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Sohn Der Nacht

Titel: Sohn Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Spruill
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wurde stärker. Es klappte besser, als er zu hoffen gewagt hatte. Bei Merrick würde es schwieriger werden, aber er konnte es auch bei ihm tun, das fühlte er ganz sicher. Was ist mit deinen Erinnerungen, Vater? Sind sie alle gut? Kannst du in ihnen gefangen sein und zur selben Zeit mit mir kämpfen?
    Zane versetzte Susan in einen leichten Schlaf. Er merkte, wie er auf ihre Kehle starrte, wo ihre Halsschlagader mit lang samem, leichtem Schlag pulsierte. Er war so hungrig. Der Hunger füllte sein ganzes Denken, prickelte in seiner Kehle und in seinem Magen ...
    Nein! Verschwinde von hier, jetzt!
    Zanes Beine weigerten sich, dem Befehl zu folgen. Undeut lich wurde ihm bewußt, wie er sich die Kleider abstreifte, damit kein Blut darauf geraten konnte. STOP! kommandierte er sich selbst, aber er konnte nicht aufhören. Er spürte, wie sein Mund ihre Kehle erfaßte, wie die Zähne sich in das blei che Fleisch gruben. Ihr Blut strömte in seinen Mund, und er wurde wild.
    Ein weit entfernter Teil von ihm selbst spürte, wie das Blut seine Kehle hinunterrann, das Aufbäumen ihres Körpers, und dann schnitt er den gesamten Blutzufluß zu ihrem Gehirn ab, und sie wurde schlaff wie eine Gliederpuppe, als sein Zerren an ihrer Kehle sie auf dem Bett hin und her warf. Helle Lich ter rotierten im Innern seiner Augen. Er konnte spüren, wie sich sein Körper aufpumpte, wie die Kraft in jeden Muskel strömte wie Blitze. Er wollte rufen. Er trat zurück und tollte
    in ihrem Schlafzimmer umher, wobei er das Blut über sein ganzes Gesicht und seine Brust schmierte, dann fiel er wieder über sie her und suchte die pumpende Wunde.
    Die ganze Welt rauschte heran, um seinen Kopf zu füllen. Er roch die Haut ihrer juwelenbleichen Brust, hörte das ent fernte Schlagen der Kabel im Aufzug im Apartmenthaus.
    Schließlich ließ er von ihr ab, setzte sich auf und atmete mehrmals tief hintereinander durch. Er fühlte sich großartig, euphorisch. Er wußte, er sollte eigentlich über seine Schwä che enttäuscht sein, aber der Feuersturm der Ekstase in sei nem Blutkreislauf gestattete keine negativen Gefühle.
    Und im übrigen, wieviel mußte er denn noch tun, um zu beweisen, daß er stark war? Ohne Blut auszuhalten, bis er welkte und starb? Wie klug sollte das wohl sein? Sicher, weil er seinem Trieb, seinem Hunger nachgegeben hatte, war er jetzt nicht mehr in der Lage, sich seinem Vater zu nähern, ohne erkannt zu werden, aber er hatte das meiste von dem gelernt, was er wissen mußte - wo Vater lebte und arbeitete und wo eine seiner Bekannten lebte.
    Und außerdem, sagte sich Zane, sieh doch, wie leicht du Susans Erinnerungen kontrolliert hast. Sein Geist war stark genug. Warum also nicht auch wieder physische Stärke zurückgewinnen? Binnen Stunden würde er sie zum größten Teil zurückerlangt haben. Eine zweite oder dritte Blutauf nahme würde ihn wieder in Form bringen. Dann konnte er auf Vater losgehen, und zur Hölle mit all seinen vorsichtigen Vorbereitungsmaßnahmen. Zane blickte Susan an und spürte einen Anflug von Traurigkeit. Er hätte versuchen sollen, mit ihr zu spielen, statt sich an ihr zu nähren. Das hätte sie viel leicht gerettet, und es hätte doch ganz nett sein können.
    Sein Bedauern überraschte ihn. Was machte es schon aus? Sex und Blut - dafür waren alle Normale gut. Warum konnte Vater das nicht verstehen? Statt Sex mit ihnen zu haben, >ver liebte< er sich in sie. Was das Blut anging, das erschlich er sich heimlich wie ein Schakal, ohne auch das Töten zu vollbrin gen. Wie mochte das wohl sein, einfach nur eine kleine Punk tur anzubringen? Wie fühlte er sich, wenn er die Nadel ein führte? Er hatte das Gen; das Verlangen zu töten mußte doch durch jede Fiber seiner Nerven und seines Blutes schreien. Und doch widerstand er, Dekade auf Dekade, Jahrhundert auf Jahrhundert. Warum? Glaubte er wirklich, er könne einer von den gewöhnlichen Sterblichen werden?
    Zane verdrängte diese Fragen. Was sollte er sich Gedanken um Merrick machen? Er haßte ihn, und das war's auch schon.
    Zane blickte wieder auf den zerrissenen Körper, diesmal ohne Bedauern. Was getan war, war getan. Die einzige Frage, die jetzt noch offen war, lautete: Wonach soll dieser Tod aus sehen? Er blickte zum Schlafzimmerfenster. Dunkel - gut. Er wickelte den Leichnam in das Bettlaken. Er trat in die Dusch kabine, wusch alles Blut ab und trocknete sich ab. Während er sich anzog, entwickelte er seinen Plan. Er hatte mit einer Kir che angefangen, warum nicht

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