kufen fast auf dessen Flachdach aufgesetzt hätte. Die Rotoren durchschnitten in wahnsinniger Geschwindigkeit das Sonnenlicht, so schnell, dass der Stroposkopeffekt kaum zu sehen war. Ein bedrohliches Donnern ging von ihm aus. Er legte sich ein wenig auf die Seite und zog in einem Bogen über uns weg. Auf der anderen Seite der Kreuzung wendete er und schwebte nun regungslos und bedrohlich nur wenige Fuß über den Trucks. Wie bei einem Duell. Er gegen uns, das war nun sicher. Alain legte den Rückwärtsgang ein, rammte den Wagen hinter uns, um genügend Platz zu haben, stieß den Hebel zurück auf Drive und zog unseren Hummer links in die Botanik des Mittelstreifens. Genauso sinnlos wie instinktiv rissen wir schützend die Arme hoch, aber Alain mähte lediglich ein paar Mesquitensträucher platt. Die Federung knirschte ein paarmal undankbar, bis wir auf der Gegenfahrbahn waren. Alain riss das Steuer erneut rum. Querverkehr war zu unserem Glück kaum noch vorhanden. Wir rasten auf den Hubschrauber zu, der gleichzeitig versuchte, noch tiefer zu gehen, um uns den Weg zu versperren, es aber nicht konnte, weil nicht genug Platz vorhanden war. Hinter uns auf der Kreuzung krachte es; wenig Querverkehr bedeutete eben nicht, dass keiner vorhanden war. Wir schossen unter dem Helikopter hindurch. Daxx und ich drehten uns gleichzeitig um. Durch die Heckscheibe sahen wir, dass er in der Luft wendete, seine Nase senkte und uns folgte. Ich hielt mich mit einer Hand an Alains Kopfstütze fest, mit der anderen an meiner Rückenlehne.  
    „Was machst du?“, schrie ich.
    „Das sind keine Bullen!“, rief Alain zurück und raste im Zickzack durch den vor uns liegenden Verkehr, eine Hand kontinuierlich auf der Hupe. Der Hubschrauber folgte uns zwischen den engen Straßenschluchten hindurch. Wahrscheinlich hätte er uns mühelos einholen können, aber Alain nutze jede sich bietende Gelegenheit, im Wechsel rechts und links abzubiegen, ohne übermäßig Menschenleben zu gefährden. Diese Route brachte uns nach Nordosten, genau die Richtung zum Flughafen. Der Helikopter raste nach wie vor in einer gefährlichen Tiefe hinter uns her. Ich verstand nicht, warum er nicht höher zog, um über den Gebäuden auf gerader Linie zu fliegen und uns somit zuvor zu kommen.  
    Ich verstand es nicht, bis sich der Copilot aus der offenen Seitenluke beugte und auf uns schoss. Bevor ich reagieren konnte, packte mich Daxx am Hals und zog mich herunter. Glas splitterte. Die Reste der Heckscheibe ergossen sich über unseren zusammengekauerten Körpern; die Polster der Rückenlehnen beider Vordersitze platzten auf. Alain zeigte keine Reaktion, außer, dass er den Wagen noch mehr beschleunigte. Schüsse prallten auf unser Wagendach. Es klang wie herausplatzende Nieten in einem U-Boot, das zu hohem Druck ausgesetzt wird.
    „Ich halte die Zeit an“, brüllte ich in das Chaos.
    „Nein!“, schrie Alain zurück.
    „Nur die Zeit des Hubschraubers!“, rief ich.
    „Auch nicht!“, entgegnete Alain. „Zu gefährlich! Wenn sie die Orientierung verlieren, preschen sie vielleicht in eine Menschenmenge oder ein Wohnhaus.“ Der Lärm weiterer Schüsse ertönte. „Wir wollen keine Unschuldigen gefährden!“
    „Das tun wir gerade“, rief ich zurück.
    Ohne zu antworten, griff Alain plötzlich in seinen Rucksack auf dem Beifahrersitz, holte etwas hervor und warf es Daxx zielsicher zu. Dann fummelte er

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