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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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weißen Knöpfen zu öffnen. Gespannt beobachtet Lynarat durch ihren Spiegel, der auf der Rückseite des Schminktisches angebracht ist, wie Fanyik seine Muskeln beim Ablegen der Weste anspannt und dabei seine schmale, und nur spärlich behaare Brust zum Vorschein kommt. Die Königin erhebt sich und kommt auf Fanyik zu. Sie schaut auf Fanyiks entblößten Oberkörper. Auf seiner geschmeidigen Haut ist jedes noch so kleine Härchen und jeder Tropfen Schweiß zu erkennen. Er schaut aus dem großen Fenster zu den wenigen Wolken, die gerade über dem Palast den blauen Himmel entlang ziehen, um seine Gedanken zu befreien. Lynarat läuft um Fanyik herum und berührt mit ihren Zeigefingern zaghaft Fanyiks unteren Rücken, knapp oberhalb seines Hosenbundes. Jetzt ist sich Fanyik sicher, dass die Königin etwas belastet. Nur selten sucht sie direkten, körperlichen Kontakt zu ihm und auch nur dann, wenn es ihr merkbar schlecht geht oder sie durch aktuelle Ereignisse belastet wird. Sie geht zu ihrem Stuhl zurück und nickt dem jungen Mann auffordernd zu. Fanyik schaut ihr nach.
    Als er sicher ist, dass die Königin ihn wieder über den Spiegel beobachtet, beugt er sich nach unten, um sich seine Schuhe auszuziehen. Nachdem er diese an die Seite des Bettes geschoben hat, richtet er sich auf und öffnet seine dünne, weiße Hose. Aufmerksam und gespannt beobachtet die Königin, wie Fanyik die braunen Lederschnüre löst, die seine Hose halten. Nachdem er diese fallen gelassen und seine Füße herausgezogen hat, steht der junge Mann nackt im Zimmer der Königin, die sich kaum rührt und Fanyik gebannt anschaut. Fanyik bemerkt, wie ihre Blicke jeden Winkel von ihm aufmerksam mustern. Was genau ihr durch den Kopf geht, wenn sie seine Männlichkeit derart intensiv bestaunt, kann Fanyik nur vermuten. Sie würde es ihm ohnehin nicht sagen, wenn er sie fragen würde. Der starre Blick der Königin löst sich, doch ihre Augen sind nach wie vor auf ihn gerichtet, während er zu ihrem Bett schreitet. Erst, als Fanyik hinter den Seidentüchern, die ihr Bett verhüllen, verschwunden ist, dreht sich die Königin um. Durch die leichten Tücher kann sie den jungen Mann noch immer gut erkennen. Doch ob es nun ein Spiegel oder die durchsichtigen Vorhänge an ihrem Bett sind – Lynarat wagt nur selten den direkten Blick auf ihren jungen Gast. Als sie sicher gehen kann, dass auch Fanyik sie nicht mehr vollständig sehen kann, löst sich ihr angespanntes Gesicht. Sie befeuchtet ihre Lippen mit der Zungenspitze, als sie erkennt, dass die Hände des jungen Mannes beginnen, den eigenen Körper zu berühren. Jetzt, wo ihm die Königin nicht mehr direkt in die Augen blicken kann, lösen sich auch Fanyiks Gedanken.
    Er schließt die Augen, während er von der Königin dabei beobachtet wird, wie er sich in ihrem Bett selbst berührt. Es ist das Gesicht von Sayos und dessen nur selten zum Vorschein kommendes Lächeln, an das Fanyik denken muss, wenn er unter den Augen der Königin den eigenen, anspannten Körper und die eigenen Muskeln unter seinen  Händen spürt. Die Atmung von Fanyik wird schneller. Die Königin muss sich die Schweißtropfen aus dem Gesicht wischen. Wenige Minuten später nimmt Lynarat hinter der seidenen Mauer, die sich zwischen Fanyik und ihr befindet, ein leises, vorsichtiges Stöhnen war. Sie bemerkt, das Fanyik noch einen Moment benötigt. Um ihn selbst nicht mehr in die Augen sehen zu müssen, steht sie auf und streift sich noch einmal den Schweiß von ihrem Hals.
    „Die Bettbezüge müssen gewechselt werden. Bitte sag dem Dienstmädchen Bescheid“, bittet sie Fanyik und verlässt mit schnellen Schritten den Raum, ohne noch einmal in seine Richtung zu schauen.
    Dieser liegt mit geschlossenen Augen und mit ausgestreckten Armen im Bett der Königin. Als er die Schritte der Königin nicht mehr hört, öffnet er die Augen und schaut an die Decke des Bettes, an der die zahlreichen Seidentücher in der Mitte angebracht sind. Für gewöhnlich empfindet er Freude an den Diensten, die er für die Königin zu erfüllen hat. Sie kann sehr verspielt und überraschend in ihrem Verlangen sein, Fanyik zu beobachten. Doch wenn ihr Herz schwer und ihre Gedanken getrübt sind, lässt sie ihn spüren, welchen Stand er als ihr Objekt der unterdrückten Lust tatsächlich hat. Wieso sie sich selbst jede körperliche Nähe verwehrt und ihm zuschaut, konnte Fanyik bisher nicht erfahren. Und er zweifelt, dass ausgerechnet er in der Lage sein wird, diese

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