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Sog des Grauens

Titel: Sog des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bagley Desmond
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nur für Favel bestimmt. Wenn er möchte, daß Sie davon erfahren, wird er es Ihnen selbst sagen.«
    Dawson rührte sich. »Was geht vor?«
    »Ich versuche, diesen Mann dazu zu bewegen, mich zu Favel zu führen. Ich kann ihm nicht erzählen, daß ein Hurrikan kommt – er würde mir vielleicht nicht glauben, und dann würde ich Favel nie zu Gesicht bekommen.«
    Der Sergeant sagte: »Du führst große Reden, ti blanc; ich hoffe, deine so wichtige Nachricht ist gut, sonst reißt dir Favel die Leber heraus.« Er machte eine Pause und sagte dann mit einem düsteren Lächeln: »Und mir auch.«
    Er drehte sich um und gab eine Reihe von schnellen Befehlen, und Wyatt seufzte tief. »Gott sei Dank!« sagte er. »Jetzt kommen wir weiter.«

6
    Der höchste Punkt von Cap Sarrat war ein flacher Hügel, der vierzehn Meter über Seehöhe erreichte. Auf diesem Hügel stand ein hundertzwanzig Meter hoher Gittermast, der eine Reihe von verschiedenen Radarantennen trug. Von der Antenne an der Spitze leiteten präzise gearbeitete Mikrowellenleitungen elektronische Signale zu einem niedrigen Gebäude im Stützpunktgelände; diese Signale wurden dann millionenfach verstärkt auf einen Leuchtschirm übertragen, der ein grünes Licht ausstrahlte und das Gesicht von Petty Officer Joseph W. Harmon krank erscheinen ließ.
    Petty Officer Harmon war gelangweilt und müde. Die Herren hatten ihn den ganzen Tag in Trab gehalten. Er war die meiste Zeit des Tages auf seiner Gefechtsstation in Bereitschaft gewesen, und dann mußte er auch noch am Abend seinen üblichen Dienst im Radarraum antreten. Er hatte also kaum geschlafen. Zuerst hatte ihn der Kanonendonner aufgeregt, der aus der Richtung von St. Pierre über die Santego Bay herüberhallte, und noch mehr aufgeregt hatte es ihn, als er eine Rauchsäule über der Stadt aufsteigen sah und hörte, daß Serruriers zweigeteilte Armee den Stützpunkt belagerte und zu jeder Zeit mit einem Angriff gerechnet werden konnte.
    Aber kein Mann kann eine so hochgradige Erregung dauernd aufrechterhalten, und jetzt, um fünf Uhr morgens, fühlte er sich abgespannt und schläfrig. Seine Augen brannten, und als er sie einen Augenblick schloß, war ihm, als wären die Augäpfel mit Sand bestreut. Er riß sie wieder auf und starrte auf den Radarschirm. Er folgte wie hypnotisiert der umlaufenden Bewegung.
    Er wurde wach, als seine Aufmerksamkeit von einem kleinen grünen Fleck erregt wurde, der schnell wieder zu einem Nichts verblaßte, und er mußte warten, bis der Strahl herumkam und die Stelle wieder überstrich. Da war er wieder, nur ein feiner Schleier, elektronisch auf das Glas gezeichnet, so schnell verblassend, wie er aufgeleuchtet hatte. Er stellte die Richtung fest; 174 Grad rechts weisend.
    Keine Gefahr von dort, dachte er. Das war fast genau südlich und am Rand des Bildschirms; die Gefahr würde – wenn überhaupt – von der Landseite kommen, von Serruriers lächerlicher Luftwaffe. Es hatte bis vor kurzem ein ziemlich reger Flugbetrieb geherrscht, aber der war eingeschlafen, und zur Zeit schien die San Fernandanische Luftwaffe völlig untätig zu sein. Diese Tatsache hatte die Offiziere etwas beunruhigt, aber das kümmerte Harmon nicht, der dachte, wenn etwas die Offiziere interessierte, war es sicher nur etwas, was ihn von seiner Koje fernhalten würde.
    Er blickte wieder auf den Radarschirm und sah wieder die kleine Störung im Süden. Als ein erfahrener Radarbeobachter wußte er sehr gut, was es war – da war ein Schlechtwettergebiet dort unten hinter der Kimm, und der geradlinige Radarstrahl erfaßte den oberen Rand. Er zögerte einen Augenblick, bevor er seinen Arm nach dem Telefonhörer ausstreckte, aber er hob ihn entschlossen auf. Er war angewiesen, den Offizier vom Dienst zu rufen, wenn irgend etwas – ausdrücklich irgend etwas – Ungewöhnliches sich zeigte. Als er sagte: »Geben Sie mir Lieutenant Moore!« spürte er ein wenig Genugtuung darüber, daß es ihm vergönnt war, den Lieutenant aus dem Schlaf aufzuscheuchen.
    So kam es, daß Commander Schelling, als er an diesem Morgen um acht in sein Büro kam, einen säuberlich getippten Bericht auf seiner Schreibunterlage vorfand. Er nahm ihn zur Hand, in Gedanken mit anderen Dingen beschäftigt, und erschrak schrecklich, als die Mitteilung in sein Bewußtsein eindrang wie eine Harpune ins Fleisch eines Wals. Er griff zum Telefon und sagte heiser: »Geben Sie mir die Radarüberwachung – den Offizier vom Dienst!«
    Während er auf

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