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Soehne & Liebe der Nacht

Titel: Soehne & Liebe der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Cara Wagner
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fragte Gabriel ungeduldig und lief in Laras Wohnzimmer auf und ab.
    „Sie sagte, sie kommt sofort“, versuchte Thomas ihn zu beruhigen.
    „Das ist schon zehn wertvolle Minuten her, wir können nicht länger...“, Gabriel verstummte, als eine wunderschöne Frau im Raum erschien. Die Ähnlichkeit mit der Frau, die er aus der höchsten Ebene kannte, war verblüffend, aber dennoch übertraf Cara die Schönheit ihrer Schwester Saphira tausendfach.
    „Cara, ich bin glücklich, dich zu sehen!“ Thomas fiel ein Stein vom Herzen, seine Göttin zu sehen. Erleichtert nahm er sie in die Arme.
    „Ich störe euer Wiedersehen ungern.“ Gabriel ging auf Cara zu. „Ich bin Gabriel Caen.“ Er reichte Cara die Hand, die sie lächelnd ergriff.
    „Ich bin Cara, ich kann dir deine Besorgnis nehmen. Ewan spricht in diesem Moment mit seinen Söhnen. Der Frau, die du liebst, wird nichts geschehen.“
    „Du liest meine Gedanken!“
    „Entschuldige, aber sie beherrschen den ganzen Raum.“
    „Ich schlage vor, du hörst auf, meine Gedanken zu lesen, bevor du erfährst, was ich über Ewan denke.“
    „Gabriel meint...“
    „Ich weiß, was Gabriel meint, Thomas, und ich verstehe ihn durchaus.“ Cara atmete tief durch, sie hatte
    geahnt, dass es nicht einfach sein würde, nach allem, was die letzten zweitausend Jahre geschehen war, für Ewan Verständnis zu ernten. „Ich stelle mich der Vergangenheit gegenüber nicht blind, aber wir dürfen nicht in die Zukunft sehen, mit dem Hass von gestern“, versuchte Cara zu vermitteln.
    „Im Moment interessieren mich nur die Gegenwart und Laras Aufenthaltsort“, blieb Gabriel unbeeindruckt.
    „Ich weiß, wo Ewans Söhne sich aufhalten“, erwiderte Cara enttäuscht über Gabriels Unnachgiebigkeit.
    „Reicht mir eure Hände, ich werde uns teleportieren. Ich kenne den genauen Standpunkt ihres Verstecks. Wir müssen keine Zeugen fürchten.“ Cara wurde zum ersten Mal bewusst, dass, auch wenn ihre Liebe zu Ewan alles verzeihen konnte, es Menschen gab, für die Vergebung ein Wort war, das sehr weit in der Zukunft lag.

36
    Die Söhne der Nacht hatten sich gut gelaunt im ehemaligen Speisesaal der Textilfabrik versammelt. Ihre Herzen schlugen voller Freude. Sie hatten die Auferstehung ihres Schöpfers herbeigesehnt, nun war die Zeit der Dämmerung gekommen. Jared stand mit geschlossen Augen und ernstem Gesichtsausdruck vor dem Pentagramm, das ihr Bruder Robin gezeichnet hatte, und überbrachte wohl gerade ihrem Schöpfer die frohe Botschaft ihres Ruhmes.
    Henry beobachtete seine Brüder und ein ungutes Gefühl stieg in ihm hoch. Wenn sie ihn durchschauten, würden sie ihn, ohne zu zögern, töten. Von Anfang an hatte er Jareds Plan, Lara zu opfern, vereitelt. Henry fühlte sich hin- und hergerissen zwischen der Loyalität, die er für Jared empfand, und der Abneigung, die Frau zu opfern, die ein Teil von Diana war.
    Henry erinnerte sich an jenen Abend vor fünf Monaten, als Jared ihn um ein Gespräch unter vier Augen gebeten hatte. Ohne Umschweife hatte Jared sich nach seinen Gefühlen für Diana erkundigt und tief in seine Augen gesehen, um seine Gedanken lesen zu können. Mit wild schlagendem Herzen und all seiner inneren Kraft hatte Henry seine Gedanken in die richtigen Bahnen gelenkt und Jareds Besorgnis zerstreut. Den Rest des Abends hatte er dem Plan gelauscht, den Jared geschmiedet hatte. Jared hatte nie geglaubt, dass der Dolch der Auferstehung die Stadt, in der sie eine Niederlage erlitten hatten, verlassen hatte. Sie hatten Gabriel noch eine Weile beobachtet und dabei hatte er zu entspannt gewirkt. Also war es Jareds Plan gewesen, dass Henry einen Verbündeten sucht, der sich Tag und Nacht der Suche nach dem Dolch widmen kann. Die Verführung der Auserwählten war in Henrys Bereich gefallen, aber der hatte seinen eigenen Plan gehabt. Er vergoss Dianas Blut nicht zweimal. Jareds Stimme riss Henry aus seinem Gedanken.
    „Brüder, ich habe euch den Befehl unseres Schöpfers zu übermitteln. Er wünscht, dass die Auserwählte am Leben bleibt, eine Verbündete unseres Schöpfers wird gleich hier sein, wir haben ihren Anordnungen zu folgen“, schloss Jared seine Mitteilung. Fassungslos starrten seine Brüder ihn an. Auch in Michael stieg ein ungutes Gefühl auf.
    „Was hat das zu bedeuten?“, fragte Olaf und wurde von Jared ignoriert.
    „Ich hoffe, die Auserwählte ist unversehrt“, wandte sich dieser unwirsch an Henry und hoffte, dass sein Bruder nicht gerade jetzt Rückgrat

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