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Sohn Der Nacht

Titel: Sohn Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Spruill
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jetzt wütend oder erleichtert sein
    sollte. Mit wildem Triumph stellte er fest) welch gewaltige Fehlkalkulation Vater da unterlaufen war. Jenny für sich zu gewinnen würde Zeit in Anspruch nehmen, und Zeit war genau das, was Vater nicht mehr haben würde. Er wird sie fürs erste hier bei ihren Eltern lassen müssen, dachte Zane, genau wie ich auch. Er würde viele sorgfältige Annäherungs versuche an sie machen müssen, genau wie ich. Heute nacht habe ich ihn verfehlt, aber wenn er weiterhin hierherkommt, werde ich ihn fangen und vergraben, bevor er mit Jenny irgendwohin gehen kann.
    Selbst wenn er wieder zu Jenny zurückkehrt, kann er sie nicht in einer Nacht überzeugen.
    Zane fuhr wieder auf die Straße hinaus und Richtung Washington, wobei er seinen Sieg genoß. Die Waage hatte sich zu seinen Gunsten geneigt. Besser noch, Vater war vor ihm davongelaufen! Wie gut das tat. Nahezu neun Jahrhunderte hindurch war Merrick der Alpha-Sauger gewesen, mächtiger als jeder anderer. Jetzt wußte er, was es hieß, Angst zu haben.
    Als Zane in Katies Straße ankam, hielt er den Wagen an und blickte den Block entlang zu ihrem Haus. Eine leichte Bewegung in den Büschen vor dem Haus machte ihn auf merksam. Da - zwei schattenhafte Figuren hockten hinter der schlecht geschnittenen Hecke. Ein paar Cops. Zane lächelte verächtlich. Zweifelsohne dachten sie, die Dunkelheit ver berge sie. Wolken bedeckten den Mond, und es war sehr dun kel, aber nur, wenn man die geringe Sehkraft eines Normalen hatte.
    Eine der Figuren bewegte sich, und Zane sah die Umrisse eines großkalibrigen Gewehrs. Das machte ihm ein wenig Sorge. Ein Gewehr dieses Kalibers konnte ihn ernstlich lang samer machen - aber dazu müßte der Narr ihn zuerst einmal zu Gesicht bekommen, und das würde nicht passieren.
    Aber was suchten all diese Polizisten hier? Vater mußte doch wissen, wie wenig die gegen ihn ausrichten konnten.
    Und wo war Vater? Sein Wagen war nicht draußen vor der Front.
    Neugierig glitt» Zane aus dem Wagen und trottete die Straße hinunter, wobei er sich in den Schatten hielt, immer bereit, den Nervenkitzel wahrzunehmen, der ihm signalisieren würde, daß irgend jemand ihn entdeckt hatte. Er umrundete das Haus und drang in den Hinterhof ein, wobei er sich geräuschlos bewegte, und dort sah er noch mehr Männer hin ter der Hecke, die die Rückfront von Katies Anwesen begrenzte.
    Als er zum Dach hinaufblickte, sah er, daß die Dachpfan nen an der Stelle repariert worden waren, an der er gestern nacht eingedrungen war. Irgend jemand beobachtete ganz ohne Zweifel heute nacht das Dach ...
    Eine Bewegung erregte seine Aufmerksamkeit - Katie, die in das erleuchtete Viereck ihres Schlafzimmerfensters trat...
    Nein, nicht Katie.
    Zane mußte beinah laut lachen. Er mußte ihnen Anerken nung zollen. Sie ähnelte Katie irgendwie - ein wenig plumper in ihrer kugelsicheren Weste.
    Er schlich wieder die Straße hinunter zu seinem Wagen. Als er an ihrem Haus vorbeifuhr, zählte er vier weitere Män ner in nicht gekennzeichneten Fahrzeugen. Viel Spaß, ihr dummen Schafe, dachte er.
    Er orientierte sich wieder Richtung M-Street. Nach seinem gestrigen Überfall hätte er damit rechnen müssen, daß Katie nicht mehr länger zu Hause sein würde. Falls sie hiergewesen wäre, wäre Vater mit den Normalen dagewesen, weil er doch wußte, daß sie in deren Obhut nicht in Sicherheit war. Nein, er hatte sie und ihr Kind irgendwohin gebracht, wo er glaubte, daß sie außer Gefahr sei.
    Das war der Grund gewesen, warum er sich frei gefühlt hatte, Jenny einen Besuch abzustatten.
    Nicht gerade sportlich dieser Kampf, dachte Zane. Du weißt, wo Jenny ist, aber ich weiß nicht, wo Katie ist. Ich weiß noch nicht einmal, wo ich anfangen soll zu suchen.
    Verärgert und unsicher verlangsamte Zane die Fahrt. Es war jetzt fast Mitternacht. Selbst wenn Katie heute ins Kran kenhaus gefahren war, wäre sie jetzt mit Sicherheit nicht mehr dort.
    Allerdings war dies der einzige Ort, wo er überhaupt noch die Ärztin anzutreffen hoffen konnte.
    Übermüdet saß Katie auf dem engen Bett im Bereitschafts raum und blickte auf die fünf Ritalin-Kapseln in ihrer Hand. Ein wilder Hunger nach ihnen kämpfte mit der Müdigkeit, die so stark war, daß ein Teil von ihr danach verlangte, einfach die Augen zu schließen und in Schlaf zu sinken.
    Sie blickte sich im Zimmer um. Es war so klein, daß sie schnell feststellen konnte, ob sie allein war oder Besuch von der Kreatur hatte.
    Das Problem war

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