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Söldner des Geldes (German Edition)

Söldner des Geldes (German Edition)

Titel: Söldner des Geldes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Beck
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Probeschlag: «Ich kann mir vorstellen, dass es nicht immer ganz einfach ist, sich zu einigen, in welche Projekte man das Geld stecken soll.»
    «Professor Farmer und seine Leute rechnen die Projekte durch. Er bereitet die Geschäfte vor, und das Komitee entscheidet.»
    «Einstimmig?»
    «Meistens.»
    «Und die Baktars haben kein Problem, den Amerikanern ihr Geld anzuvertrauen?»
    «Die Baktars halten tatsächlich nicht viel von den Amerikanern. Geschichtlich bedingt. Aber auch sie wollen nicht abseitsstehen, wenn sie Geld verdienen können.»
    «Geschichtlich?»
    «Ich war nicht dabei, aber im ersten Irakkrieg wurden Familienangehörige von amerikanischen Spezialkräften unsanft angefasst. Jetzt erfüllt es sie natürlich mit einer gewissen Befriedigung, amerikanische Firmen und amerikanische Infrastrukturen aufzukaufen und diese zu kontrollieren. Ich kann das verstehen.»
    Al-Bader lachte nachdenklich. Das Grün war frei, und die beiden Männer spielten wieder unentschieden.
    An den nächsten Abschlägen mussten sie wegen der Vierergruppe erneut warten. Sie schwatzten über die unterschiedlichen Steuersysteme. Sie stellten mit Erstaunen fest, dass beide Jura studiert hatten.
    An einem frontalen Wasserhindernis spielten sie mit Risiko und verloren je einen Ball. Al-Bader beklagte sich über die langsamen Spieler vor ihnen: «Diese Anfänger sollten uns durchspielen lassen.»
    Das neunte Loch war ein schwieriges Par fünf, beidseitig gesäumt von hohen Bäumen. Als Winter und Al-Bader nach dem ersten Schlag das Knie des Doglegs erreichten, war die Gruppe vor ihnen auf dem Grün. Vierzig Meter vor dem Grün mussten sie wieder warten.
    Al-Bader lehnte sich demonstrativ gelangweilt an den Buggy. Einer der Männer schaute zurück, winkte und signalisierte: Durchspielen.
    «Endlich», entfuhr es Al-Bader.
    Die vier Männer zogen sich zu ihrem Buggy zurück.
    Der Annäherungsschlag von Al-Bader war gut, landete auf dem Grün, rollte aber nach links gegen einen Bunker hin weg. Winter hörte Al-Bader auf Arabisch fluchen. Sein eigener Schlag flog hoch in die Luft, landete auf dem grossen Grün, rollte kurz und blieb einige Meter hinter dem Loch liegen.
    Al-Bader und Winter fuhren zum Grün, parkierten, nickten den vier wartenden Männern zu, und gingen auf das Grün. Al-Bader steuerte auf die Fahne zu, und Winter zog die Metallgabel hervor, um das Einschlagloch seines Balles zu flicken.
    Als er sich bückte, sah er aus dem Augenwinkel, dass sich drei der vier Männer von ihrem Elektrobuggy gelöst hatten und auf das Grün zukamen. Statt Golfschläger trugen sie Pistolen. Al-Bader hatte den Männern den Rücken zugewandt und zog die Fahne aus dem Loch.
    Winter flickte das Einschlagloch.
    Er hatte seine Prinzipien. Er handelte nie ohne Analyse. Diesmal nahm diese nur einen Bruchteil einer Sekunde in Anspruch. Die Männer waren um die vierzig Jahre alt und fit. Ihr Gang war federnd und ihre Blicke entschlossen. Sie hielten ihre Pistolen mit beiden Händen auf halber Höhe. Seine eigene Pistole war in der Tasche beim Buggy. Das Grün war auf drei Seiten von Bäumen umgeben. Schüsse im Wald würden nicht auffallen. Im düsteren Restaurant des Château de Plaisance hingen ausgestopfte Jagdtrophäen. Zudem waren die Pistolen mit Schalldämpfern ausgerüstet. Die Männer erreichten das Vorgrün.
    In Winters Kopf formte sich ein Plan in vier Schritten. Er war nicht perfekt, aber besser als nichts.
    Al-Bader hatte die Fahne herausgezogen und ging ahnungslos seiner Puttlinie entlang Richtung Bunker.
    Die Männer erreichten das Grün und standen auseinander. Die Grenze zwischen Grün und Vorgrün liess sie anhalten. Auf dem Grün galten andere Regeln.
    Die Flügelmänner schauten einen Moment lang auf den Mann in der Mitte, den Anführer.
    Winter nahm Schritt eins in Angriff. Er richtete sich auf, warf die spitze Metallgabel ansatzlos, mit einer Drehung des rechten Handgelenks, in Richtung des linken Flügels. Die Gabel rotierte in der Luft um die eigene Achse und schoss auf den Kopf des Angreifers zu.
    Zeit für den zweiten Schritt. Er rief: «Al-Bader! Achtung! Deckung!» Al-Bader drehte sich um und hechtete sofort in den Bunker. Gleichzeitig wurden drei Schüsse abgefeuert. Schalldämpfer. Zwei Kugeln flogen über Al-Bader hinweg, eine in die Luft. In der Wange dieses Schützen steckte Winters Metallgabel.
    Der dritte Schritt war einfach: Bevor sich die Männer wieder in Bewegung setzten, hatte Winter sich gebückt, seinen Golfball

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