Söldner des Geldes (German Edition)
den Kopf in den Nacken. Fatimas Hände bewegten sich auseinander. Die linke strich über seine Kehle, die rechte erreichte die Innenseiten seiner Oberschenkel. Er ergab sich Fatimas Händen. Winter lehnte sich zurück und liess es mit sich geschehen.
Als er es nicht mehr aushielt, drehte er sich um und hauchte: «Langsam.» Er umschlang ihre Taille und hob Fatima mühelos hoch. Ihre langen Beine umschlangen Winters Bauch und ihre Arme seinen Hals. Sie küssten sich zum ersten Mal richtig. Fatimas Küsse schmeckten nach Zimt.
Er trug sie ins lichtdurchflutete Schlafzimmer zurück und setzte sie behutsam auf der Bettdecke ab. Mit den Augen verfolgte sie, wie Winter um das Bett herumging, aus seinem Portemonnaie ein Kondom nahm und es neben die Nachttischlampe legte. Fatima zog das Dessous aus und lehnte sich zurück.
Winter legte sich neben Fatima und bewunderte sie streichelnd. Mit den Fingerspitzen zeichnete er zärtlich den Hof der Brustwarzen nach: «Du bist wunderschön.» Er konnte sich einfach nicht sattsehen und liebkoste sie immer wieder. Lustvoll vergrub er sein Gesicht und sog den Duft ihrer Haut in sich auf.
Sie küssten sich wieder und wieder. Ihre Hände wanderten umher und erforschten gegenseitig jeden Winkel. Zuerst langsam, dann immer leidenschaftlicher. Die Herzen klopften wild. Sie lösten sich ineinander auf.
Ermattet sanken sie nebeneinander in die Kissen zurück, schweissgebadet und erschöpft. Sie atmeten tief. Glückshormone strömten durch ihre Körper. Für eine Viertelstunde verdrängten sie den Rest der Welt. Winter legte einen Arm um Fatima, und sie verkroch sich in seiner Achselhöhle. Das schwarze Haar roch nach Oleander. Fatima streichelte mit der Aussenseite ihrer Finger seine Schläfe.
Winter öffnete seine Augen: «Deine Wimpern sind umwerfend.»
Sie strahlte ihn an, schloss die Augen wieder, und Winter strich zärtlich über ihre Lider.
«Nicht kitzeln.»
Er küsste ihre Stirn.
Sie strich über eine alte Narbe an seiner Hüfte knapp unter dem Brustkorb, die mit groben Stichen genäht war. «Ein Messerstich?» Fatima drückte die Narbe sanft und hob fragend ein wenig den Kopf.
Winter schüttelte unmerklich den Kopf: «Ein andermal.» Daran wollte er sich nicht erinnern. Nicht jetzt.
Sie hingen eine Weile schweigend ihren Gedanken nach, dann fragte Winter: «Wann treffen wir Al-Baders Bruder schon wieder?»
«Wir haben Zeit.» Fatima legte ihre Hand auf Winters Brust, und die Lust übermannte ihn. Sie lachte, er packte sie, und sie liebten sich an diesem Morgen ein zweites Mal. Schnell, wild und roh.
2. August 07:33
Nach der zweiten Dusche des Tages bestellte Winter das Frühstück auf das Zimmer. Viel Kaffee, stark, frischen Fruchtsaft, ein Müesli, Toast und Früchte. Er erzählte Fatima vom grauen Lexus, und sie begannen den Besuch bei «Pyramid Investment Partners» zu planen. Zehn Minuten später klopfte es an der Tür, und gleichzeitig klingelte Fatimas Mobiltelefon, diesmal mit einem tutenden Schiffshorn.
Winter öffnete die Tür, und ein Kellner rollte das Frühstück herein. Währenddessen nahm Fatima den Anruf mit einem «Hallo» entgegen und begann eine gestenreiche Diskussion auf Arabisch. Nachdem der Kellner mit dem Trinkgeld verschwunden war, erklärte Fatima: «Das war der jüngere Bruder von Al-Bader. Er ist in Paris. Er kommt heute nicht, weil er Angst hat, in Amerika verhaftet zu werden.»
Sie frühstückten.
«‹Pyramid Investment Partners› haben Al-Bader gestern angerufen und ihm geraten, nicht zu kommen. Er will kein Risiko eingehen, bis sich die Lage entschärft hat. Seine Rechtsanwälte hier in den Staaten nehmen sich der Sache an und werden wohl gewisse Garantien verlangen. Obwohl er nichts gesagt hat, hatte ich den Eindruck, dass er ziemlich wütend war.»
«Und was wird aus der Absichtserklärung für die Finanzierung?»
«Wir machen weiter. Der jüngere Al-Bader hat Professor Farmer ermächtigt, die Diskussion weiterzuführen. Der Professor wird uns empfangen.»
«Der Professor?»
«Er ist der Geschäftsführer hier.»
«Hast du Al-Bader erzählt, dass ‹Pyramid Investment Partners› unter Beobachtung steht?»
«Ja. Und er war überhaupt nicht erstaunt.» Sarkastisch fügte sie hinzu: «Er glaubt, dass das gut ins Bild passe: Amerikanische Konkurrenten legten ihm mit Hilfe staatlicher Agenturen alle möglichen Steine in den Weg. Die freie Welt in Amerika gelte nur für rechtgläubige Weisse.»
Winter schwieg. Er konnte die
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