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Sohn Der Nacht

Titel: Sohn Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Spruill
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können. Und doch hast du dich entschieden, hierzubleiben.«
    Sandeman lächelte gequält. »Ich bin doch schon seit sechs Monaten gar nicht mehr in der Lage fortzugehen.«
    Die Pein in seiner Stimme brachte Merrick zur Einsicht. »Es tut mir leid. Daran habe ich nicht gedacht.«
    »Sei nicht traurig. Ich bin schließlich aus eigenem Antrieb Zu dir gekommen, weil ich nicht aufhören konnte zu töten. Wenn ich mich entschieden hätte, hinauszugehen, wäre meine Seele verloren. Nur eines noch - biete mir nie wieder Blut an.«
    »Nein.«
    Sandeman holte tief und rasselnd Luft. »Morgen werden wir weiterüben.«
    »Nein«, sagte Merrick. »Dafür ist jetzt keine Zeit mehr. Zane tötet für zwei.«
    Sandeman stöhnte. »Glaubst du, du kannst ihn heute nacht finden?«
    »Er wird bei Jenny sein.«
    »Dann gehen wir gemeinsam. Du wirst mich tragen. Wenn wir nahe genug an Zane herankommen, werde ich ihm eine Dosis seiner eigenen Medizin verpassen. Du wirst ihn fesseln, und ich werde ihn in seinen eigenen Erinnerungen gefangen halten, während du tust, was immer du tun mußt.«
    Merrick spürte neu aufflammende Hoffnung, und dann Angst um Sandeman. »Du willst das Gewölbe verlassen? Bist du sicher?«
    Sandemans Gesicht erhellte sich in einer Mischung aus Terror und Verlangen. »Merrick«, sagte er, »ich möchte den Him mel sehen, einmal noch.«
    Merrick nahm seine beiden Hände, überwältigt von Trauer und Mitgefühl.
     
    Katie entdeckte Art im Vorzimmer des Verwaltungschefs. Sie war überglücklich, ihn gefunden zu haben, aber er sah so deprimiert drein. Er saß ganz vorn auf der Kante des Stuhls, die Ellbogen auf den Knien, den Kopf nach unten wie ein Mann, der kurz davorsteht, auf den elektrischen Stuhl zu gehen. In Jeans und Blazer ohne den sonst stets präsenten Medizinerkittel sah er seltsam zusammengeschrumpft aus. Ihr Herz schlug ihm entgegen. Er konnte nur hiersein, um sei nen Abschied zu nehmen, über seinen Gefühlen für sie den Ruin seiner Karriere zu riskieren.
    Er blickte auf, als sie sich in seine Nähe setzte. »Katie!«
    »Ich brauche deine Hilfe.«
    Sein Gesichtsausdruck hellte sich auf, aber nur für eine Sekunde. »Ich habe eine Verabredung.«
    »Weiß der Verwaltungschef, weswegen du hier bist?«
    Art nickte.
    »Dann bin ich sicher, er wird glücklich sein, die Verabre dung abzusagen. Wenn du das morgen immer noch willst, werde ich Himmel und Erde in Bewegung setzen, dir eine neue Assistentenstelle zu beschaffen.« Wenn es mich dann immer noch gibt. Und wenn nicht, wird sich dein Grund, von hier fortzugehen, von selbst erledigt haben. »Bitte, Art.«
    »Katie, was stimmt denn nicht? Was ist passiert?« Er blickte auf die Bandage an ihrem Hals.
    Sie sah die Sekretärin des Verwaltungschefs an, die hinter ihrem Schreibtisch aus Eiche saß, der von zwei hohen Pflan zen eingerahmt wurde. »Ich kann hier nicht darüber reden.«
    Art ging zum Schreibtisch der Sekretärin und flüsterte ihr ein paar Worte ins Ohr. Sie lächelte, nickte und blickte erleich tert drein. Der Verwaltungschef war nicht der einzige, der traurig wäre, ihn gehen zu sehen.
    Art sagte gar nichts, bis sich die Tür des Labors hinter ihnen geschlossen hatte. Dann nahm er ihren Arm. »Katie, was ist denn da an deiner Kehle passiert?«
    »Art, das hier wird dir sehr merkwürdig vorkommen, aber ich muß etwas ganz Bestimmtes tun, bevor ich dir irgend etwas erzählen kann. Wenn du glaubst, ich hätte den Verstand verloren, kannst du gern gehen.«
    Art setzte sich auf einen der Labortische.
    Katie holte tief Luft und ging dann in das Zimmer mit dem Elektronenmikroskop, wo sie ihren Mop hervorholte. Sie sto cherte damit in jede Ecke, entlang den Möbeln und unter den Tischen, dann kam sie heraus und schloß die Tür. Sie wieder holte ihre Übung in dem größeren Labor, wobei sie Arts Blick auf sich spürte. Sie stieß mit dem Stiel des Mops zu, lauschte, stieß zu und lauschte, bis sie in jede Nische gestochert hatte, die groß genug war, um einen Mann zu verstecken. Dann ging sie zur Labortür und verschloß sie, drehte sich um und blickte Art an. Er lächelte nicht, und sie verspürte einen Anflug von Dankbarkeit.
    »Kann sich der Killer für dich unsichtbar machen?« fragte
    er.
    »Das ist richtig.«
    »Mein Gott!« Er musterte Katie mit einem durchdringen den Blick und schien dann entschlossen, ihr zu glauben.
    Sie reckte ihr Kinn vor und zog das eine Ende der Bandage zurück. »Was hältst du denn davon?«
    Er blickte auf ihre Kehle und

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