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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
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Krieg im Himmel begonnen hatte.
    Lucifers Sammlung von Pfeifen und Zimbeln.
    Sein Reichsschwert, immer noch in der prächtigen, juwelenbesetzten Scheide.
    Gabriel ging unter dem großen, mit Fresken geschmückten Bogen der Erzengel hindurch in Lucifers Privatgemächer und blickte hinauf zu den prächtigen Trompe-l’œils, die sich dreißig Meter über seinem Haupt erhoben. Blutrot, Pflaumenblau und Violett vermischten sich mit Magenta und Grün in den mit Stuck verzierten Kuppeln.
    Sein Blick fiel auf das mit wunderschönen Schnitzereien geschmückte Schreibpult. Dort hatte sein älterer Bruder einst Tausende von Botschaften in seiner feinen, gestochenen Handschrift verfasst. Doch dies war eine andere Welt gewesen.
    Er erbleichte.
    An den Schreibtisch gelehnt stand ein großes Kunstobjekt – ein Bild, mit Brokattuch bedeckt. Vor zweitausend Jahren, am Tag des Ersten Gerichts, war es noch nicht da gewesen.
    Die Antwort auf seine verstörenden Träume der vergangenen Nacht lag dort.
    Er war sich dessen sicher.
    Lucifer und seine verdammten magischen Spielereien!
    Er trat hinüber zu dem Schreibtisch, beugte sich vor und löste die goldenen Schnüre, die das Tuch festhielten. Der Brokat glitt von dem Rahmen auf den Boden und legte ein lebensgroßes Gemälde von etwa drei mal vier Meter Größe frei.
    Gabriel betrachtete es aufmerksam.
    Im Zentrum des Bildes stand eine von Licht umhüllte Gestalt: eine brillante Darstellung von Christos. Sie war vollkommen – bis auf die dicke, gezackte blutrote Linie, die sich wie ein Riss über das ganze Gemälde zog und das Gesicht in der Mitte teilte.
    Er wandte seinen Blick der linken Hälfte des Gemäldes zu.
    Da waren sie – wie er es geahnt hatte: die Schattenmagierreiter auf ihren monströsen Schöpfungen. Ihr Ziel: die Eiswelt Gehennas.
    Bis ins kleinste Detail glich Lucifers Bild der verstörenden Vision, die im Morgengrauen Gabriels Träume heimgesucht hatte.
    Direkt unter Christos war eine genaue Abbildung von Lucifer selbst, der auf dem riesigen, perlmuttschimmernden Balkon ebendieser Gemächer stand. Genau wie er in Urzeiten dort gestanden und seinen Brüdern entgegengeblickt hatte, die auf ihren Rössern durch das Tal auf den Palast zusprengten. Seine wie aus Alabaster geschnittenen Züge waren vollkommen in ihrer Schönheit. Gabriel starrte gebannt in die kalten saphirblauen Augen.
    Sie waren fast lebensecht. Sein Blick glitt zum unteren Rand des Gemäldes hinab, wo sich eine riesige, drohende Schlange über die gesamte Bildbreite wand.
    Er erschauerte.
    »Sie reiten auf den Winden des Westens.« Eine sanfte Stimme durchbrach die Stille.
    Langsam drehte Gabriel sich um.
    Jether der Gerechte, einer der Hohen Mächte des Himmels und Erster der vierundzwanzig Altehrwürdigen Könige Jehovahs, stand direkt vor ihm, prächtig angetan in seinen scharlachroten, mit Purpur gesäumten Gewändern.
    Sein uraltes Antlitz war von Mitleid erfüllt, als er seinen ehemaligen Schüler betrachtete.
    Gabriel neigte das Haupt.
    »Die Schattenmagier«, sagte Jether leise. »Sie haben die Krypten von Nagor verlassen, ehe die Monde des Morgens aufstiegen. In diesem Augenblick, während wir hier stehen, reiten sie nach Gehenna.«
    Gabriel hob sein Gesicht zu Jethers Antlitz auf. Seelenqual stand in seinen Zügen geschrieben.
    »Lucifer hat in seinen Träumen zu mir gesprochen, Jether«, flüsterte er. »Er hat gesagt, er habe seit vielen Monden keinen Schlaf gefunden. Er hat mich gebeten, zu ihm zu kommen.«
    Jether legte eine Hand auf seinen Arm.
    »Aber du hast es nicht getan.« Er lächelte milde.
    »Nein.« Gabriel senkte den Kopf. »Stattdessen ist er zu mir gekommen, in meinen Träumen.«
    »Gabriel«, hatte Lucifer geraunt. »Gabriel, du sollst wissen, dass ich nicht mehr schlaflos sein werde. Die Reiter kommen.« Dann hatte er gelächelt. Ein böses, tückisches Lächeln. »Sage Jether – meine Erlösung rückt näher.« Und dann war er verschwunden.
    Gabriel sah seinen Lehrmeister mit flehendem Blick an.
    »Welche finsteren Pläne führt er im Sinn, Jether?«
    »Die Zeit ist gekommen«, murmelte Jether. Seine ehrwürdigen Züge waren ernst. Sein silberweißes Haar und sein langer Bart streiften den saphirblauen Boden, als er zu Gabriel hinübertrat und das Gemälde eingehend betrachtete.
    »Woher wusstet Ihr, dass ich kommen würde?« Gabriels Stimme war kaum hörbar.
    Jether sah ihn gütig an.
    »Der ältere Seher weiß, was in dem jüngeren vorgeht.«
    Er griff nach dem großen

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