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Söldnerehre (German Edition)

Söldnerehre (German Edition)

Titel: Söldnerehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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habe durch einen Schlitz in der Tür alles gesehen. Ihre Haut war ganz silbern und so hart wie ein Panzer. Aus jeder Hand wuchsen ihnen lange Klingen und ihre Gesichter waren furchtbare Fratzen.«
    Sie fing wieder an zu weinen und instinktiv nahm Darian sie in den Arm.
    Zu seiner grenzenlosen Verwunderung kuschelte sie sich an ihn. Er drückte sie fest an sich. Sacht strich er über ihr Haar und die Tränen verebbten langsam und gingen in kurze Stoßseufzer über.
    Während er sie beruhigte, arbeitete es fieberhaft hinter seiner Stirn. Abgesehen von den lebhaften Ausschmückungen Sarias, die von Angst und Verzweiflung erzeugt wurden, passte die Beschreibung der Monster haargenau auf die Eisernen Schakale, Coyle Polloks Leibgarde in ihren eisernen Rüstungen und mit den zwei Schwertern bewaffnet.
    Darian nahm sich vor, Kilian am nächsten Morgen von seinem Gespräch mit Saria unbedingt zu berichten. Die Schakale waren keine gewöhnlichen Soldaten, die sich an der Plünderung einer gefallenen Stadt beteiligten. Solchen Dingen hatten sie mit dem Beitritt zu der Leibwache entsagt. Sie wurden nur auf persönlichen Befehl des Kriegsherrn eingesetzt. Und auch das nur, wenn es einen Grund gab, der wichtig genug war, sie vom Schutz seiner Person abzuziehen.
    Wer zum Teufel sind diese Flüchtlinge wirklich?, fragte er sich.
    Er blickte an seiner gewaltigen Brust herab. Saria war vor Erschöpfung eingeschlafen. Ihr regelmäßiger Atem hob und senkte rhythmisch die kleine Brust. Zumindest für den Augenblick waren die Albträume, die sie quälten, verscheucht.
    Darian bettete sie sanft wieder auf ihr Lager, wobei er sie sorgfältig wieder in sein Wams einwickelte. Dann zog er ihr die Decke bis zum Kinn hoch, lehnte sich zurück und atmete erst mal durch. Saria hatte ihm viel zum Nachdenken gegeben. Dinge, über die er sich zunächst einmal klar werden musste. Es gab mehr als einen Aspekt an dieser Mission, der ihm seltsam vorkam. Er gähnte erneut. Aber das musste bis morgen warten. Die Wache würde bald vorbei sein und er konnte sich dann endlich hinlegen. Der Axtkämpfer stand auf und streckte seine steif gewordenen Beine, um die Muskeln zu lockern. Als sein Blick zufällig nach oben wanderte, bemerkte er Kurta, der ihn aufmerksam beobachtete.
    Den habe ich ja völlig vergessen.
    »Das war nett von dir, wie du mit dem Mädchen umgegangen bist«, gab dieser zum Besten und schien sich dabei köstlich zu amüsieren.
    »Kurta?«
    »Ja, Darian.«
    »Wenn du den anderen etwas davon erzählst, muss ich dir wehtun.«
    »In Ordnung, Darian.«
    Aber das Prusten, das der Bogenschütze kaum unterdrücken konnte, gab eine andere Antwort auf Darians Drohung.
    Na großartig. Das wird mir noch ewig nachhängen.
    * * *
     
    »Was soll ich jetzt nur mit euch machen?!«
    Die beiden Sklavenmädchen sahen sich bei Logans halb im Scherz gemachter Aussage unschlüssig an. Die Blonde lächelte ihn zaghaft an, aber Logan hatte nicht den Eindruck, dass sie lächelte, weil ihr danach zumute war. Vielmehr war sie es gewohnt, das zu tun, wovon sie glaubte, dass die Männer es wollten.
    »Alles, was Ihr wollt, Herr«, sagte sie. »Ihr habt uns als Bezahlung verlangt. Nun gehören wir Euch. Tut, wonach Euch ist.« Sie stand zögernd auf und begann mit zitternden Fingern, die Schnüre ihrer ohnehin schon spärlichen Bekleidung zu lösen. Die Dunkelhaarige stand ebenfalls auf und machte Anstalten, es dem anderen Sklavenmädchen gleichzutun.
    Logan war eine Sekunde – wirklich nur eine Sekunde – versucht, sie gewähren zu lassen. Die beiden waren wunderschön und konnten einem Mann die Nächte sicherlich über alle Maßen versüßen. Doch dann schüttelte er vehement den Kopf, um den Gedanken wieder zu vertreiben, bevor er sich festsetzen konnte. Der Edelmann in ihm gewann wieder die Oberhand.
    »Hört auf mit dem Unsinn!«, herrschte er sie mürrischer an, als es eigentlich gemeint war, und die beiden zuckten erschrocken zusammen. Ihrem Gesichtsausdruck zufolge erwarteten sie jeden Augenblick, geschlagen zu werden.
    Was habt ihr bei Pollok nur alles erdulden müssen?
    »Setzt euch wieder hin, Mädchen«, sagte er ruhiger und um einiges einfühlsamer. Die beiden hörten auf, an ihren Schnüren zu zupfen, und setzten sich gehorsam wieder ans Lagerfeuer. Sie wechselten verstohlene Blicke, unsicher, was er mit ihnen machen würde. Mit Männern, die schlicht ihre Lust an ihnen befriedigen wollten, kannten sie sich aus. Damit konnten sie umgehen. Aber ein

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