Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)
überrascht.
„Soldat, sind Eure Truppen soweit?“, möchte Prinz Elythias von Dalin wissen.
Dieser nickt. „Jawohl, General.“
„Dann lasst sie vor dem ersten Segeltransporter antreten“, befiehlt der Prinz. Während Dalin den Befehl des Prinzen selbstverständlich zur Kenntnis nimmt, fühlt sich Botin durch die Befehlsgewalt des Prinzen übergangen. Er sagt nichts, doch Elythias bemerkt, das Botin sich in seiner neuen Rolle als rechte Hand des kommandieren Offiziers unwohl fühlt. Dalin verabschiedet sich mit einem kurzen Nicken von Prinz Elythias und Botin und läuft zu seiner Einheit zurück.
Unterwegs wird Dalin durch einen festen Griff an seinem Oberarm aufgehalten. Da steht sie plötzlich vor ihm. Seylat. Dabei glaubte er, sie bis zu einer eventuellen Rückkehr nach Bilanis Ixis nicht mehr wiederzusehen.
„Was machst du denn hier?“, fragt er verwirrt und erfreut zugleich, „Willst du dich nochmal von mir verabschieden?“
Doch noch bevor Seylat ihm antwortet, bemerkt er ihren Gepäckbeutel, den sie auf ihren Rücken geschnallt hat.
„Nicht ganz“, antwortet sie freudig. Doch Dalin ist weniger begeistert. „Du kommst mit? Wie lange weißt du schon davon?“
„Seit zwei Tagen“, sagt sie freudig und stürmt glücklich auf Dalin zu. Doch dieser stoppt ihre Annährung.
„Und was sollte das dann gestern Abend?“
„Was meinst du?“
„Deine angebliche Verabschiedung“, erinnert Dalin sie aufgebracht.
„Ich wollte auf Nummer sicher gehen“, gesteht Seylat amüsiert.
„Indem du mich anlügst?“, faucht Dalin die Schöne an.
„Wir hatten doch unseren Spaß“, erinnert sie ihn. Dalin ist wenig begeistert von der List, mit der Seylat ihn ins Bett lockte. Sie hätte ihm auch einfach die Wahrheit sagen können. Er hätte sich nicht lange bitten lassen.
Doch er möchte jetzt nicht mit ihr streiten. „Du hast recht. Kehren wir zu unseren Einheiten zurück. Vielleicht können wir unsere Erinnerungen an den gestrigen Abend in den nächsten Tagen noch einmal auffrischen.“
„Darauf kannst du wetten“, sagt Seylat mit einem Augenzwinkern, dreht sich um und läuft zurück. Dalin hat sich immer wohl damit gefühlt, wenn er eine Frau kennenlernte, die auf ihn wartete oder die ihn zumindest nicht auf seinen Missionen begleitete. Mit einer Frau in die Schlacht zu ziehen, in der sich bis über beide Ohren verliebt hat, ist etwas Neues für ihn. Und Dalin ist sich sicher, dass dies keine gute Idee ist.
Hunderte von Soldaten steigen nun in die gewaltigen Himmelsschiffe. Es dauert einige Stunden, bis alle Kriegerinnen und Krieger, ihre Pferde und die Kriegswerkzeuge an Bord sind. Mit Mut und Hoffnung, Angst und Sorge, Stolz und Zweifel an Bord, heben die drei mächtigen Flugmaschinen in den blauen Sommerhimmel über Bilanis Ixis ab. Die Blicke und die jubelnden Rufe der begeisterten Bevölkerung folgen ihnen, als sie ihre waghalsige Mission in den Osten beginnen.
Keylin Andyrs hört die im Gleichschritt laufenden Soldaten, die ihr auf den Weg in die Gemächer des ermordeten Jannox begleiten. Nachdem sie die erste Nervosität, die in ihr aufkam, als die Königin sie mit den Ermittlungen in diesem Fall betraute, ablegen konnte, schlägt ihr Herz wieder schneller. Es sind nur noch wenige Meter bis zu dem Ort, an dem der Botschafter ermordet und sie von ihm gedemütigt wurde. Wenn sie über beide Ereignisse nachdenkt, wundert es sie, dass sie überhaupt mit der Aufklärung dieser abscheulichen Tat beauftragt wurde und offenbar nicht zum Kreise der Verdächtigen gehört.
„Ist der Botschafter noch da drin?“, fragt sie eine der Wachen.
„Nein, Abgesandte“, antwortet der vor den Türen abgestellte Soldat, „Nachdem der Tatort abgezeichnet wurde, hat man den Körper von Botschafter Hynderson in die Leichenhalle gebracht.“
Keylin ist erleichtert.
„Dann wollen wir mal“, verkündet sie aufgeregt und lässt sich von dem xathirrischen Soldaten die Tür öffnen. Vorsichtig wirft sie einen ersten, sorgfältigen Blick in den Raum. Alles scheint noch immer an seinem alten Platz zu stehen. Nichts deutet darauf hin, dass der Botschafter überfallen und ausgeraubt wurde. Erst, als sie auf das Bett blickt, muss sie sich schockiert abwenden. Zwar wurde der Körper von Jannox entfernt, doch die mit Blut vollgesaugte Matratze liegt noch dort.
„Wieso hat man hier nicht aufgeräumt?“, fragt sie einen der beiden Soldaten, die ihr in den Raum gefolgt sind. Die beiden schauen sich fragend
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