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Sohn Der Nacht

Titel: Sohn Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Spruill
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ihn, wenn er jeden Gedanken an die zwei kleinen punktförmigen Markierungen vermied, das kleine Zwil lingsbächlein voll Blut. Er betrachtete ihre nackte Haut, bleich wie Alabaster, und dachte, welch besondere Schönheit darin lag - Fleisch, das Blut abgegeben hatte. Er konnte die Wärme der beiden Transfusionspackungen spüren, die er zwischen Hemd und Brust verstaut hatte. Der verderblichen Berührung mit der Luft entzogen, würde das Blut eine Weile frisch bleiben. Wenn er zu Jenny zurückkehren konnte, bevor es anfing zu gerinnen, konnten sie zusammen trin ken ...
    Hör auf damit!
    Mit einem Seufzen rollte Katie sich auf den Rücken; eine Sekunde lang befürchtete Zane, das Laken werde ihre Kehle freigeben, doch das tat es nicht. Wenn er sie besser zudecken konnte ... aber das wollte er nicht. Es war wichtig, daß sie nackt erwachte. Sie mußte Angst haben, in Panik geraten, damit auch der Rest seines Plans funktionierte.
    Zane blickte auf das Telefon auf der Kommode neben ihrem Bett und vergewisserte sich, daß er einen ungehinder ten Blick auf die numerierten Tasten hatte. Vater hatte ver sucht, Katie und das Kind zu verstecken, aber das würde nicht funktionieren. Du wirst doch zu Hause anrufen, oder etwa nicht, Katie? Wenn du erwachst, wirst du die Markie rungen auf deiner Kehle bemerken und du wirst dich fragen, ob ich auch bei deinem Sohn war. Also wirst du anrufen müs sen, und dann habe ich euch beide.
    Katie erwachte langsam wieder und spürte ein Frösteln auf der Haut. Ihre Uhr auf der Kommode am Bett zeigte acht Uhr siebenundzwanzig. Sie wußte, sie sollte aufstehen, aber sie war noch immer viel zu müde. Sie langte nach etwas, um sich
    zuzudecken, aber da waren keine Decken. Als ihre Hand über ihre Schulter fuhr, merkte sie, daß sie nackt war.
    Sofort geriet sie in Angst und setzte sich keuchend auf. Wo bin ich?
    Der Bereitschaftsraum, ja. Fragmente eines Traums, die sie nicht mehr zusammenfügen konnte, hingen ihr nach. Warum war sie nackt? Sie hatte vorgehabt, in der Unterwäsche zu schlafen, aber sie konnte sich noch nicht einmal erinnern, sich überhaupt so weit ausgezogen zu haben.
    Verwirrt und verängstigt trat sie hinüber an das kleine Waschbecken. Im Spiegel darüber sah sie zwei Einstiche an ihrer Kehle, rund und rot, jede umgeben von einer kreisrun den Kruste. Entsetzen schoß in ihr hoch. Sie klappte nach vorn und übergab sich wieder und wieder in das Becken, bis ihr Magen leer war. Schwach und zitternd hielt sie sich am Beckenrand fest. Es hat mich letzte Nacht gefunden. Es hat mein Blut getrunken.
    Sie drehte den Wasserhahn auf, spritzte sich Wasser ins Gesicht und wusch sich den Hals, wobei sie sorgsam darauf achtete, die Krusten nicht aufzubrechen. Dann wandte sie sich wieder dem Bett zu, nahm ihre Sachen und zog sich an. Obwohl das Zimmer warm war, fingen ihre Zähne an zu klap pern.
    Gregory! dachte sie. Hat die Kreatur etwa auch Mom und Gregory gefunden?
    Sie langte nach dem Hörer, zögerte jedoch plötzlich. Was, wenn das Ding noch immer hier war? Sie holte den Mop aus der Ecke und eilte durch das Zimmer, wobei sie ihn in alle Ecken stieß, den Teppichboden unter dem Bett absuchte und bei jedem neuen Stoß die Zähne zusammenbiß. Aber der Griff des Mops traf auf keinerlei Widerstand.
    Sie ließ den Mop fallen und hämmerte Meggans Nummer in die Tastatur. Sie fühlte einen leichten Zug an ihrem Nacken, eine plötzliche sehr subtile Veränderung in der Luft im Raum, dann antwortete ihre Mutter.
    »Ist alles in Ordnung?« fragte Katie.
    »Ja, uns geht's gut. Und was ist mit dir?«
    Katies wie rasend klopfendes Herz beruhigte sich ein wenig. »Mir geht es gut. Ich ... ich wollte nur mal nachhören.«
    »Kommst du heute morgen zurück?«
    Eine Sekunde lang überlegte Katie sich das ernsthaft. Nein, Sie mußte jetzt zurück ins Labor und einen Weg finden, diese Membran aufzubrechen - das war wichtiger als jemals zuvor
    »Ich werde dich anrufen und lasse es dich dann wissen« sagte sie.
    Nachdem sie den Telefonhörer eingehängt hatte, setzte sie sich auf das Bett und preßte die Hände gegen das Gesicht, um die Kontrolle über sich selbst wiederzufinden. Irgendwo da draußen wanderte das Ding mit ihrem Blut in sich umher. Sie mußte sich wehren, aber der Gedanke, jetzt allein ins Labor zu gehen, erschreckte sie.
    Wenn sie Merrick anrief ...
    Nein! Du kannst Merrick nicht mehr trauen.
    Art, dachte sie verzweifelt. Vielleicht würde Art mit mir hinunterkommen. Er könnte mir beim

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