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Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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Unerklärbares erlebt hatten. Dazu kamen wir im zweiten Schritt. Sinh erzählte seine Geschichte und die seines Bruders, allerdings knapper und weniger emotional als am Morgen. Daxx nutzte die Gelegenheit, um ihren Vater anzurufen und ihm zu sagen, dass es spät werden könnte.  
    Nachdem Sinh geendet hatte, saßen wir alle eine Minute schweigend da. Die Stille wirkte nun irgendwie bedrückend.  
    „Ob das noch Zufall sein kann?“, fragte Alain und rieb sich das Kinn. „Die Sache mit der Schweiz, der bedauerliche Unfall und euer Auftauchen hier? Ich weiß es nicht.“
    „Und warum kannst du mich nicht sehen, aber ich dich?“, fragte Daxx.  
    „Mein Bruder möchte wissen, warum du ihn nicht sehen kannst, umgekehrt aber schon.“
    „Auch das weiß ich nicht. Es könnte daran liegen, dass er, sagen wir mal, dimensionsfremd ist.“  
    „Aber wir können ihn doch sehen“, warf ich ein.  
    „Vielleicht liegt es daran, dass ich hier und jetzt ebenfalls dimensionsfremd bin. Mag sein, dass er in einer Dimension existiert, die sich mit eurer überschneidet, aber eben nicht mit meiner, obwohl meine auch mit eurer überlappt. Wie drei Kreise mit zwei unterschiedlichen Schnittmengen, und meine ist irgendwie schwächer. Ich kann Licht- und Schallwellen, die von ihm ausgehen, nicht wahrnehmen, wohl aber Gegenstände aus eurer Dimension, die er bewegt.“  
    „Aber Licht- und Schallwellen basieren doch auch auf Teilchen“, sagte ich.  
    „Verflixt, ich weiß es nicht. Vielleicht sind diese Wellen zu kurz oder zu niederfrequent oder was-weiß-ich, als dass ich sie dimensionsübergreifend bemerken kann. Ich bin kein Physiker.“  
    Alain war gereizt, aber ich konnte es ihm nicht verdenken. Dadurch, dass er als einziger von uns instruiert worden war, wurde von ihm erwartet, dass er unsere kleine Truppe leiten sollte. Jede unserer Fragen, die er nicht beantworten konnte, ließen einen Bruchteil seines Anführerfundaments abbröckeln. Ich glaube, das machte ihm am meisten zu schaffen.  
    „Ich weiß nicht, wie es euch geht“, warf ich dazwischen. „Aber ich habe einen Bärenhunger. Wir sollten etwas essen, bevor wir weitermachen.“  
    „Du hast recht, Julian“, sagte Alain und atmete tief durch. „Wenn ihr wollt, koche ich uns was auf die Schnelle.“
    „Soll ich dir helfen?“, fragten die Zwillinge synchron.
    „Wenn du Lust hast, meinetwegen“, antwortete Alain. Alle drei standen gleichzeitig auf. Ich packte Daxx am Handgelenk, schüttelte den Kopf und zog ihn zurück auf seinen Stuhl. Während Sinh und Alain den Kühlschrank inspizierten, sagte ich zu Daxx: „Ich denke, es reicht, wenn die beiden das machen. Ansonsten würdet ihr euch nur gegenseitig im Weg stehen.“ Besonders, wenn einer nur die Kleidung des anderen sehen kann , dachte ich. Daxx tat mir leid. Wenn er nicht gerade mit Sinh allein war, schien er schüchterner zu sein als sein Bruder. Nachdem Alain nun wieder aufgetaucht war, gab es plötzliche eine Person in unserer Gruppe, die ihn nicht mal wahrnehmen konnte. Das allein musste eine alte Wunde bei Daxx aufreißen, ihm deutlich vor Augen führen, dass er nicht das Original war. Wie zur Bestätigung meiner Gedanken blickte er mich traurig an. Mit einem Finger der Hand, mit der ich noch immer sein Gelenk umklammert hielt, streichelte ich über seinen Unterarm.  
    „Ich kenne da ein cooles Spiel. Hast du Interesse?“, fragte ich. Ohne eine Antwort abzuwarten, holte ich einen Stapel unbenutzter Bierdeckel aus einem der alten Küchenschränke, schälte ihn aus seiner Cellophanhülle und legte drei von ihnen auf die Tischkante.  
    „Pass auf. Du musst deine Hand ganz flach ausstrecken und mit den Fingerspitzen unter die Deckel schlagen. Wenn sie hochfliegen, musst du sie mit derselben Hand auffangen, bevor sie auf die Tischplatte fallen. Aber du darfst deine andere Hand nicht zur Hilfe nehmen. Ich zeige dir das mal.“  
    Ich schlug unter die drei Deckel und fing sie auf, bevor sie sich voneinander lösen konnten.
    „So.“
    „Das ist doch leicht“, sagte Daxx und wiederholte den Vorgang souverän.
    „Gut. Jetzt etwas schwieriger. Fünf Deckel.“
    Ich schaffte es, Daxx ebenfalls.
    „Sieben.“
    „Ich will es mit zehn versuchen“, sagte er und legte noch drei weitere Bierdeckel auf den Stapel. Gott, war ich froh. Ich beobachtete Daxx, wie er mit kindlicher Freude nach jedem gelungenen Versuch weiter Bierdeckel auf den Stapel packte, bis Sinh plötzlich „Oops!“ rief. Die

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