Solange am Himmel Sterne stehen
plötzlich noch einmal einen Spalt breit öffnet und mich lange und gebannt anstarrt. »Du musst nach Paris fahren, Hope«, sagt sie ernst. »Du musst. Ich bin jetzt sehr müde, und es ist fast Schlafenszeit für mich.« Und dann wird die Tür geschlossen, und ich starre auf eine nichts sagende Palette blassblauer Farbe.
Ich stehe so lange völlig fassungslos davor, dass ich gar nicht bemerke, wie Schwester Karen auf mich zukommt.
»Ms McKenna-Smith?«
Ich wende mich um und sehe sie ausdruckslos an.
»Alles in Ordnung mit Ihnen, Ma’am?«
Ich nicke langsam. »Ich werde wohl nach Paris fahren.«
»Na … das ist ja schön«, sagt Karen zögernd. Sie denkt offensichtlich, dass ich nicht mehr ganz bei Trost bin, und das kann ich ihr nicht verübeln. »Äh, wann denn?«
»Sobald ich kann«, sage ich zu ihr. Ich lächele. »Ich muss los.«
»Okay.« Sie blickt noch immer verwirrt.
»Ich fahre nach Paris«, sage ich noch einmal zu mir selbst.
Cape-Cod-Kekse
Zutaten
110 g Butter, Zimmertemperatur
2 Tassen brauner Zucker
2 große Eier
½ TL Vanilleextrakt
2 EL Sahne
3 Tassen Mehl
2 TL Backpulver
½ TL Salz
1 Tasse getrocknete Cranberrys
1 Tasse weiße Schokoladensplitter
Zubereitung
1. Ofen auf 190 Grad vorheizen.
2. In einer großen Schüssel Butter und braunen Zucker mit einem elektrischen Handrührgerät schaumig rühren. Eier, Vanille und Sahne unterschlagen.
3. Mehl, Backpulver und Salz mischen, sieben und portionsweise zu der Buttermasse geben und gründlich verrühren.
4. Cranberrys und Schokoladensplitter dazugeben und gleichmäßig verteilen.
5. Jeweils einen gehäuften Teelöffel auf ein gefettetes Backblech geben, dabei Platz zum Zerlaufen lassen. 10–13 Minuten backen. 5 Minuten auf dem Backblech abkühlen lassen, dann auf ein Drahtgitter legen.
Ergibt ca. 50 Kekse
10
Der Sonnenuntergang war an jenem Abend noch strahlender als sonst, und während Rose den östlichen Horizont betrachtete, dachte sie darüber nach, wie diese leuchtende Farbenpracht des Himmels einer von Gottes wundervollsten Kunstgriffen war. Sie erinnerte sich mit einer Klarheit, die sie selbst verblüffte, wie sie immer in der Wohnung ihrer Familie in der Rue du Général Camou am Fenster gesessen und zugesehen hatte, wie die Sonne im Westen über dem Champ de Mars versank. Sie hatte immer das Gefühl gehabt, dass diese Aussicht bei Sonnenuntergang die schönste Verbindung der Magie Gottes und der Magie des Menschen war; eine wunderschöne Lichtershow um einen gleißenden, geheimnisvollen Turm aus Stahl herum. Sie stellte sich oft vor, eine Prinzessin in einem Schloss zu sein und dass diese Lichtershow nur für sie aufgeführt wurde. Sie war sich sicher, dass ihr Fenster das beste in der ganzen Stadt war, vielleicht das mit der schönsten Aussicht auf der ganzen Welt.
Aber das war damals, als sie noch schrecklich stolz auf ihr Land war, stolz darauf, Pariserin zu sein. Der Eiffelturm schien ihr ein Symbol für all das, was ihre geliebte Stadt so großartig machte.
Später sollte sie hassen, wofür er stand. Sie staunte, wie rasch sich Liebe und Stolz in etwas Düsteres und Unabwendbares verwandeln konnten.
Rose sah zu, wie der Himmel über dem Cape Cod feuerrot aufflammte, dann zu Rosa verblasste und schließlich in das strahlende Blau überging, das ihr das Gefühl gab, zu Hause zu sein, hier, so weit entfernt von dem Ort, an dem sie zu ihrer Reise aufgebrochen war. Auch wenn der Sonnenuntergang selbst hier anders aussah als in Paris – eine optische Täuschung, nahm sie an –, war die tiefblaue Abenddämmerung noch immer genau so, wie sie vor all den Jahren gewesen war. Es tröstete sie zu wissen, dass das Ende von Gottes Lichtershow bis in alle Ewigkeit dasselbe bleiben würde, auch wenn alles andere auf der Welt sich veränderte.
Während sie dort am Fenster saß, meinte Rose zu spüren, dass irgendetwas Wichtiges geschah. Aber es fiel ihr schwer, dieses Gefühl einzuordnen. Es schien ihr, als hätte ihr irgendjemand irgendetwas Entscheidendes gesagt, aber wer? Und wann? Sie konnte sich nicht daran erinnern, Besuch gehabt zu haben.
Die Klingel ertönte und unterbrach ihre Gedankenfetzen, und mit einem letzten, widerstrebenden Blick auf den Nordstern über dem Horizont schlurfte sie langsam zur Tür. Wann nur hatte dieser Körper angefangen, sie im Stich zu lassen? Sie konnte sich noch erinnern, wie sie sich auf ihren Beinen leicht wie Luft und anmutig wie eine Brise bewegt hatte. Es kam ihr vor, als
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