Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

Titel: SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Kittner
Vom Netzwerk:
arbeitet gut! Der Matrose hat Fieber, Tendenz leicht steigend, genauso wie ich und einer der Wissenschaftler. Herr Zwolle hat die Leute unter seinem Fittich und ich helfe ihm, wenn möglich.“
    „Danke, Chiefmate, unterrichten Sie mich, wenn es Ihnen oder den Leuten schlechter geht, denn anscheinend grassiert die Grippe in Deutschland. Der Koch hat heute Ihr Leibgericht zum Abendessen aufgetischt, Kartoffelsalat mit Knackwurst.“
    „Na klasse, dann wollen wir mal. Gute Wache, Herr Kapitän!“
    „Gute Ruhe, Mate und gute Besserung!“
    Jan verließ die Brücke über die äußere Stahltreppe zum nächsten Deck hinunter als er Ute und drei der, wie die seemännische Besatzung sie nannte, „Gelehrten“ sah, wie sie den Container Nummer 2 verließen und die Treppenstufen zum Hauptdeck hinunterstiegen.
    Container 2 ist jener „big case“, der die wichtigsten Instrumente für die Altersbestimmung von Materialien, den ADN-Syntezisern und so weiter beherbergt, dachte Jan, ohne jedoch diesen Gedanken weiter zu verfolgen.
    Als er die Messe betrat, war weder von den drei Wissenschaftlern noch von Ute von Braun etwas zu sehen, aber er bemerkte eine leichte Schwäche in seinen Muskeln. Das überraschte Jan, löste aber mitnichten irgendeinen Alarm in seinem Kopf aus.
    Wahrscheinlich habe ich mich verschätzt in meiner Annahme, die Herrschaften kämen zum Essen, schade, Ute kommt also nicht, vielleicht geht es mir deshalb nicht besonders gut , dachte er vor sich hinlächelnd.
    Weiter kam er nicht mit seinen Überlegungen, denn der Smutje brachte die kochend heißen, herrlich duftenden Knacker zu dem von Jan normalerweise benutzten Tisch, auf dem, Aufmerksamkeit erheischend, eine gut gefüllte Glasschüssel mit Kartoffelsalat auf Jans Attacke wartete.
    Durch die Messetür betraten Matrosen und Leute der nicht seemännischen Besatzung die Messe, verteilten ihre Körper an den Tischen, essend, redend, Witze reißend und fachsimpelnd.
    Ein stinknormales Gelage.
    Jan fing so ganz nebenbei den Namen Xena auf und dachte, dass dies der Name einer Verlobten oder Ehefrau eines der Leute war. Er verdrückte die zweite Frankfurter, deren Fettwasser in kleinen, aber spürbaren Tröpfchen ihm übers Kinn liefen. Dabei lächelte er plötzlich von den anderen unbemerkt, wie er hoffte, denn schon allein der Gedanke, in einen „Frankfurter“, „Hamburger“ oder „Berliner“ zu beißen ...
    Das Schiff fing urplötzlich das Stampfen an.
    Drei, vier Mal ging der Bug heftig auf und nieder.
    Einige in der Messe sahen betreten in die Runde, hielten Teller und Schüsseln fest, heiße Frankfurter machten einen „Fluchtversuch“ von Tellern.
    Nachdem sie Gewissheit hatten, dass der Steuermann in aller Ruhe weiter den Kartoffelsalat aß, ging alles seinen geregelten Weg.
    „Wir haben den Kurs eines großen Tankers gekreuzt und dessen Hecksee hat die Atlante etwas ins Schaukeln gebracht“, warf Jan in den Raum, stand auf und verließ grüßend die Messe.
    In der Tür stieß er fast mit Ute zusammen.
    „Hoppla, schöne Frau, noch nicht gegessen?“
    Keine Antwort, aber ein langer, nachdenklicher Blick in Jans Augen, weiter nichts.
    Jan verfolgte, jetzt rückwärtsgehend, seine Ute mit den Augen, bis diese in der Messe verschwand, die geschlossene Tür verhinderte weitere Blicke.
    „Was habe ich denn nun verbrochen?“, rutschte es ihm leise durch die Zähne.
    Er erklomm das nächste Deck, holte die Erste-Hilfe-Ausrüstung aus einem Arzneischrank und schickte sich an, zusammen mit dem Bordarzt die beiden Fiebernden zu besuchen.
    Ergebnis nach wenigen Minuten: Die Fieberkurven stiegen an. Aufnahme der Daten und Eintragung ins Bordkrankenbuch. Verabreichung von Medikamenten und Meldung über Interphon an den „Alten“.
    Nach dem Verstauen der Notausrüstung ging er in seine Kabine, sah durch das Bullauge achteraus in der Ferne das Heck eines großen Schiffes, der Tanker , dachte er und huschte, sich selbst recht flau fühlend, schon bald darauf in die Koje. Das Fieberthermometer unter seiner Achsel vergaß er schlicht und einfach.
    Im Halbschlaf verlor er einige Gedankengänge noch einmal in die eigenartige Begegnung, verschob jedoch weitere ihm am Einschlafen hindernde, außer denen an seine so ferne Verlobte Irene.
    Minuten oder nur Sekunden später hatte Morpheus schließlich gewonnen. Das Fieber in seinem Körper stieg.
    Es war 18.32 Bordzeit.
    Zur gleichen Zeit führte der Kapitän ein sehr interessantes, vieles veränderndes

Weitere Kostenlose Bücher