Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)
ihnen gegenüber war unerschütterlich. Wie zu Jason. Und Julia.
Alex nahm sich eine Cola aus dem Kühlschrank.
»Ich hasse es, euch beiden die Illusion zu nehmen«, hallte seine Stimme durch das Wohnzimmer, »aber Cosmo ist keine seriöse journalistische Adresse.«
Er kam wieder herein.
»Und, wofür wirst du dich entscheiden?«, fragte Julia. » New York Times oder Washington Post ?«
»Die Times natürlich. Am 8 . Januar fange ich an. Neues Spiel, neues Glück. Wer weiß, vielleicht gibt mir Onkel Adrian ja ein Exklusivinterview zum Ischtar-Abkommen.«
»Davon träumst du wohl!« Julia warf ihm einen Schlüsselbund zu. Alex fing ihn geschickt mit einer Hand auf. »Geschenk von Nick. Für dich. Die Schlüssel zu seinem Londoner Apartment.«
»South Bank?« Alex grinste.
Julias Augen verengten sich. »Keine wilden Partys, Alex. Du und die Mädchen, ihr bleibt dort, während ich in Italien bin. Nick wird euch auf seinem Rückweg von Frankreich dort auflesen. Wir treffen uns dann alle an Heiligabend im Familienhaus.«
»Mir ist im Moment nicht nach Partys zumute, Tante Jules. Nein, jetzt mal ganz ernst, Leute – es gehen da Dinge vor sich, Dinge …« Alex zögerte, dann fügte er unheilverkündend hinzu: »Schlimme Dinge. Üble Sachen, von denen der Mann auf der Straße keinen blassen Schimmer hat.«
»Oh, Alex, jetzt fang nicht schon wieder damit an …«, begann Lily.
Julia hob die Brauen.
»Nein … Nein … du verstehst nicht, was ich meine!« Er machte die Colaflasche auf und nahm einen tiefen Schluck. »Die Öffentlichkeit wird belogen, nach Strich und Faden – manipuliert durch eine globale Elite, die als ihr letztes Ziel nichts anderes als die Weltherrschaft anstrebt …« Mit umflortem Blick sah er Lily und Julia an. »Die Weltentvölkerung.«
»Ach, jetzt mach mal langsam, Alex«, sagte Julia und schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab. »Das alles haben wir doch schon hundertmal durchgekaut …«
»Mit allem Respekt, Tante Jules – es geht hier nicht um den 11 . September … Ich bin da einer weit größeren Sache auf der Spur.« Er setzte die Colaflasche auf den marmornen Couchtisch, ließ sich auf das Sofa fallen und klappte seinen Laptop auf.
»Vogelgrippe als Biowaffe, produziert in militärischen Labors in Maryland … Geheime unterirdische Militärbasen in ganz Amerika … Fünfhundert Milliarden Dollar an CIA -Geldern aus dem Drogenhandel, die jährlich in das schwarze Budget umgeleitet werden …« Alex’ Augen flammten voller Überzeugung auf. »Und alle Wege führen hin zu einer Schattenregierung.«
Julia und Lily sahen sich entgeistert an.
»Schattenregierung?«, entfuhr es Julia.
»Du musst zugeben, Alex«, meinte Lily, »das hört sich ziemlich wild an – selbst für deine Verhältnisse.«
Julia zwinkerte ihrer Tochter in dem Augenblick zu, als Alex zu ihr aufsah.
Er schüttelte den Kopf. »Ihr Kopf steckt im sprichwörtlichen Sand, Mrs. D. … Eine Schattenregierung. Die globale Elite. Die US -Notenbank, die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich …«
Seine Finger flogen über die Laptop-Tasten, dann zitierte er: »Ich werde die CIA in tausend Stücke zerschlagen und im Wind zerstreuen.«
Alex blickte von der Tastatur auf. »Wer hat das gesagt? Welcher Präsident?«
Lily zuckte die Schultern, und Julia schüttelte den Kopf.
Alex hob die Hände. »Der fünfunddreißigste Präsident der Vereinigten Staaten.«
»John F. Kennedy?« Lily runzelte die Stirn.
»Jetzt lass gut sein, Alex.« Julia wollte die Diskussion beenden.
»Hast du das gewusst? Dass er das gesagt hat, meine ich?« Er funkelte Julia wild an.
»Na ja, nein … Aber das ist noch lange kein Beweis, Alex … Die Tatsache, dass Kennedy mit der CIA auf Kriegsfuß stand, ist noch kein Beweis für eine Verschwörung gegen die Regierung. Das ist doch alles längst geklärt. Die Warren-Kommission hat einen Schlussstrich darunter gezogen.«
»Einen Schlussstrich, du sagst es. Damit keiner auf die Idee kommt, da weiter nachzubohren. Über vierzig Prozent der Mitglieder der Warren-Kommission gehörten dem elitären Council of Foreign Relations an. Nach dem Debakel der Invasion in der Schweinebucht hat JFK Allen Dulles, den CIA -Direktor, in die Wüste geschickt. Aber nach Kennedys Tod wurde Dulles in die Warren-Kommission berufen … Und wer hatte ein besseres Motiv, Kennedy zu ermorden, als die CIA ? Kennedy hatte versucht, die CIA unter seine Kontrolle zu bringen, indem er deren
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