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Sohn Der Nacht

Titel: Sohn Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Spruill
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glücklich, daß du hergekommen bist«, murmelte er. »Bevor du wieder gehst, noch eines: Ob Zane nun eine neue Waffe besitzt oder nicht, er ist kein normaler
    Sauger. Vergiß nie, daß er mit einem sehr bedeutsamen Vor zug geboren wurde, den keiner der anderen >Jäger< gehabt hat. Er hatte dich als Vater.«
    Katie verspürte ein leises Unbehagen, als sie in der Lobby des Hospitals auf den Aufzug wartete. Sie wünschte, sie wäre hier nicht allein. Selbst um fünf Uhr morgens waren normaler weise ein paar Leute da, die auf dem Sofa in der Lobby eine kleine Pause machten - Familienmitglieder, die am Bett eines Angehörigen in der Intensivstation oder der Notfallauf nahme Wache hielten.
    Katie lockerte den Griff um die Kühlpackung. Sie war nicht schwer, und doch war es eine niederdrückende Last. Seit sie gestern abend die Packung mit nach Hause genommen hatte, spürte sie -wachsende Nervosität. Da waren zuerst ihre Äng ste um Gregory und später der Alptraum. Sie schauderte, als sie wieder dieses Bild vor ihren Augen sah, das sie aus dem Schlaf aufgeschreckt hatte. Ein Mann mit roten Zähnen ...
    »Ich fasse es nicht! Du hast mich schon wieder geschla gen!«
    Überrascht wandte Katie sich um. »Meggan!«
    Meggan Shields, M. D., F. A. C. S., sah wieder einmal blen dend aus - die langen blonden Haare sorgfältig gebürstet, genau der richtige Farbton beim Lippenstift, perfektes Make- up. Katie fragte sich, warum sie sich an Werktagen so viel Mühe mit ihrem Aussehen machte. In wenigen Minuten war doch das schöne Haar unter einer Chirurgenhaube hochge bunden. Der einzige Teil ihres Gesichtes, den die Leute im Verlauf des Vormittags von ihr zu sehen bekamen, waren ihre Augen.
    Der Aufzug war immer noch nicht gekommen, und Meg gan drückte auf den Knopf. »Was soll eigentlich werden, wenn die Verwaltung hört, daß eine Hämatologin die Chirur gen an Arbeitseifer übertrifft?«
    »Vielleicht werden sie einiges von eurem exorbitanten Gehalt für uns abzweigen.«
    Meggan strahlte. »Das erinnert mich übrigens an etwas. Ich habe da einen Burschen für dich ...«
    »Moment mal«, sagte Katie lachend. »Wie kann dich euer exorbitantes Gehalt daran erinnern, daß du einen Burschen für mich aufgegabelt hast?«
    »Weil dieser Bursche womöglich kein exorbitantes Gehalt hat. Er arbeitet auf dem Capitol für Senator Mikulski, und diese Hilfskräfte der Abgeordneten arbeiten genauso für den Ruhm wie für Bares. Wir haben ihn gestern abend kennenge lernt. Im Lokal hatten sie gerade >Wölfe an der Tür< im Video, und er saß allein am Nachbartisch. Er heißt Myron Lane.«
    »Myron?«
    »Lach nicht.. Der Bursche hat ein Lächeln wie Harrison Ford, und er hat nicht ein einziges Mal über Politik geredet. Er liebt - das muß man sich mal vorstellen - Rachmaninoff!«
    »Du meinst nicht etwa Rockmaninoff?«
    »Er hat nicht einmal auf das Video geachtet«, protestierte Meggan. »Er war einfach nur da, um irgendeine nette Häma tologin kennenzulernen.«
    »Ohne Zweifel.« Katie lauschte auf das dumpfe Klacken der Kabel im Aufzugschacht und wünschte sich, die Türen würden sich öffnen.
    »Was hältst du denn davon, ihm nächsten Samstag abend einfach mal hallo zu sagen«, schlug Meggan vor. »Wir ver anstalten eine Party, um unser neues Haus zu taufen - genauer gesagt, unser äußerst altes Haus - in Fairfax. Ich verspreche dir, du wirst Myron mögen. Keine Ponyfrisur, keine kleinen runden Brillengläser. Sieht aus wie einer, der Rugby spielt.«
    »Rugby und Rachmaninoff«, sagte Katie.
    Meggan seufzte.
    Katie begriff, wie abweisend sie geklungen hatte. »Tut mir leid.«
    »Nein, nein. Ich bin die reine Pest, ich weiß es.«
    »Du bist keineswegs die Pest. Ich weiß deine Fürsorglich keit ja zu schätzen, aber es ist nur so, daß ich im Augenblick überhaupt keine Zeit habe, an Männer auch nur zu denken.«
    Meggan bedachte sie mit einem wissenden Blick. »Triffst du dich noch mit Merrick?«
    Katie zögerte. Wenn sie jetzt irgend etwas über gestern abend erzählte, würde sie die Blutprobe nie mehr loswerden. »Dann und wann.«
    »Aber keine festen Verabredungen.«
    »Nun mach dir mal keine Sorgen um mich. Ich habe mich seit Merrick mit vielen Männern getroffen.«
    Meggan runzelte gedankenvoll die Stirn. »Hm, vielen ... kenne ich ihn?«
    »Ganz schön gerissen.« Katie deutete mit dem Zeigefinger auf Meggan.
    Meggan lächelte und wurde dann wieder ernst. »Ich weiß, du hast Merrick noch immer nicht überwunden. Aber Katie, da

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