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Solange am Himmel Sterne stehen

Solange am Himmel Sterne stehen

Titel: Solange am Himmel Sterne stehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Harmel
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lächele. »Und außerdem hast du deinen eigenen Job.«
    »Es wäre kein Problem für mich, mir ein paar Tage freizunehmen. Wenn es einen Notfall gibt, kann ich mich immer noch darum kümmern, wenn die Bäckerei geschlossen hat.«
    Ich bin es nicht gewohnt, dass sich jemand um mich kümmert, dass Leute mir helfen. Es ist mir unangenehm, und ich bin mir nicht sicher, was ich darauf antworten soll. »Danke«, sage ich schließlich. »Aber darum könnte ich dich niemals bitten.«
    »Hope, geht es dir gut?«, fragt Gavin.
    »Es geht mir gut«, antworte ich, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich lüge.
    Eine Woche später, während der ich mich frage, ob ich verrückt bin, so etwas zu tun, gehe ich an Bord einer Aer-Lingus-Maschine von Boston nach Paris – über Dublin, die billigste Flugverbindung, die ich so kurzfristig kriegen konnte.
    Annie war so begeistert von meinem Entschluss zu fliegen, dass sie mir nicht einmal die Ohren damit vollgejammert hat, dass sie ein paar Tage länger bei ihrem Vater bleiben muss. Natürlich hat sie mich gebeten, mit nach Paris kommen zu dürfen, aber offenbar hat sie es verstanden, als ich ihr erklärte, dass wir uns nur ein Ticket leisten konnten.
    »Außerdem hat Mamie nur dich gebeten zu fahren«, hatte Annie gemurmelt und dabei auf ihre Füße gesehen.
    »Weil sie dich hier bei sich braucht«, hatte ich zu meiner Tochter gesagt.
    Ich hatte entschieden, an einem Samstagabend zu fliegen, sodass ich die Bäckerei insgesamt nur für drei Tage würde schließen müssen; montags haben wir ohnehin zu. Trotzdem kommt es mir vor, als würde ich eine Ewigkeit fort sein, vor allem jetzt, da sich der finanzielle Sturm zusammenbraut. Ich weiß nicht, ob und, wenn ja, wann die Investoren kommen werden, um sich die Bäckerei anzusehen. Ich habe nicht mehr mit Matt gesprochen, seit ich sein Angebot, mir Geld zu leihen, ausgeschlagen habe. Das hat ihn sicher verletzt, aber damit kann ich mich jetzt nicht befassen. Vielleicht begehe ich ja einen Riesenfehler, aber ich weiß, dass ich mich dieser Reise nicht länger verweigern kann.
    Wir haben zwei Bestellungen auszuführen, während ich fort bin – beides wöchentliche Daueraufträge für zwei Hotels am Strand. Widerstrebend habe ich Gavins Angebot angenommen, Annie zu chauffieren, um die Muffins auszuliefern, die ich im Voraus gebacken und eingefroren habe. Sie muss sie am Montagmorgen vor der Schule auftauen, und nach der Schule wird Gavin sie fahren, um alles auszuliefern, und sie dann bei Rob zu Hause absetzen.
    Elf Stunden nachdem ich in Boston gestartet und später in Dublin umgestiegen bin, sehe ich durchs Fenster zu, wie wir die Wolkendecke über dem Pariser Himmel durchbrechen und über der Stadt mit dem Landeanflug beginnen. Ich erkenne keine Wahrzeichen – wahrscheinlich werde ich sie noch früh genug vom Boden aus zu Gesicht bekommen. Aber ich kann das saphirblaue Band der Seine sehen, das sich durch die Landschaft schlängelt, und einen Fleckenteppich aus grünem Gras und feuerrot verfärbten Bäumen, der sich jenseits des Stadtgebiets erstreckt.
    Das hier war einmal Mamies Zuhause , denke ich, als wir zur Landung ansetzen. Wie seltsam muss es gewesen sein, das alles hinter sich zu lassen und niemals zurückzukehren.
    Nach der Landung haste ich durch die röhrenartigen, gläsernen Hallen des Internationalen Flughafens Charles de Gaulle, passiere den Zoll und stelle mich in der Schlange für die Taxis an, die, wie ich verblüfft feststelle, in Frankreich überwiegend Luxuslimousinen sind. Ich warte, bis ich an der Reihe bin, steige in einen Mercedes und reiche dem Fahrer die Adresse des Hotels, das ich auf Travelocity gebucht habe. Ich traue mir nicht zu, den Namen korrekt auszusprechen.
    Wir brauchen dreißig Minuten, um durch eine Reihe von Industriegebieten am Stadtrand in die eigentlichen Vororte von Paris zu kommen. Wir fahren an einer riesigen Sportanlage vorbei, und auf einmal durchzuckt mich die Erinnerung an etwas, was ich im Internet gelesen habe – die große Razzia im Jahr 1942, als tausende von Juden in ein Radrennstadion verbracht wurden, bevor sie in Konzentrationslager deportiert wurden. Ich bezweifle, dass es sich um dasselbe Stadion handelt – dieses hier scheint zu modern zu sein –, aber das düstere Bild lässt mich nicht mehr los, während sich mein Fahrer geschickt durch den Verkehr schlängelt. In einer Straße namens Rue de la Verrerie biegt er halsbrecherisch nach links ab und hält schließlich mit

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