SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
Hamburger Labor.
Ich hatte mir eine Weltkarte an eine Kabinenwand gepinnt, um mit verschiedenfarbigen Glaskugelstecknadeln die Orte zu kennzeichnen, an denen in den letzten Monaten unbekannte Objekte, von denen wir in der Gruppe Kenntnis hatten, aufgefunden wurden.
Und, oh Wunder, die Fundstellen beschrieben eine fast exakte Bogenlinie von Afrika bis in die Arktis, dabei den indischen Kontinent anscheinend überspringend, denn dort hatte man bisher nichts entdeckt, was in die restlichen Fundstücke beizuordnen wäre.
Sollte diese Linie noch weiter in den Süden reichen, vielleicht gar bis Australien, dann wäre das die „Bombe“, und in Australien war der Vater Jans, eines der eingeschriebenen Mitglieder der Gruppe „Schliemann/Xena“.
Unsere letzten Gesprächsverbindungen mit der Heimat ließen erkennen, dass nahezu alle bisher entdeckten Geräte und Spezimen in gewissem Zusammenhang untereinander stehen, und nicht nur die gemachten Carbon-14-Tests ließen diesen Schluss zu.
Außerdem hatten diverse Begebenheiten im Zusammenhang mit grünlichem, elektrisierendem Gelee, welcher aus diversen, distanzmäßig unterschiedlichen Gegenden stammenden Gegenständen austrat, ganz einfach auf diese Möglichkeit der Zugehörigkeit untereinander hingewiesen.
Und jenes gedanklich zu erfassen, dazu benötigte niemand eine Professur.
Es lag schlicht und ergreifend auf der Hand.
Alice Springs Anangu Police
Die Anangugruppe um Joloumoo, kurz Jo genannt, schlug so gegen 07.00 GMT in der Polizeigarnison in Yulara Alarm.
Zwei weiße Europäer schienen bereit, den heiligen Uluru, nahe des besonders heiligen Punktes mit Namen Kumiya Piti, zu ersteigen.
Die Gruppe hatte in einer Mehrheitsbefragung demokratisch entschieden, dieses Sakrileg nicht zu unterstützen, und beschlossen, die Anangu Polizei zu informieren, erst recht, nachdem das Flugzeug Bergsteigermaterial entladen hatte.
Die Polizei schickte erst einen Chopper zur Klärung der Lage, um den Wahrheitsgehalt der Aussage Joes zu überprüfen.
Die Piloten schließlich konnten per Radio die Befürchtungen bestätigen und einige Fotos der beiden Männer am Berg schießen.
Eines mit einem obszönen Armzeichen, welches vielleicht gut auf die Titelseite des Alice Springs Observer passte.
Die Order, ausgegeben vom Bürgermeister des 450 Kilometer vom Uluru entfernt gelegenen Alice Springs, der gerade nahe des Felsens in dem Restaurant des Hotels Dessert Garden mit einigen ausländischen Gästen ein opulentes Frühstück einnahm, war wie folgt: „Holt diese ausländischen Kerle aus dem Felsen. Wenn’s sein muss mit dem Militär!“
Gesagt, getan.
Es lief eine kleine Militäraktion an, die einigen der Soldaten und Offizieren wohl tat nach tagelanger Ruhe in einem der ruhigsten Distrikte Australiens.
Denn hier passierte nie was.
Der Oberleutnant namens Mark Still, beauftragt die wenigen weißen Soldaten der Heimatgarde und mehrere Polizisten der Anangus in den Einsatz zu führen, fand die Angelegenheit einfach cool mit den zwei Ausländern, die allem Anschein nach Wissenschaftler waren, hatten sie es zu tun, nicht mehr, wie Jo sagte.
Es konnten eigentlich keinerlei Schwierigkeiten auftreten. Zumindest hatte die der Oberleutnant nicht eingeplant.
Drei Sikorskys brachten die Truppe nach erhaltener Erlaubnis des Ältestenrates auf die östlichen Ausläufer des Lasseter genannten Teils, oberhalb des von den beiden Weißen bezwungenen Tunnels oder Grotte.
Mittels Kehlkopfmikrophone war der Oberleutnant mit der Chopperbesatzung verbunden, welche nach einem Inspektionsflug meldete, niemanden im Eingang zur Grotte sehen zu können, außer einem Rucksack und diversem Bergsteigermaterial.
Ein Einblick weiter ins Innere war unmöglich, auch nicht mithilfe der Bugscheinwerfer der Chopper.
Irgendetwas hielt das Licht gefangen, es konnte nicht tief genug in den dunklen Schlund eindringen.
Der abgesetzte Trupp rollte starke Seile aus, ließ diese die Bergwand hinunterfallen, gesichert mit in den Fels geschlagenen Spezialnägeln, bis die Seilenden dicht seitlich am Eingang und direkt mittig hingen.
Das Abseilen geschah in Windeseile, nahm nicht mehr als drei Minuten in Anspruch und elf Mann standen geduckt und bewaffnet im Grotteneingang, der in seiner Breite fast vollständig mit ihrer Anwesenheit ausgefüllt wurde.
Nach wenigen Metern stieß die Vorhut, bestehend aus einem Aussi und einem Anangu, auf die erste Merkwürdigkeit einer gelblichen, fast trockenen
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