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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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die Senatoren vor ihr. Es wäre fatal, wenn die Volksvertreter die Bevölkerung mit dieser Resignation anstecken würden. Nun obliegt es Lynarats Verantwortung, zerstörte Hoffnungen wieder aufzubauen.
    Eine Fähigkeit, die, wie selbst am besten weiß, nicht zu ihren Stärken gehört. „Was ich Ihnen mit auf den Weg geben kann, bevor wir gleich in die Pause gehen, ist die Tatsache, dass auch wir nicht untätig sind. Unter der Führung eines überaus talentierten Architekten aus Valesia haben auch wir mit dem Bau neuer Waffen und Kriegsfahrzeuge begonnen. Erste Ergebnisse der ersten Tests werden bald auf meinem Schreibtisch liegen.“
    „Was, wenn nicht die Elemente selbst, können die zerstörerische Kraft von entzündetem Gas aufhalten?“, fragt Sansarlat Marrit wenig überzeugt in die Runde. Als Antwort erhält sie jedoch nur das beunruhigende Schweigen der übrigen Ratsmitglieder.
    „Wir machen jetzt die angekündigte Pause“, beschließt Niffarat und versucht, ihre Sorgen mit einem mühsam erkämpften Lächeln beiseitezuschieben, „Es gibt noch einige kleinere, zur Abstimmung stehende Fragen, die unsere vollste Aufmerksamkeit verdienen.“
    Noch während sich die Ratsmitglieder langsam aus ihren Stühlen erheben, richtet die Königin noch einmal das Wort an die Anwesenden: „Ich darf die Senatskammer einmal mehr an die Notwendigkeit zur Geheimhaltung erinnern, bevor sie in die Pause und später in ihre Büros zurückkehren.“
    Mit zaghaftem Nicken nehmen die Senatorinnen und Senatoren die Erinnerung der Königin zur Kenntnis. Diese bleibt in ihrem Stuhl sitzen. Ihre Finger krallen sich um die schmalen Armlehnen. Während auch die Kanzlerin die Kammer verlässt, verliert sich Lynarat in eine Reihe tiefer Seufzer und einem unheilvollen Blick durch die blauen Fenster, hinaus in eine Zukunft, die heute noch einmal etwas finsterer scheint.

Kapitel 21
     
    In dem großen, völlig überfüllten Raum steht die dünne Luft. Es riecht nach abgestandenem Wein, Schweiß und deftigem Essen. Die Musik, zu denen sich die halbnackten, schwitzenden Tänzer bewegen, ist derart laut, dass Dalin, der entspannt vor seinem Becher Wein sitzt, kaum seinen eigenen Gedanken folgen kann. Der Wein ist gut. Er ist sehr süß, aber klebt nicht im Mund. Dalin schiebt es auf die laute Musik und die dröhnenden Bässe, das er nicht mehr genau weiß, den wievielten Becher Wein er schon in seinen Händen hält. Die Stimmung ist ausgelassen. Dalin hatte sich schon in dem Lager von General Niyor darüber gewundert, wie ausgelassen die Sagettari den Abend vor dem Aufbruch in eine Schlacht begehen. Botin wird wohl doch nicht mehr vorbei kommen. Doch damit hatte Dalin auch nicht wirklich gerechnet. Während er einen kräftigen Schluck aus seinem schweren Zinnbecher nimmt, schaut er auf die große Innenfläche der Taverne hinüber, auf der die maskierten Krieger der Sagettari ihre wilden, leidenschaftlichen Tänze vorführen. Er spürt eine sanfte Berührung in seinem Nacken. Dalin zuckt kurz zusammen und dreht sich auf seinem Hocker um. Es ist Seylat, die Schöne.
    „Was macht dein Arm?“, fragt sie ihn herzlich schmunzelnd.
    „Danke, gut“, antwortet Dalin, „Bis wir in Oliniath angekommen sind, werde ich von der Klinge dieses kardischen Hurensohnes nichts mehr spüren.“
    „Sie hat dich auch bei unserer gemeinsamen Nacht im Lager nicht großartig gestört“, erinnert ihn Seylat und setzt sich neben ihn.
    „Das werde ich dir wohl einfach glauben müssen.“
    „Kannst du dich noch immer nicht erinnern?“
    „Ich befürchte nicht“, antwortet Dalin und schüttelt mit heruntergezogenen Mundwinkeln den Kopf.
    „Dann schlage ich vor, dass dies dein letzter Becher für heute Abend ist. Du solltest sich schließlich an die heutige Nacht erinnern, bevor du in den Krieg ziehst“, sagt Seylat und lächelt Dalin verschmitzt an.
    „Was meinst du?“
    „Wir werden uns eine ganze Weile nicht mehr sehen“, meint Seylat und legt ihre Hände auf Dalins Schenkel, „Und ich würde mich wohler fühlen, wenn du dich zumindest an eine Nacht mit mir erinnerst.“
    Die direkte Art der sagettarischen Kriegerin lässt Dalin, der sonst auch nicht auf den Mund gefallen ist, schweigend und mit großen, schüchternen Augen auf die wunderschöne Frau blicken.
    „Hältst du das für eine gute Idee?“
    „Na klar“, antwortet Seylat und zieht den hurthischen Soldaten auf, „Oder warst du heute etwa zu faul, um dich unter deiner Uniform zu

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