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Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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ihm, wie ich den Namen Dr. Robert aus seinem Munde gehört hatte, kurz, bevor ich ohnmächtig geworden war.  
    Jetzt war Alain derjenige, der bleich und ratlos dreinblickte.
    „Die Vorversuche müssen bereits angefangen haben“, sagte er gedankenverloren. Dann sah er mir wieder in die Augen. „Die Anlage in Texas ist ein Doppelringbeschleuniger. In ihr werden Elektronen und Protonen beschleunigt, mit einer Maximalleistung von 30 TeV. Sie ist eine Kombination aus der deutschen HERA im DASY und dem ursprünglichen SSC. Sie können dort auch Antimaterie erzeugen, um –“  
    „Moment, Moment. Ich verstehe gar nichts mehr. Hera? Dasy?“  
    „HERA ist die Abkürzung für Hadron-Elektronen-Ring-Anlage, ein deutsches Wort, genau wie DASY: Deutsches-Elektronen-Synchrotron. Das ist ein Institut in Deutschland, in dem der Beschleuniger HERA steht. Und SSC bedeutet Superconducting-Super-Collider. Ebenfalls ein Ringbeschleuniger. Aber das ist im Augenblick gar nicht so wichtig. Wichtig ist nur folgendes: Die darin erzeugbaren Teilchen hat es seit dem Urknall nicht mehr gegeben. Sie sind in Milliardstel Bruchteilen von Sekunden nach dem Ereignis verschwunden. Wenn sie jetzt wieder auftauchen – wenn auch nur für ebenso kurze Zeit – stören sie das Gleichgewicht zwischen den Dimensionen. 2007 ist das gerade noch mal gutgegangen, weil die Leistung nicht ausgereicht hatte, aber jetzt wollen sie es mit 30 TeV versuchen, also Dreißigtausend mal Tausend Millionen Elektronenvolt. Das ist genug.“  
    Ich nickte, weniger zur Bestätigung, mehr in der blödsinnigen Hoffnung, die vielen neuen Informationen in meinem Kopf besser sortieren zu können.
    „Dieser Dr. Robert, von dem ich eben sprach, war Mitglied in einem der Schweizer Teams“, fuhr Alain fort. „Wir wissen nicht viel über ihn. Er war weder Dozent noch Forscher einer staatlichen finanzierten Organisation; er kam aus der Privatwirtschaft. Wir wissen nicht, wie er zu all dem Geld kam.“  
    Ich mochte es nicht, wenn Alain so sprach. Wir, wir, wir . Als wäre er Teil einer Geheimorganisation der Villa und ich der naive Außenstehende.  
    „Er hat sein Leben komplett gegen die Öffentlichkeit abgeschottet, sowohl sein privates, als auch sein berufliches. Für Pressemitteilungen schickt er grundsätzlich seine Mitarbeiter vor, in Schlagzeilen oder wissenschaftlichen Artikeln wird er allenfalls namentlich erwähnt. Trotzdem ist er der Kopf hinter dem Ganzen.“  
    Alain machte eine Pause, um den nächsten Satz so geschickt wie möglich zu formulieren.
    „Darum müssen wir ihn ausschalten.“
     
     

Mittwoch, 27. Juni 2012 – 18:27 Uhr
    Cape Orchid
    Manipulierte Raumzeit  
    Der Zeitsprung hatte tatsächlich funktioniert, zumindest insofern, als dass ich mich wieder in der Villa befand. Meiner Villa. Jetzt erst spürte ich, wie sehr ich sie vermisste, ihre kühlen Flure und Räume im Sommer, von der Nachmittagssonne in ein geheimnisvolles Mosaik aus Licht und Schatten getaucht, den permanent süßlich-schweren Duft der Rosen, der selbst in den Wintern wahrzunehmen war, die Stille, die Ruhe, die sie ausstrahlte.  
    Ich war zu Hause.
    Aber war es auch die richtige Zeit? Ich hatte mich auf den oberen Treppenstufen des dritten Stocks materialisiert, um, falls ich nicht den exakt richtigen Zeitpunkt erwischt hätte und der Rücksprung nicht funktionieren würde, wenigstens schnell nach unten ins Erdgeschoss hätte laufen können, um von mir nicht gesehen zu werden, wenn ich mit den drei Jungs die Halle verließ. Mein anderes Ich, das in diese Zeit gehörte und jetzt gerade mit Alain wild diskutierend in der Halle sitzen musste.  
    Ich lauschte.
    Vogelgezwitscher aus dem Garten.
    Ganz entfernt das Meer.
    Und dann: Das Rauschen der Dusche.
    Erleichtert atmete ich einmal tief durch. Das Geräusch hatte gerade erst eingesetzt, also war ich nicht zu spät. Gerade wollte ich vorsichtig in den Flur spähen, da ich mich nicht mehr genau erinnern konnte, ob Sinh und Daxx die Tür zur Halle hinter sich geschlossen hatten, als mich plötzlich etwas am Bein berührte. Ich schrie nicht, aber der Schreck ließ meine Innereien zu einem heißen Klumpen zusammenschmelzen. Die Ursache des Entsetzens begann zu schnurren. Dina. Stimmt, Daxx hatte sie in den Flur gesetzt.  
    Unabhängig von der Panik, die sie ausgelöst hatte, war ich überglücklich, sie zu sehen. Ich nahm sie hoch und drückte sie an mich, wobei sie schnurrte und ihren Kopf an meinem Gesicht rieb.
    „Dina, du

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