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Sohn Der Nacht

Titel: Sohn Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Spruill
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überwältigt gewesen. Jede neue Fähigkeit, die sie an ihm entdeckte, war um so beeindruckender, als er sie nie zeigte, bis es einen Grund dafür gab ...
    Katie riß sich zusammen. Sie tat sich wirklich keinen Gefal len damit, weiter in dieser Weise über Merrick nachzudenken. Sie wandte sich an Byner. »Gibt es noch irgend etwas, das Sie mir sagen könnten und das Licht in diese Sache bringen könnte?«
    Er blickte einen Moment lang zur Decke empor, die Augen voller Konzentration zu einem Spalt verengt. »Nicht direkt.«
    »Und indirekt?«
    »Nun, der Mörder hat geblutet, aber nicht, weil sein Opfer ihn gekratzt hätte. Unter ihren Nägeln fand sich nichts. Ich hatte erwartet, Gewebe und Blut zu finden - oder Stoff, weil es keine Spuren einer Abschnürung an ihren Handgelenken gab und keine Anzeichen von Verletzungen durch stumpfe Gegenstände am Kopf oder an der Lendenwirbelsäule. Kein Hinweis darauf, daß er sie anderweitig geschlagen hätte - keine Einstichstellen und nichts in der Blutchemie. Die ein zige Wunde fand sich an ihrer Kehle. Die hat er regelrecht auf gerissen ...«
    »Doktor, bitte«, mahnte Merrick.
    »Ist schon in Ordnung«, sagte Katie. Ihr war ein wenig übel, und das zeigte sich vielleicht auf ihrem Gesicht, aber sie stand nicht kurz davor, sich zu übergeben oder in Ohnmacht zu fallen.
    »Der Punkt ist«, sagte Byner, »das Opfer müßte ihm eigent lich die Seele aus dem Leib gekratzt, ihn geschlagen, irgend etwas getan haben. Es müßte irgendwelche Spuren eines Kampfes geben.«
    »Wenn sie ihn nicht gekratzt hat, warum hat er dann geblu tet?« fragte Katie.
    Byner hob die Schultern. »Ich will jetzt nicht anfangen zu raten. Es gibt einfach keinen Beweis für diese Unterstellung.«
    Merrick knurrte. »Und auch sonst nicht viel. Nur ein paar merkwürdige rote Blutkörperchen, die mehr Fragen aufwer fen, als sie beantworten.«
    Katie blickte ihn überrascht an. Begriff Merrick denn nicht, daß diese Blutkörperchen sehr viel mehr als nur merkwürdig waren? Je mehr sie darüber nachdachte, desto verwirrender wurde es für sie. Diese Blutkörperchen könnten zu einer sehr aufregenden Entdeckung führen. In der Wissenschaft hatten solche ungewöhnlichen Phänomene, die auf den ersten Blick allen gesicherten Erkenntnissen widersprechen, oft den Fortschritt in Gang gesetzt.
    »Ich muß diese Zellen studieren«, sagte sie.
    »Ich hatte gehofft, daß Sie das sagen würden«, erwiderte Byner. »Ihr Labor in Georgetown ist um einiges besser als unseres hier.«
    »Moment noch, ihr beiden«, sagte Merrick. »Wir können diese Zellen hier nicht offen liegenlassen.«
    »Warum nicht?« Katie wandte sich nach ihm um. »Ich weiß schon, wie ich mit einer Blutprobe umgehen muß ...«
    »Sicher, aber hör mal eine Minute auf, wie eine Wissen schaftlerin zu denken. Stell dir nur mal vor, die Presse bekäme Wind von diesen >Blutkörperchen des Killers, die nicht ster ben wollen<.« Merrick zog eine Grimasse. »Im Vergleich dazu würden Barnum und Bailey wie eine PCA-Firma aussehen.«
    Katie starrte ihn ärgerlich an. »Ich werde nicht mit der Presse oder sonst irgend jemandem reden.«
    »Ich weiß. Aber je weiter diese Zellen herumkommen, desto schwieriger wird es werden, den Deckel drauf zu hal ten.«
    »Wir haben keine große Wahl, Merrick«, sagte Byner. »Ich habe hier getan, was ich konnte.«
    »Könnten deine Tests die Proben nicht vielleicht vernich ten?« fragte Merrick Katie.
    »Ja«, gestand sie.
    »Nun, das wäre nicht gut. Wenn ich einen Verdächtigen schnappen sollte, möchte ich in der Lage sein, unsere Probe hier mit seinem Blut zu vergleichen, Das können wir aber nicht, wenn die Probe vernichtet ist.«
    »Sehen Sie«, sagte Byner ungeduldig, »wir brauchen zwei physikalische Proben nicht direkt miteinander zu verglei chen, wir können alle neuen roten Blutkörperchen mit den Ergebnissen von Dr. O'Keefes Analysen vergleichen. Zum Teufel, wir brauchen nicht einmal das. Wenn Sie einen Bur schen schnappen, dessen künstliches Blut noch frisch und mit Sauerstoff angereichert ist, nachdem es drei Tage auf einem Objektträger gelegen hat, dann ist er Ihr Mann. Dieser Bastard könnte so normal wie Ihr nächster Nachbar aussehen, aber sein Blut ist einzigartig, soviel wir wissen. Und wenn Dr. O'Keefe diese Zellen in einem Spitzenlabor durch alle Tests jagen kann, dann könnten wir Ihnen womöglich noch ganz gute Hinweise auf seine sonstigen Charakteristika geben. Das ist Ihr Fall, Merrick, aber das

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