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Sog des Grauens

Titel: Sog des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bagley Desmond
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nicht besser vorbereitet als 1910.«
    Brooks sah Schelling an. »Well, Commander, finden Sie irgendeinen Fehler in dem, was Mr. Wyatt sagt?«
    Schelling sagte ungehalten: »Er hat völlig recht – theoretisch. Aber all das hängt davon ab, ob die von Mr. Wyatt und Lieutenant-Commander Hansen zurückgebrachten Meßwerte genau sind.«
    Brooks nickte. »Ja, ich glaube, wir sollten Mabel noch einmal untersuchen, Commander, wollen Sie dafür sorgen? Ich möchte, daß sofort eine Maschine losgeschickt wird mit dem besten Piloten, den Sie haben.«
    Wyatt sagte sofort: »Nicht Hansen – der hat genug von Mabel.«
    »Sehr richtig«, sagte Schelling ebenso schnell. »Ich wünsche eine andere Besatzung und andere Techniker.«
    Wyatt wurde steif. »Diese Bemerkung drückt einen Zweifel an meiner Integrität als Wissenschaftler aus«, sagte er eisig.
    Brooks schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, daß es sich anhörte wie ein Pistolenschuß. »Nichts dergleichen«, fauchte er. »Die Doktoren streiten sich, und ich wünsche die Meinung eines Dritten. Ist das klar?«
    »Ja, Sir«, sagte Wyatt.
    »Commander, worauf warten Sie noch? Organisieren Sie diesen Flug!« Brooks sah Schelling nach, als er hinausging, und als Wyatt zögerte, sagte er: »Bleiben Sie hier, Mr. Wyatt, ich möchte noch mit Ihnen sprechen.« Er sah Wyatt nachdenklich an. »Was würden Sie mir raten, Mr. Wyatt? Was würden Sie an meiner Stelle tun?«
    »Ich würde meine Schiffe in See stechen lassen«, sagte Wyatt prompt, »mit der gesamten Stützpunktbesatzung. Ich würde alle Flugzeuge nach Puerto Rico fliegen lassen. Ich würde mein möglichstes tun, um Präsident Serrurier von der Gefährlichkeit der Situation zu überzeugen. Sie sollten außerdem alle amerikanischen Staatsbürger und möglichst viele Ausländer evakuieren.«
    »Das hört sich leicht an«, bemerkte Brooks.
    »Sie haben zwei Tage Zeit.«
    Brooks seufzte. »Es wäre leicht, wenn das alles wäre, was ich bedenken muß. Aber es ist ein militärischer Notstand ausgebrochen. Ich glaube, ein Bürgerkrieg zwischen Insurgenten aus den Bergen und der Regierung wird ausbrechen. Deshalb ist der Stützpunkt in Alarmbereitschaft, und alle amerikanischen Besatzungsangehörigen haben Ausgangssperre. Ja, ich habe tatsächlich eben eine Anordnung unterschrieben, die alle amerikanischen Staatsbürger auffordert, sich in den Schutz des Stützpunktes zu begeben.«
    »Favel kommt aus den Bergen herunter«, sagte Wyatt, ohne es zu wollen.
    »Was heißt das?«
    »Das habe ich gehört. Favel kommt aus den Bergen.«
    Brooks nickte. »Das kann wohl so sein. Er ist vielleicht nicht tot. Präsident Serrurier hat die amerikanische Regierung beschuldigt, die Rebellen mit Waffen beliefert zu haben. Er ist zur Zeit nicht gut zu sprechen, und ich bezweifle, ob er Lust hat, sich mit mir übers Wetter zu unterhalten.«
    »Hat die amerikanische Regierung den Rebellen denn Waffen geliefert?« fragte Wyatt bedächtig.
    Brooks fuhr empört hoch. »Ganz bestimmt nicht! Es ist unsere erklärte Politik, uns in die örtlichen Angelegenheiten auf San Fernandez nicht einzumischen, ausdrücklich und ohne Vorbehalte. Ich habe in dieser Hinsicht strenge Anweisungen von meinen Vorgesetzten.« Er blickte auf seine Handrücken und knurrte: »Als sie die Marineinfanterie in dieser dummen Angelegenheit in die Dominikanische Republik schickten, wurden unsere diplomatischen Bemühungen in Südamerika um zehn Jahre zurückgeworfen – wir wollen nicht, daß so etwas noch einmal vorkommt.«
    Ihm schien plötzlich bewußt zu werden, daß er eine Indiskretion beging, und er trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte. »Was die Evakuierung dieses Stützpunktes anbetrifft: Ich habe mich für Hierbleiben entschieden. Die Wahrscheinlichkeit, daß die Insel von einem Hurrikan getroffen wird, beträgt nach Ihren eigenen Angaben im schlimmsten Fall dreißig Prozent. Mit einem solchen Risiko kann ich leben, und ich kann den Stützpunkt nicht verlassen, während auf der Insel ein Krieg droht.« Er lächelte freundlich. »Ich bin gewöhnlich nicht so redselig gegenüber meinen Untergebenen – noch weniger gegenüber Ausländern –, aber ich möchte die richtige Entscheidung treffen und auf alle Beteiligten Rücksicht nehmen, und ich möchte mich Ihrer bedienen. Ich möchte, daß Sie einen Brief zu Mr. Rawsthorne, dem britischen Konsul in St. Pierre, bringen, in dem ich ihm meine Ansichten zur Lage mitteile und die britischen Staatsangehörigen auf

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