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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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Soldaten, bis zur letzten Reise nach Bilanis Ixis, in dem Lager von General Niyor sicher sein werden.
     
    Aus einem der größten Zelte im Lager der Sagettari dringt zu später Stunde das Hämmern lauter Trommeln und das Lachen und Grölen der Krieger, die mit ihren Gästen aus dem Osten mit dröhnender Musik, leidenschaftlichen Tänzen und einheimischen Speisen und Getränken feiern. Selbst unter den anwesenden Soldaten der Hurth ist die Stimmung ausgelassen. Nicht viele Kämpfer aus Botins Einheit hat es in das große Zelt verschlagen. Die meisten bereiten sich und ihre Ausrüstung auf die nächsten Tage vor oder schlafen in ihren Zelten. Botin beobachtet skeptisch das hemmungslose Treiben in dem heißen Zelt. Um die große Innenfläche, auf der spärlich bekleidete Frauen und Männer mit schwarzen Masken in der Form unterschiedlichster Tierköpfe unter den Klängen der brachialen Trommeln tanzen, stehen drei Feuerstellen, auf denen sich aufgespießt das krosse Liqifleisch dreht. Liqis sind unter den Jägerstämmen der Sagettari die bevorzugte Beute und werden in den westlichen Steppen gejagt. Der Duft der mit Kräutern und Gewürzen marinierten Beute erfüllt das gesamte Zelt und mischt sich mit dem Schweiß der Tänzer und des lauthals jubelnden Publikums. Botin sitzt an General Niyors großen Tisch, der gegenüber dem Haupteingang auf der anderen Seite des Zeltes steht. Mit einem zaghaften Schmunzeln beobachtet er das Geschehen. Der General hält sein Trinkhorn fest in seiner rechten Hand und klopft mit der linken kräftig im Rhythmus der Trommeln auf den Tisch.
    Der Hauptmann beobachtet, wie sein Freund Dalin, der ein Auge auf eine der tanzenden Frauen geworfen hat.
    „Hab ich dir zu viel versprochen?“, fragt er Dalin mit gehobener Stimme.
    „Der Wein ist gut und die Brüste schaukeln im Takt der Musik“, antwortet Dalin dem Hauptmann laut krächzend, „Aber warum tragen sie diese albernen Masken?“
    „Vielleicht eine Art Ritual“, vermutet Botin.
    „Was?“, ruft Dalin, der in dem Krach nichts verstanden hat.
    „Ich weiß es nicht“, schreit Botin.
    „Von da vorne sieht man mehr“, stellt Dalin schon leicht angetrunken mit einem neidischen Blick in die ersten Reihen fest, „Ich gehe mal näher heran.“
    Botin nickt, auch wenn er etwas um die Tugend seines Freundes fürchtet. Botin spürt das feste Klopfen der Hand des Generals auf seiner Schulter.
    „Trifft das Fest Euren Geschmack oder wartet auf einen gottesfürchtigen Mann wie Euch der Kerker, wenn er sich dem Tanz der Krieger erfreut?“, fragt Niyor den Hauptmann laut lachend. Erst jetzt, wo der General direkt neben ihm sitzt, bemerkt Botin die Narbe, die sich von Niyors rechter Schläfe über seine Wange bis unter den Bereich zwischen Mund und Nase zieht.
    „Ich bin in erster Linie Soldat“, antwortet Botin und ignoriert die Entstellung in Niyors Gesicht, „Wenn ich die Teilnahme an einem solchen Fest für meine Truppen für notwendig erachte, wird es darüber keine Diskussionen mit meinen Befehlshabern geben.“
    „Eure Männer haben jedenfalls ihren Spaß“, stellt Niyor amüsiert fest, als er sich in dem mit Rauch durchzogenen Zelt umschaut und beherzt zu seinem Trinkhorn greift. „Nur Ihr müsst noch mehr aus Euch heraus“, meint er nach einem kräftigen Schluck.
    Doch hier stößt Botin an seine Grenzen. „Diese Entscheidung überlasst bitte mir.“
    „Die Erfahrung sagt mir einfach, dass ein Krieger leidenschaftlicher für sein Volk kämpft, wenn er überhaupt noch weiß, wofür er kämpft“, provoziert Niyor.
    Botin hat den General schon während der Begrüßung, aber auch im Verlauf dieses Abends als ehrbaren und respektablen Ehrenmann kennengelernt und ist nun enttäuscht von seiner letzten Bemerkung. „Ich finde es erstaunlich, dass Ihr aus meinem Verhalten bei einem unterhaltsamen Abend Schlüsse über meine Fähigkeiten als Soldat zieht.“
    „Solltet Ihr den Krieg überleben und mir erneut unter vor die Augen treten, könnt Ihr mit meiner Entschuldigung rechnen“, fordert ihn der General. Botin möchte es nicht auf einen Streit ankommen lassen. Mit einem kurzen, höflichen Lächeln reagiert er schweigend auf Niyors Kommentar und richtet seinen Blick wieder auf das bunte Treiben in der Mitte des Zeltes. Dort hat Dalin neben einigen seiner Kameraden und einigen ausgelassen feiernden Kriegern der Sagettari platzgenommen. Links neben ihm sitzt Teethia Seewacht, eine Soldatin aus seiner Einheit, die begeistert

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