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Söldner des Geldes (German Edition)

Söldner des Geldes (German Edition)

Titel: Söldner des Geldes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Beck
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aufgehoben und diesen mit voller Kraft in Richtung des rechten Flügels geschleudert.
    Dieser schaute wie gebannt auf das von Al-Bader hinterlassene Luftloch. Der Golfball traf ihn an der Schläfe. Er stiess einen Schmerzensschrei aus.
    Im vierten Schritt überwand Winter seinen Fluchtreflex und verkürzte die Distanz zum Gegner. Der mittlere Mann war am besten trainiert und feuerte ein zweites Mal. Winter war in der Schusslinie. Er machte seitlich vorwärts eine Hechtrolle. Während des Fluges wechselte er den Putter von der linken Hand in die rechte. Er war froh um das weiche, federnde Grün.
    Als Winter wieder auf die Füsse kam, liess er seinen Putter mit Schwung gegen die Pistolenhand sausen. Die Schlägerkopfgeschwindigkeit war dabei höher als bei einem normalen Putt. Der schwere Eisenkopf durchschlug einige feine Knöchelchen in der Hand des Angreifers.
    Es knackte.
    Die Pistole fiel aufs Grün.
    Al-Bader schrie: «Achtung!»
    Winter liess sich sofort platt auf den Bauch fallen, und die Kugel aus der Pistole des aufgegabelten Einäugigen hinter ihm traf den mittleren Angreifer in der Herzgegend. Ein Schuss ins Herz war schlimmer als eine gebrochene Hand. Während des Fallens hatte Winter den Putter gegen die vor ihm liegende Pistole getauscht.
    Der Getroffene griff sich ans Herz und kippte langsam nach hinten weg. Winter dachte: Der Greenkeeper wird diese Sauerei gar nicht schätzen.
    Durch das Wegkippen wurde die Sicht Winters frei auf den Mann, den er mit dem Golfball getroffen hatte. Dieser trug ein rosarotes Polohemd und einen Bürstenhaarschnitt. Der mittlere Mann fiel dem Rosaroten entgegen.
    Dieser starrte in Winters Pistole, der auf dem Boden liegend geduldig mit dem Finger am Druckpunkt wartete. Der Rosarote konnte sich nicht zurückhalten und begann den Zeigefinger am Abzug seiner Pistole zu krümmen.
    Als Winter das sah, drückte er ab, und die Kugel durchbohrte das rechte Auge.
    Das Rot des Blutes, das aus dem kleinen Loch quoll, passte zum Rosarot.
    Eigentlich hatte Winter zwischen die Augen gezielt. Ein indisches Auge. Aber er hatte keine Zeit, zu überlegen, weshalb er seinen Schuss verzogen hatte. Er wollte keinen Schönheitspreis, sondern überleben.
    Winter rollte zur Seite. Der Mann mit der Gabel in der Backe schoss neben Winter zwei Löcher ins Grün. Die Krater waren kleiner, aber tödlicher als die des Golfballes.
    Er hatte Zeit, zielte sorgfältiger, drückte ab und zerschoss Hand und Waffe des Schützen. Dieser schrie auf und krümmte sich.
    Winter stand auf und schaute sich nach dem vierten Mann um. Dieser war in der Zwischenzeit auf den Elektrobuggy geklettert und drehte den Startschlüssel. Als Winter sich nach Al-Bader umdrehte, stürzte sich der linke Flügel mit einem Stellmesser auf ihn. Er konnte gerade noch ausweichen, doch die Klinge bohrte sich in seinen linken Oberarm.
    Sie gingen zu Boden.
    Winter verlor die Pistole.
    Das Messer sauste nieder, doch Winter konnte den Unterarm des Angreifers fassen. Dieser kletterte rittlings auf ihn und starrte ihn mit gefletschten Zähnen an.
    Die Gabel steckte noch immer in seiner Backe.
    Mit einem Kopfstoss rammte Winter die Gabel tiefer in die Augenhöhle. Doch die Verletzungen schienen ihn nicht aufzuhalten.
    Mit seinem ganzen Körpergewicht drückte der Angreifer das Messer gegen seine Kehle.
    Winter stemmte sich mit beiden Händen dagegen. Er sah, wie aus der zerschossenen Hand Blut der Klinge entlangrann und ihm entgegentropfte.
    Winters Arme brannten.
    Die Messerspitze ritzte Winters Hals.
    Er hörte einen dumpfen Knall.
    Sein Gegner erschlaffte und fiel zur Seite.
    Winter schälte sich unter dem leblosen Angreifer hervor. Er sah, wie Al-Bader seinen altmodischen Putter aus dem Ohr des toten Mannes wand.
    Erleichtert stand Winter auf, nahm die Pistole, wischte diese an seinem nicht mehr ganz frischen Polohemd ab und legte sie zurück in die Hand des mittleren Angreifers. Dabei kam ihm ein alter Witz in den Sinn: Golf ist kein Spiel auf Leben und Tod. Es ist mehr.
    Al-Bader folgte seinem Beispiel, nahm ein Taschentuch aus der Hosentasche, wischte den Putter ab und murmelte: «Nicht rostfrei.»
    Sie wollten die Polizei nicht auf falsche Gedanken bringen.
    Winter durchsuchte rasch die Toten und nahm drei Portemonnaies an sich. Sie schnappten sich ihre Schläger und rannten zum Elektrobuggy.
    Zwei weitere verlorene Bälle.
    Al-Bader sagte: «Ich fahre.»
    Winter hielt sich fest, sie rasten los und nahmen die Verfolgung auf. Der vierte

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