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Solange am Himmel Sterne stehen

Solange am Himmel Sterne stehen

Titel: Solange am Himmel Sterne stehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Harmel
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Tochter zuwende. »Schatz, geht es dir gut?«, frage ich. »Wer ist bei dir?«
    »Mr Keyes«, murmelt sie.
    »Gavin?«, frage ich verwirrt. »Aber wo ist dein Dad?«
    »Noch in der Arbeit«, sagt sie. »Ich – ich habe versucht, ihn anzurufen. Aber seine Sekretärin hat gesagt, er sei mitten in einer wichtigen Verhandlung. Sie hat gesagt, er würde mich anrufen, wenn das Gericht eine Sitzungspause macht.«
    Ich schließe die Augen und versuche zu atmen. »Es tut mir so leid, dass ich nicht bei dir bin, Schatz. Ich komme so schnell wie möglich nach Hause. Versprochen.«
    »Ich habe versucht, dich in deinem Hotel anzurufen«, sagt Annie leise. »Wo warst du denn?«
    Ich sehe zu Alain hoch. Tränen stehen ihm in den Augen.
    »Ich muss dir so vieles erzählen, Annie«, sage ich. »Ich erzähle es dir, sobald ich nach Hause komme, okay?«
    »Okay«, sagt sie leise.
    »Kann ich kurz mit Gavin sprechen?«
    Sie gibt keine Antwort, aber ich höre ein Rascheln, während sie ihm das Telefon reicht. »Hallo?«, sagt er kurz darauf, und erst als ich seine Stimme höre, wird mir bewusst, dass ich die Luft angehalten habe, und ich atme erleichtert aus.
    »Gavin, was ist passiert?«, falle ich gleich mit der Tür ins Haus. Ich weiß, ich sollte mich erst einmal dafür bedanken, dass er wieder einmal für mich eingesprungen ist, aber ich kann nur an Mamie denken und daran, wie Annie zurechtkommt.
    »Hope, deine Großmutter hatte einen Schlaganfall, aber sie haben sie stabilisiert.« Sein Tonfall ist ganz geschäftsmäßig, aber ich höre eine Sanftheit heraus, die mich beschwichtigt. »Sie hat das Bewusstsein noch nicht wiedererlangt, aber sie überwachen sie. Es ist noch zu früh, um zu sagen, wie viel Schaden sie erlitten hat.«
    »Aber wie … was …?« Meine Stimme verliert sich, denn ich weiß nicht einmal, was ich eigentlich fragen will. Wieder sehe ich hilflos zu Alain hoch. Er sitzt zusammengesunken auf einem Stuhl mir gegenüber und sieht mich mit feuchten Augen an. Seine knotige Hand liegt noch immer über seinem Mund. »Wie hast du davon erfahren?«
    »Annie hat mich angerufen«, erklärt Gavin rasch. »Sie war bei ihrem Vater. Ich nehme an, die betreute Wohnanlage deiner Großmutter hatte noch immer deine alte Telefonnummer als Kontaktnummer für Notfälle, daher hat eine Schwester dort angerufen, und Annie hat abgenommen. Sie konnte niemanden erreichen, der sie ins Krankenhaus fährt, daher hat sie mich gebeten.«
    »Es tut mir leid«, murmele ich. »Ich meine, vielen Dank.«
    »Hope, sei nicht albern«, sagt Gavin. »Ich habe Annie gern geholfen. Ehrlich gesagt, war ich sowieso schon in ihrer Straße, ich musste bei Joan Namvars Cottage etwas reparieren und war fast fertig damit, daher konnte ich sie gleich abholen.«
    Ich schließe die Augen. »Danke, Gavin. Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll.«
    »Keine Ursache«, sagt er abwehrend.
    »Geht es ihr gut?«, frage ich. »Annie, meine ich?«
    »Es geht ihr gut«, sagt er. »Sie ist etwas mitgenommen, aber es geht ihr gut. Keine Sorge, ich bleibe bei ihr, bis dein Ex von der Arbeit kommt.«
    »Danke«, flüstere ich. »Ich mache es bei dir gut, Gavin.«
    »Keine Ursache«, sagt er noch einmal.
    Ich hole einmal tief Luft. »Ich nehme den nächsten Flug, den ich kriegen kann.« Es fällt mir grundsätzlich nicht leicht, Gefälligkeiten von anderen Leuten anzunehmen, und ich weiß, dass ich in diesem Fall noch lange tief in Gavins Schuld stehen werde.
    »Hope, geht es dir denn gut?«, fragt Gavin.
    Ich blinzele ein paarmal. Das fragt mich sonst nie jemand. »Ja«, lüge ich. »Kann ich nochmal mit Annie sprechen?«
    »Na klar«, sagt Gavin. »Bleib dran. Bis bald.«
    Wieder höre ich ein Rascheln, und dann ist Annie in der Leitung. »Mom?«, fragt sie.
    »Hör zu, das mit deinem Dad tut mir leid«, sage ich. »Ich rufe ihn jetzt gleich an und sag ihm, dass er …«
    »Ist schon gut, Mom«, unterbricht mich Annie. »Mr Keyes ist ja bei mir.«
    Ich seufze und kneife mich in den Nasenrücken. »Ich komme, so schnell ich kann, Schatz«, sage ich.
    »Ich weiß«, sagt Annie.
    »Ich habe dich lieb, meine Süße.«
    Eine Pause tritt ein. »Ich weiß«, sagt Annie noch einmal. Aber dann fügt sie hinzu: »Ich dich auch.«
    Und das ist der Augenblick, als ich in Tränen ausbreche.
    Alain ruft bei allen Fluggesellschaften an, während ich verzweifelt versuche, mich in den Griff zu bekommen. Ich laufe in seiner Wohnung auf und ab wie ein Tier im Käfig. Zum x-ten Mal stelle

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