Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)
lächelt.
„Eurem geheimnisvollen Konstrukteur?“, vergewissert sich Botin.
„Er wird definitiv noch mehr zu diesem Krieg beitragen“, verkündet Dyrsa zuversichtlich.
„Schade, dass wir dieses Talent bei der Ratssitzung nicht kennengelernt haben“, meint Botin.
„Die Königin und ihr Bruder hielten es für ratsamer, ihn vor der Öffentlichkeit zu verbergen“, erklärt Prinz Elythias, „Seine Pläne und Ideen sind für unsere Offensive einfach zu wertvoll.“
„An das gesamte Hafenpersonal, an alle Abreisenden. Die gesamte Landefläche ist sofort zu räumen. Bitte begeben Sie sich in die ausgewiesenen Zonen und folgen dem Hafenpersonal. Sobald die Segeltransporter gelandet sind, werden wir mit dem Zustieg beginnen“, verkündet eine freundliche, männliche Stimme aus den großen, überall am Hafen zu findenden Rufhörnern.
Auch dem Hafenpersonal bietet sich selten so ein imposanter Anblick. Die Männer und Frauen sind gut ausgebildet. Alle Anwesenden können ihre Blicke kaum von den drei mächtigen Himmelsschiffen, die ihre kraftvollen Körper langsam durch die Lüfte schieben, losreißen. Innerhalb weniger Minuten ist die Landefläche geräumt. Die Pferde, die dicht an den Palastmauern gedrängt stehen, reagieren unruhig auf die lauten, brummenden Motorengeräusche. Elythias versucht sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, als sich die drei Ungetüme aus Holz und Stahl dem Boden nähern. Als das erste Gefährt dann zur Landung ansetzt und die Erschütterung des Erdbodens bis in seine Knie zu spüren ist, atmet Elythias erleichtert aus. Er lächelt zufrieden, als einige Anwesende vor Begeisterung sogar in die Hände klatschen.
„Beeindruckend“, meint Botin.
„Wenn Ihr mich für einen Augenblick entschuldigen würdet?“, fragt Dyrsa den Prinzen.
Elythias bemerkt, das Dyrsa gerade Sayos entdeckt hat, der einige Dutzend Meter entfernt gerade einen Arbeiter des Hafenpersonals zurecht weißt.
„Natürlich“, antwortet Elythias. Zusammen mit Botin beobachtet er, wie Dyrsa mit zügigen Schritten durch die Menschenmenge auf seinen Freund zugeht.
„Ärgerst du wieder das Personal?“, fragt Dyrsa seinen Vetter.
„Jeder, wie er es verdient“, antwortet Sayos, auf dessen Lippen Dyrsa glaubt, sogar ein kurzes, listiges Grinsen zu erkennen.
„So wirst du die Leute nie dazu bringen, dich zu vermissen, wenn du auf große Reise gehst“, meint Dyrsa.
„Mein Platz ist hier“, stellt Sayos klar, „Für die großen Reisen in die ach so schöne Fremde hab ich dich.“
„Dabei sollte ich bleiben. Schließlich bin ich nun ein Familienvater und du der mürrische Einzelgänger“, behauptet Dyrsa.
„Du liebst doch diese Abenteuer jenseits der Grenzen“, erinnert ihn Sayos, „Und auf Saverat und Pytiriat werde ich aufpassen. Wie immer.“
„Du weißt noch, was du mir versprochen hast?“
„Dazu wird es nicht kommen“, winkt Sayos ab. Doch Dyrsa bleibt hartnäckig und packt Sayos am Arm: „Du weißt es noch?“
„Natürlich“, antwortet Sayos genervt, „Sollte die Stadt in Gefahr geraten, werden deine Frau und deine Tochter die ersten sein, die in Sicherheit gebracht werden.“
„Danke“, sagt Dyrsa trotzig. Doch Sayos besteht darauf: „Trotzdem wird es dazu nicht kommen.“
„Du wirst mir fehlen“, sagt Dyrsa und drückt den störrischen Prinzen mit einer kräftigen Umarmung fest an sich. Dieser zögert einen Moment, bevor er die Geste seines Freundes erwidern kann.
„Glaube mir. Jemanden mit meiner Herzlichkeit wirst du während dieser Reise nicht begegnen“, sagt Sayos und drückt den Hinterkopf seines Vetters fest an sich.
„Das hoffe ich doch“, erwidert Dyrsa, löst sich aus der Umarmung und reicht Sayos die Hand.
„Pass‘ auf dich auf“, sagt Sayos besorgt und erwidert den kräftigen Handschlag seines Freundes.
„Du auch. Und auf meine Familie. Am besten auf die ganze Stadt.“
„Das werde ich“, sagt Sayos, nickt Dyrsa noch einmal kurz zu und verschwindet.
Dalin beobachtet inzwischen, wie Botin und Prinz Elythias ungläubig die persönliche, schon fast rührende Verabschiedung zwischen Dyrsa und Sayos beobachten.
„Hauptmann Eisenfels. Ihr seht aus, als hättet Ihr ein Gespenst gesehen“, sagt Dalin und verzichtet auf den sonst so persönlichen Tonfall, der er Dalin gegenüber an den Tag legt. Er möchte ihn vor den valesianischen Prinzen nicht in Verlegenheit bringen.
„So kommt es mir auch irgendwie vor“, gesteht Botin
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