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Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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meinem Einzug war auch ich dazu in der Lage gewesen. Aber nun, nach fünfzehn Jahren, hatte ich nicht mehr daran gedacht. Vielleicht war es sogar besser so. „Kannst du diese Dinge denn jetzt noch?“  
    „Ich weiß es nicht. Ich bin genau zum Zeitpunkt meines Auszugs aus der Villa weggeholt und hierher gebracht worden. Ich weiß nicht einmal, ob ich einer der drei Alains bin, oder ob noch alle drei in mir vereint sind.“  
    „Probier es doch.“
    Alain schloss die Augen und konzentrierte sich. Er hob die linke Hand, und während sich seine Finger langsam schlossen, fing die Luft zwischen ihnen an zu flimmern, veränderte ihre Farbe und wurde dichter. Dann spürte ich einen leichten Stich in der Schläfe. Mein Kopf zuckte und als ich wieder hinsah, hielt Alain eine einzelne Rose in der Hand.  
    „So wie es aussieht, geht das auf deine Kosten, Julian. Ein weiterer Grund, es zu lassen.“  
    Gerade als Alain die Rose auf den Tisch legte, ging die Tür auf und die Zwillinge kamen zurück, angezogen, aber ohne Bodypainting. Kunst ist vergänglich. Ich warf einen schnellen Blick zu Alain herüber, der erst angestrengt zu Tür und dann fragend zu mir sah.  
    „Siehst du sie?“, fragte ich ihn leise.
    „Nur den einen. Aber von dem anderen sehe ich die Kleidung. Super Effekt.“
    Wieder etwas, über das man sich Gedanken machen musste.  Aber das überließ ich Alain, schließlich hatte er die Augenprobleme.
    Sinh und Daxx kamen zu uns, langsam und unschlüssig.
    „Es ist vielleicht besser, wenn wir jetzt gehen“, sagte Sinh. „Wir packen nur schnell unsere Sachen zusammen.“
    Er hatte die Rose auf dem Tisch bemerkt und wirkte noch nervöser. Aber da war noch etwas anderes. Angst? Eifersucht?  
    Alain stand auf und stellte sein unglaublich verführerisches und freundliches Lächeln zur Schau, jenes, das mich damals in seinen Bann gezogen hatte.
    „Wenn ihr nichts dagegen habt, fände ich es toll, wenn ihr noch etwas bleiben könntet“, sagte Alain, starrte dabei aber die meiste Zeit Daxx’ Kleidung an. Die Zwillinge warfen mir einen fragenden Blick zu.
    „Ja, bitte. Wenn das möglich wäre?“, sagte ich und stand ebenfalls auf. Wieder hatte ich das Gefühl, die beiden Brüder würden sich gedanklich beraten.  
    „Na gut“, sagte Daxx.
    „Und?“, fragte Alain.
    „Und was?“, antwortete Sinh, der sich offenbar angesprochen fühlte.
    „Und? Bleibt ihr noch?“
    „Das habe ich doch gerade gesagt“, meinte Daxx verlegen.
    „Alain, sag jetzt bitte nicht, dass du ihn auch nicht hören kannst.“ Warum? Warum nur? Konnte nicht einmal etwas ohne Schwierigkeiten ablaufen?  
    „Wen hören?“, fragte Daxx.
    „Wieso, hat er denn was gesagt?“, fragte Alain.
    „Auszeit, Leute! Ich würde vorschlagen, wir gehen jetzt gemeinsam in die Küche. Da ist genug Platz, dass wir uns zusammen an einen Tisch setzen und alles besprechen können. In Ruhe. Sinh, Daxx, erinnert euch an heute morgen. Ihr bekommt jetzt Antworten. Und dann möchte ich endlich auch ein paar haben.“  
     
    Die Abenddämmerung war bereits angebrochen und tauchte die Küchenwände in blasse Rottöne, als Alain und ich den Zwillingen unsere Geschichte und die der Villa erzählten. Sie hörten aufmerksam zu, stellten Rückfragen – die Sinh nötigenfalls für Alain wiederholte, wenn sie von Daxx kamen – ließen sich noch ein paar Tricks zeigen und kamen letztendlich zu meinem großen Erstaunen recht gut mit allem klar, obwohl wir vorerst für uns behielten, dass sie wahrscheinlich meine Nachfolger werden würden – mit allen dazugehörigen Konsequenzen. Besonders die Möglichkeit zur Regeneration nach Verletzungen, gleich wie schwer sie waren, rief wahre Begeisterungsstürme bei den Zwillingen hervor. Sinh sprach aufgeregt von Superkräften, Daxx versuchte erneut seine Vampirtheorie zu untermauern. Zuletzt schnitt ich mir meinen kleinen Finger ab. Sie bestaunten mit derselben Mischung aus Faszination und Ekel, mit der man für gewöhnlich Autounfälle betrachtet, wie sich winzige, grüne Fäden über der Wunde spannten und sich zu einem neuen Glied verwoben. Sie flippten vor Freude beinahe aus und diskutierten angeregt die Möglichkeiten und Ursachen. Dann aber beruhigten sie sich recht schnell. Vielleicht hatten sie zu dem Zeitpunkt schon Eins und Eins zusammengezählt. Ich denke, ihre Akzeptanz der Situation war nicht nur auf ihre Jugend zurückzuführen, sondern auf die Tatsache, dass sie in ihrer Vergangenheit selber schon

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