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Soehne & Liebe der Nacht

Titel: Soehne & Liebe der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Cara Wagner
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nichts für ihn oder irgendeinen seiner anderen Söhne empfand, eine Auserwählte töten? Sein Schöpfer sprach davon, dass er und seine Söhne die Menschheit beherrschen würden, aber seine Söhne herrschten auch ohne ihn.
    Henry sah zu Jared, der bei einem Krug Blut am Tisch saß und fragend zu ihm herübersah. Henrys Magen rebellierte, noch heute Abend sollte er mit einem leidenschaftlichen Kuss das Schicksal der Auserwählten besiegeln. Nach Michaels Bericht über Lara hielt Jared die Zeit der Auferstehung ihres Schöpfers für gekommen. Henry spürte, egal wie laut seine Gene danach schrien, dass er sich die Auserwählte unterwarf, ein Gesicht aus der Vergangenheit wurde ihm heute zum Verhängnis.
    Henrys Brüder ahnten nichts von dem Kampf in ihm. Sie widmeten sich aus vollem Herzen den Vorbereitungen der Opferung. Jared überwachte die Arbeiten.
    Robin zeichnete ein Pentagramm, Olaf stellte Kerzenständer auf, Duncan und Bill durchschnitten die Kehlen im Keller. Das Blut benötigte man für die Feierlichkeiten nach der Auferstehung.
    „Jared, Jared!“, ein aufgewühlter und erschöpfter Michael kam in den Raum gestürmt. „Ich bin sofort bei Einbruch der Dunkelheit losgerannt.“ Michael kippte nach vorn, stützte seine Hände auf die Knie und atmete schwer. „Ich muss euch etwas Wichtiges mitteilen.“
    „Ganz ruhig, tief durchatmen und dann sprich“, ergriff Jared das Wort und stand auf.
    „Was ist passiert?“ Henry stellte sich neben Jared und sah Michael grimmig an.
    „Sie weiß es“, stieß dieser noch immer außer Atem hervor.
    „Du sprichst in Rätseln“, Jared wurde ungeduldig.
    „Die Auserwählte“, keuchte Michael. „Sie sah euch und den Dolch der Auferstehung in einem Traum, sie wollte, dass ich den Dolch aufzeichne. Er ist identisch, hier ist er.“ Michael griff in seine Manteltasche und in immer noch gebeugter Haltung streckte er Jared die Zeichnung entgegen.
    „Was zum Teufel hat das zu bedeuten? Warum hat diese Auserwählte Träume, die ihr ihr Ende prophezeien? W a s genau hat sie dir gesagt?“ Jared packte Michael am Kragen und zog ihn hoch.
    „Sie erzählte mir von euch, von dem Dolch und dass sie mit ihm getötet werden soll“, stammelte er. Michael rutschte das Herz in die Hose. In Gedanken nahm er schon Abschied von seinem Kopf, aber Jared lies ihn los und wandte sich Henry zu.
    „Wer hat die Macht, Lara solche Träume zu schicken?“ „Ich bin ahnungslos und möchte nicht der sein, der es dem Schöpfer erklären muss.“
    Henry klang nervös, Jared entging das nicht. Jared wandte sich wieder Michael zu, dem schlagartig schwarz vor Augen wurde. Das letzte was er wollte, war, sein Kopf getrennt von seinem Hals.
    „Führen Spuren von dir zu Maria und somit zu uns?“ Michael sah Licht am Ende des Tunnels seines Lebens.
    „Es gibt noch eine Person, die mich identifizieren kann, Marias Assistentin Lilli. Ich bringe sie noch heute Nacht zum Schweigen.“
    „So soll es sein.“ Jared klopfte ihm auf die Schulter, dann drehte er sich zu Henry um. „Du gehst und bringst die Auserwählte her — und du wirst sie auch töten.“ Eindringlich sah Jared in Henrys Augen.
    „Alles läuft weiter nach Plan. Freu dich aufs Blut vergießen!“
    „Hatten wir nicht ausgemacht, dass du sie tötest?“, erinnerte Henry seinen Bruder an ihre Abmachung.
    „Ich glaube, du hast es nötiger, Bruder. Vergiss nie, wo du herkommst, Henry — niemals.“
    „Ich weiß, wer ich bin“, knurrte Henry.
    „Gut, wieso steht ihr beide hier noch herum. Erledigt eure Pflichten!“
    „Wir sind schon unterwegs!“ Michael zog Henry mit sich.
    Beunruhigt sah Jared Henry nach, etwas stimmte nicht mit ihm und Jared ahnte, was es war. Wäre Henry nicht sein Lieblingsbruder, hätte er ihn schon vor zwanzig Jahren eliminiert, als er seine Bestimmung vergessen hatte und einer Auserwählten verfallen war. Aber Laras Blut würde Henry wieder zur Vernunft bringen, so, wie es Dianas Blut vor langer Zeit getan hatte.
    *
    Der Vollmond schien auf zwei dunkel gekleidete Männer, die die Straße entlang schritten.
    „Denkst du manchmal an deine Mutter?“, fragte Henry unvermittelt und Michael blieb wie angewurzelt stehen.
    „Meine Mutter?“ Fragend sah er Henry an und hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass er in seinen Augen noch etwas anderes außer Kälte sah. „Ich kann mich kaum an meine Mutter erinnern. Sie nahm sich das Leben, als ich noch klein war.“
    „Denkst du, du wärst ein anderer Mensch

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