Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)
feuchten Eicheln, so lange sie ihre Schwänze in immer langsamer werdenden Bewegungen massierten. Die mit der sämig aufgenommenen Substanz einhergehende Energie drohte meinen Körper zu sprengen. Ich hatte viel erwartet und mehr bekommen. Hoffentlich konnte ich sie mit zurücknehmen. In jenem Moment hätte ich zumindest Berge dem Erdboden gleich machen können.
Während sie sich wieder küssten, leckte ich einen Teil von meinem Sperma von ihren Beinen und Füßen. Abgesehen von dem Sex zwischen Alain und mir kannte ich lediglich die Freuden der Selbstbefriedigung, unterstützt durch die eigene Vorstellungskraft, durch Magazine oder das Internet. Aber die typische Lustlosigkeit stellte sich nach dieser Aktion nicht ein. Ich wollte mehr, viel mehr, aber die Zeit lief mir davon. Ich war mir nicht sicher, was mein alternatives Ich und Alain unternehmen würden, wenn sie ihren Streit beendet hatten, ohne, dass die Zwillinge bei ihnen auftauchen würden.
Jedenfalls hatte ich erreicht, was ich wollte, und abgesehen davon, hatte ich mein Leben um eine Erfahrung bereichert, die einen absoluten Bonus darstellte. Was konnte ich mehr wollen?
Statt einfach in meine Zeit zurückzuspringen, genoss ich noch die Nachbeben unseres ersten Zusammenkommens; wenigstens das sollte mir gegönnt sein. Mir war klar, dass weder mein eigentliches Ich zu dieser Zeit, noch die Zwillinge irgendeine Erinnerung an diesen Vorfall haben würden. Aber ich wollte Sinh und Daxx nicht ohne eine vernünftige Verabschiedung verlassen. Das war ich ihnen schuldig.
Ich richtete mich nun ebenfalls auf, küsste sie beide und rieb meine Wange an den ihren.
„Ich danke euch“, sagte ich, obwohl es mir beinahe blöd vorkam, doch ich redete weiter. „Ich danke euch für euer Dasein, für euer Wesen und eure Liebe. Wir werden uns gleich wiedersehen.“
Bei dem letzten Satz warf ich Daxx einen Blick zu. Ich brachte es nicht übers Herz, Sinh anzusehen.
Nach einer letzten Umarmung – ohne Küsse – nahm ich meine Kleidungsstücke und verschwand, bevor ich in Tränen ausbrechen konnte.
Verfluchte Zukunft.
Mittwoch, 27. Juni 2012 – 18:27 Uhr
Cape Orchid
Allgemeine Raumzeit -
Ich sprang auf. „Bist du jetzt völlig verrückt geworden? Was soll das heißen: ausschalten? Wir sind doch hier in keinem Hitchcock-Film! Meinst du, wir sollen ihn umbringen, oder was?“
„Das würde wahrscheinlich nicht reichen“, sagte Alain ruhig.
„Bist du noch ganz dicht? Ich töte doch keinen Menschen!“
Jetzt stand Alain ebenfalls auf. „Bleib ruhig“, sagte er und legte mir die Hände auf die Schultern. Ich stieß sie weg.
„Nein! Du spinnst! Du bist so was von herzlos!“
„Julian! Das hier ist kein alberner Kinderkram! Wir spielen nicht Räuber und Gendarm und stehen lachend wieder auf, wenn es Zeit fürs Abendessen ist. Glaubst du etwa, mir macht die ganze Sache Spaß?“
Ich sagte nichts, wich aber auch seinem Blick nicht aus.
„Wir werden sterben, Julian! Wir alle! Nicht nur du und ich. Auch dein neuer Freund. Und alle vor uns. Und Mutter!“
Pause.
„Das ist aber nicht alles“, sagte Alain, jetzt wieder etwas leiser. „Das natürliche Gleichgewicht könnte durcheinander geraten. Ich gebe zu, dass ich mir da nicht ganz sicher bin. Aber es könnte passieren und dann wären alle Menschen betroffen. Wir müssen etwas unternehmen. Aber allein schaffe ich es nicht.“
Sein Blick, der eben noch so viel Strenge und Wut ausgedrückt hatte, wurde auf einmal flehentlich. Das tiefe Tropengrün seiner Augen spiegelte schiere Verzweiflung.
„Ich will dir ja helfen“, sagte ich und wandte mich ab, weil ich ihn nicht mehr ansehen konnte. „Aber es muss doch einen anderen Weg geben.“
„Ich behaupte nicht, dass es den nicht gibt. Vielleicht können wir es auch ohne Gewalt schaffen. Trotzdem müssen wir sicherstellen, dass so etwas niemals wieder passiert.“
„Ja“, antwortete ich und setzte mich mit hängendem Kopf. „Das müssen wir wohl.“ Ich hatte das Gefühl, als würde ich innerlich von Säure zerfressen, vom Hals beginnend, bis hinab zum Magen. Mord . Dieses Wort schwamm auf den sauren Fluten und tanzte hämisch auf und ab. Es musste eine Alternative geben. Lange Zeit sagte niemand von uns ein Wort.
„Wir müssen noch bis morgen früh warten, bevor wir aufbrechen können“, sagte Alain tonlos. „Die Flughäfen sind gesperrt, also müssen wir es über die Highways versuchen.“
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