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Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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äh, ich wollte nicht, also ich wollte nicht damit sagen, dass du ...“
    „Willst du es berühren?“
    Ich sagte gar nichts mehr. Wie im Traum bewegte sich meine rechte Hand langsam nach oben, bis meine Fingerspitzen seine Brust berührten. Seine Haut war so weich, so zart. Sanft glitten meine Finger über die Tätowierung, ich spürte die schwarzen Konturen, fuhr wie in Zeitlupe erst über die Knospe der Blume, dann über seine eigene. Immer wieder. Wie benebelt.
    Dann blickte ich auf, erschrocken über meine Forschheit, aber sein Lächeln war noch da. Alain beugte sich ebenfalls nach vorne, ließ seine Zigarette hinter dem Sofa fallen, legte seine linke Hand auf meinen freien Oberschenkel und schob sie ein wenig unter meine Shorts. Mit der rechten umfasste er zärtlich meinen Hals und küsste mich. Mein erster Kuss.
     
    Es ging alles so plötzlich, zum Glück. Wie oft hatte ich früher darüber nachgedacht, wie es wohl sein möge, eine fremde Zunge im Mund zu spüren. Schön oder schlimm?
    Es war schön. Seine Lippen und seine Zunge waren so weich, so süß. Mein Glied wurde augenblicklich steif und er schob seine Hand noch tiefer in mein Hosenbein. Raum und Zeit verloren ihre Daseinsberechtigung. Ich bemerkte, dass ich meine Augen geschlossen hatte, wie um die in dem Moment überflüssigen Sinne auszuschalten, um mich ganz auf meinen Tast- und Geschmackssinn zu konzentrieren. Meine Hand glitt vorsichtig tiefer über seine Bauchmuskeln, seinen Nabel, bis zu seiner Erektion, während ich mit der anderen seinen Rücken streichelte.
    Langsam zog er seinen Kopf zurück, öffnete, genau wie ich, die Augen und blickte mich tief an, aus einem unendlichen Grün, das noch intensiver geworden zu sein schien. Wieder lächelte er, während ich wohl einen ziemlich dummen Gesichtsausdruck hatte, verwirrt, glücklich und blöd. Was er dann sagte, verwirrte mich noch mehr.
    „Ich denke, du solltest jetzt gehen, damit du vor deinen Eltern zu Hause bist.“
    Stumm standen wir auf. Kein mir bekannter Dichter der Welt hat jemals Worte geschrieben, die man in jener Situation hätte sagen können. Vielleicht Shakespeare: Schweigen ist der vortrefflichste Herold der Freude. Ich konnte nicht mehr klar denken. Wie unter Hypnose folgte ich ihm zur Terrassentür. Die Sonne stand schon recht tief und verlieh uns einen warmen, gelblichen Sommerton. Zu Hause ging es mir wieder durch den Kopf.  
    „Die hier möchte ich dir schenken, Julian.“ Mit diesen Worten reichte er mir eine Rose. Ich war noch viel zu durcheinander um darüber nachzudenken, woher er sie plötzlich hatte.
    „Danke. Vielen Dank. Sehen wir uns wieder?“
    „Besuch mich, so oft du möchtest. Ich würde mich freuen.“
    Ich überquerte die Terrasse und ging über die Steintreppe hinab in den Garten, während Alain in der offenen Tür stehen blieb. Am Ende des Gartens, an dem Loch in der Hecke, blieb ich stehen und drehte mich noch einmal zu ihm um. Dort stand er, wie einige Stunden zuvor, als ich ihn das erste Mal gesehen hatte. Ich zögerte, dann kroch ich zurück auf unser Grundstück.
     

7
     
    Ich lag bäuchlings auf meinem Bett, eingetaucht in dasselbe, warmgelbe Licht, das vor einer guten halben Stunde Alain und mich beschienen hatte, und versuchte, jede Einzelheit dieses seltsamen, aber wundervollen Nachmittags für immer in der Schatzkiste meines Gedächtnisses zu konservieren.
    Hatten wir uns wirklich geküsst? Und hatte er dabei eine Erektion? Oder war das Wunschdenken? Vielleicht hatte der stetige süße Geruch doch eine Art benebelnder Wirkung gehabt? Oder kumpelhafte Beziehungen zwischen Jungen wurden in dieser ländlichen Gegend, die so nah an der Traumfabrik lag, lockerer gesehen. Mrs. Townsend hatte ja erwähnt, wie offen die Leute hier sind, und Mädchen, die einfach nur befreundet sind, küssen sich schließlich auch, wenn auch ohne Zunge. Hatte ich wirklich Alains Zunge gespürt?
    Ich war genau so verwirrt wie in dem Moment, als ich ihn auf der Terrasse gesehen hatte. Es wäre alles zu schön, um wahr sein zu können. Zu viel Glück, für eine Person wie mich.
    All diese Grübeleien brachten mich nicht wirklich weiter, also beschränkte ich mich darauf, die Erinnerungen an das Erlebte, ganz gleich, ob real oder nicht, zu genießen.
     
    Als meine Eltern von ihrem Großeinkauf zurückkamen, hielt ich noch immer Alains Rose in meinen Händen, drehte sie unablässig und sog ihren Duft ein, der Bilder von ihm in meinen Kopf zauberte. Die Blütenblätter

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