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Sohn Der Nacht

Titel: Sohn Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Spruill
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Dienstrevolver jagte. Sie hatte Angst um ihn, nein, denk nicht daran.
    »Wie war's mit Hitze?« fragte Art.
    Katie blickte ihn überrascht an. »Warum habe ich daran noch nicht gedacht?«
    »Weil Feuer nicht in eine Spritze paßt, aber eine Sprühfla sche mit Benzin und ein Feuerzeug könnten vielleicht genauso leicht zu benutzen sein. Warum versuchen wir nicht einfach, ein brennendes Streichholz an das Blut zu halten?«
    »Das würde den Objektträger schwärzen, so daß man nichts mehr erkennen kann«, sagte Katie.
    »Der Autoclav«, schlug Art vor.
    »Richtig.« Sie bereitete einen Objektträger mit Jennys Blut vor und steckte ihn in den Überdruck-Dampfkocher, der immer benutzt wurde, um die Ausstattung des Labors zu ste ilisieren. Sie stellte die Temperatur auf das Maximum ein und wartete etwa zwanzig Minuten. Diese Zeitspanne kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Es dauerte weitere zehn, bis der Objektträger weit genug abgekühlt war, um ihn unter das
    Lichtmikroskop zu schieben. Endlich beugte sie sich über das Okular. Das Blut war unverändert. Selbst überheißer Dampf unter immensem Druck konnte der Membran nichts anha ben!
    Sie fluchte laut.
    Art blickte ebenfalls kurz durchs Okular und schlug die Handflächen auf den Tisch.
    Katie hatte das Gefühl, die Enttäuschung nicht mehr ertragen zu können. »Wie ist das nur möglich?«
    »Das Blut, das nicht sterben kann«, sagte Art mit der Stimme eines Erzählers von Geistergeschichten.
    Katie blickte ihn an. »Warte! Was hast du da gesagt?«
    Art wiederholte den Satz, und sie sagte halblaut: »Wir haben uns auf die Tatsache konzentriert, daß diese Blutzellen nicht zerstört werden können. Aber es ist genauso wahr, daß sie nicht sterben können - oder um es genauer zu sagen, daß sie sich nicht zersetzen können.«
    Art blickte verwirrt drein. »Ist das nicht ein ziemlich bedeutungsloser Unterschied?«
    »Vielleicht nicht. Was, wenn diese Kreatur, der diese Blut zellen gehören, sich ebenfalls nicht zersetzt - nicht altert?«
    Schaudernd erinnerte sich Katie wieder, was Neddie gesagt hatte: Es sieht jung aus, glaube ich, aber es ist sehr alt.
    Art setzte sich und sah sie an. »Die achte Probe«, sagte er.
    Katie nickte. Art ging zum Safe, wo er das Teilserum von Rebecca Trents Blut aufbewahrte. Sie bereitete einen frischen Objektträger mit Jennys Blut vor. Art reichte ihr eine dünne Glaspipette. Sie tauchte es in die Probe Nummer acht, hob einen einzelnen Tropfen heraus und brachte ihn auf den Objektträger auf. Als sie die Pipette niederlegte, spürte sie, wie ihre Hand zitterte. Bitte, laß es funktionieren, dachte sie. Aber sie konnte nicht hinsehen.   
    Art schob den Objektträger in das Mikroskop. Fast eine Minute stand er über das Mikroskop gebeugt da. »Noch nichts«, sagte er.
    Eine weitere Minute später trat er von dem Mikroskop
    zurück und ging zur Tür des Raumes mit dem Elektronenmi kroskop und wieder zurück. Er blickte Katie niedergeschla gen an.
    »Guck noch einmal«, sagte sie.
    Er beugte sich über das Mikroskop. Eine Sekunde später sprang er hoch, reckte sich und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. »Wir sind Genies!«
    Hoffnung blühte in ihr auf. Durch das Mikroskop sah sie die roten Blutkörperchen dahinwelken. Von der Membran war nichts zu sehen. Mit einem Triumphgeschrei packte sie Arts Arm und tanzte mit ihm im Kreis herum. Ein paar Sekun den später blieb sie stehen, betrübt und entsetzt über das, was sie entdeckt hatten. Rebecca starb viel zu schnell und der Killer viel zu langsam. Die Gründe für beides hatten sich gerade auf dem Objektträger des Mikroskops getroffen - das geneti sche Alpha und Omega des menschlichen Blutes, die zusam menpaßten wie Schloß und Schlüssel. Die Membran auf den Zellen des Killers konnte massive physikalische und chemi sche Kampfstoffe abwehren, aber die >Probe Nummer acht< - ein mikroskopischer Schlüssel - hatte das genetische Schloß durch eine einfache Berührung geöffnet.
    Aber da gab es noch immer etwas, was sie nicht verstand. »Wenn das Blut des Killers unverwundbar ist«, sagte sie, »warum nimmt er dann auch normales Blut von seinen Opfern?«
    Art hob die Schultern. »Eine makabre Perversion?«
    »Das habe ich auch gedacht. Aber was ist, wenn er Blut benötigt, um zu sein, was er ist, um zu überleben.«
    Art blickte angewidert drein. »Willst du allen Ernstes sagen, daß er Blut trinkt? Hast du irgendeinen Beweis dafür?«
    Katie verspürte wachsende Beklemmung. Ein Bild

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