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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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Heeres laut im Wind tanzen. Vor den Zelten haben die Frauen und Männer ihre gewaschene oder verschwitzte Kleidung zum Trocknen aufgehangen. Soldat Migor wartet vor General Niyors Zelt bereits auf Hauptmann Eisenfels.
    Dieser nimmt umgehend Haltung an, als sich ihm der Hauptmann der Hurth nähert. „Hauptmann Eisenfels, der General hat mich gebeten, Euch etwas auszurichten.“
    „Was ist denn los?“, möchte Botin wissen, als er vermutet, dass der General das Treffen mit ihm nicht ohne guten Grund absagen würde.
    „General Niyor wurde zu einem Zwischenfall am nördlichen Tor gerufen“, erklärt Migor.
    „Die Karden?“, vermutet Botin besorgt.
    „Nein, nein, Hauptmann“, versucht Migor Ninyak den Hurth zu beruhigen, „Nur ein interner Zwischenfall.“
    Botin denkt an den gestrigen Abend und an das unschöne Gespräch mit dem General und äußert eine unbequeme Vermutung: „Er wird sich doch nicht verleugnen lassen?“
    „Mit allem nötigen Respekt, Hauptmann“, antwortet Migor, „Ihr sprecht von einem General des königlichen Heeres.“
    „Dann erklärt mir, was genau vorgefallen ist“, verlangt Botin.
    „Wie gesagt, Hauptmann“, erwidert Migor Ninyak, „Ein interner Zwischenfall.“
    „Wie Ihr meint.“, äußerst sich Botin. Er weiß nicht, ob er den Worten Migors glauben kann. Schon wieder auf den Weg zurück zu seinem Zelt, fällt ihm noch etwas ein.
    „Sagt mir, Soldat Ninyak, habe ich Euch gestern bei der Feier nicht mit meinem Kameraden Dalin gesehen?“, möchte Botin wissen.
    „Ich habe mich mit vielen Kriegern und Kriegerinnen der Hurth unterhalten. Ob ein Dalin dabei war, kann ich nicht mit Gewissheit sagen“, antwortet Migor und vermutet in Botins Frage eine gewisse Hinterlist herauszuhören.
    „Verstehe.“, Botin reagiert ungläubig auf die Erläuterungen des sagettarischen Soldaten und verabschiedet sich mit einem Kopfnicken. Er hat Migor und Dalin mehrmals an dem Abend gemeinsam gesehen und bezweifelt, dass dieser seinen Freund tatsächlich vergessen hat. Botin kann nun, da Migor seinen kleinen Test nicht bestanden hat, davon ausgehen, dass er ihn auch in Bezug auf den General belogen hat. War er gestern noch vorsichtig optimistisch, dass eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Sagettari in Anbetracht der gemeinsamen Bedrohung durch die Feuerkönige möglich ist, fühlt er sich nun, durch das Verhalten des Soldaten Ninyak und durch das Gespräch mit General Niyor entmutigt. Einzig die Tatsache, dass die Hurth in Bilanis Ixis nicht nur mit den Sagettari, sondern mit allen anderen Menschenvölkern Vylithiens Pläne zum Kampf gegen die Mächte des Feuers ausarbeiten werden, lässt ihn nicht vollends verzagen.
     
    Über den Tausenden, von dichten, saftigen Gräsern umgebenen Zelten ist die Nacht angebrochen. Botin läuft vor dem Zelt seines Freundes Dalin auf und ab. Er holt ihn zur abendlichen Speisung ab. Er hört seinen Freund, wie dieser lauthals fluchend versucht, seine Rüstung anzulegen.
    „Warum noch mal müssen wir zum Essen unsere Rüstung anlegen?“, ruft er entnervt hinaus.
    „Sag bloß, du möchtest in deinem durchgeschwitzten Unterhemd den Sagettari unter die Augen treten?“, fragt Botin und schmunzelt bei der Vorstellung, wie der arme Dalin mit seinem verletzten Arm versucht, sich die Teile seiner Rüstung anzulegen.
    „Mist!“, hört er Dalin in seinem Zelt nach einem lauten, blechernen Poltern schimpfen.
    „Alles in Ordnung?“, fragt er mit amüsierter Besorgnis. Doch bis auf die geräuschvollen Versuche, seine Uniform anzulegen, ist keine Antwort von Dalin zu hören. Nach einigen Minuten kommt er mit zornigem Blick und rot angelaufenem Gesicht aus seinem Zelt gelaufen. „Am liebsten würde ich Ihnen gar nicht unter die Augen treten.“
    „Heute früh noch sah es aus, als wenn du an dem kulturellen Austausch mit den Sagettari deinen Spaß gehabt hättest“, erinnert Botin seinen Freund und verweist auf die schöne Fremde, die ihn morgens bei seinem Besuch in Dalins Zelt entgegen kam.
    „Leider hab ich offenbar zu tief ins Weinfass geschaut“, gesteht Dalin, „Da hab ich ein Prachtweib wie diese schöne, tätowierte Soldatin in meinem Bett, und kann mich nicht mehr erinnern. Es ist zum verrückt werden.“
    Tröstend klopft Botin seinem Freund auf seinen schief sitzenden Schulterpanzer. „Du wirst schon deinen Spaß gehabt haben.“
    Die beiden schlendern gemütlich durch das Lager in Richtung Essensausgabe.
    „Das Treffen mit dem General heute

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