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Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Titel: Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Albicker
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und Sarah hin und her und scheint die Situation verstanden zu haben. Während wir gemeinsam den Bettkasten in den Transporter bringen, sagt Katner schnaufend: „Hast du dir das wirklich gut überlegt?“
    „Was? Dass ich ausziehe?“
    „Dass du deine Frau verlassen willst!“
    „Ich verlasse sie nicht erst, wenn ich ausziehe. Ich habe sie schon längst verlassen, Katner.“
    „Du bist ein Idiot. Schau sie dir doch an? Weißt du, wie viele froh wären, so eine Frau zu haben?“
    Mit dem Bettkasten in der Hand bleibe ich stehen und schaue ihn an.
    „Katner, ich habe mich in eine andere Frau verliebt.“
    In diesem Moment sehe ich Sarah an der Türe stehen. Die Wut steht ihr im Gesicht geschrieben und wieder fließen Tränen. Ich habe Sarah nicht bemerkt und hätte in ihrer Gegenwart nie gesagt, dass ich mich eine andere Frau verliebt habe. Jetzt fühle ich mich wie ein Ehebrecher. Beide schauen wir uns an und ich versuche, ihr mit meinem Blick „Entschuldigung“ zu sagen, doch ihr platzt der Kragen: „Hast du Katner auch erzählt, wie lange du hinter meinem Rücken schon eine Affäre hast? Und weiß er auch, dass die besagte Person in einer Wohnung, die Katner Company vermietet, lebt?“
    „Ist es etwa die, der ich die Schlüssel übergeben habe?“, fragt Katner auf einmal. Ich sehe Sarah an, dann wieder ihn und im Moment bekomme ich keinen Ton heraus. Katner schaut mich sehr misstrauisch an und meint: „Jetzt gehen mir einige Lichter auf. Aber wieso musste ich dann zur Schlüsselübergabe?“
    Katner hat mittlerweile wieder vergessen, dass Sarah noch immer alles mithören kann und noch wütender geworden ist.
    „Ich kann den Kasten nicht mehr allzu lange halten. Komm, lass ihn uns in den Transporter bringen.“ Mittlerweile haben wir die Couch auch reingebracht und es ist 14:25 Uhr.
    „Zehn Minuten, Noah.“
    „Oh, es wurden zehn Minuten mehr. Das tut mir leid.“
    „Dafür gibst du eine Runde im ‚Little Ben‘ aus und erzählst mir mal, was da gerade los ist bei euch. Hier geht es ja zu wie in einer Achterbahn.“
    „Ist gut, ich gebe dir eine Runde aus und vielen Dank für deine Hilfe so weit.“
    „Ja, ja, bis dann.“ Und schon wieder ist er weg.
    An der Wohnung im Liliental 9a angekommen, sehe ich vor ihr einen weiteren Transporter stehen. Das war ja klar. Nun ist dieser Derek zeitgleich mit mir am Umziehen. Na, das kann ja ein Durcheinander werden. Bevor ich damit beginne, alles einzuräumen, möchte ich mich zuerst vergewissern, wie viel Platz ich in der neuen Wohnung habe. Die Türe steht offen und ich glaube nicht, dass es ihn stört, wenn ich einfach hineingehe. Als ich die Türe aufmache, bleibe ich wie angewurzelt stehen. Keinen Schritt weiter wage ich zu gehen. Diese Frau auf dem Boden … das ist doch die Frau, die ich suche! Das ist doch Lea Aurelius! Mit langsamen Schritten trete ich neben sie. Kein „Guten Tag“, kein „Hallo“ will mir über die Lippen kommen. Sie schaut gerade ein Foto an und kann sich kaum von ihm lösen, so vertieft scheint sie in es zu sein. Wie wunderschön ihr Haar ist. Jetzt schaut sie auf meine Schuhe.
    „Derek? Ist was?“, fragt sie.
    Was soll ich bloß sagen. Am besten, ich bleibe einfach so stehen. Dann schaut sie ganz langsam nach oben und sieht mich. Sie sieht mich – endlich. Sie weiß sofort, wer ich bin, und jetzt sehe ich auch ihr Gesicht, das ich so lange gesucht habe. Und sie ist es tatsächlich. Während ich sie betrachte, muss ich für ein paar Sekunden darüber nachdenken, dass es sich bei dieser Person um Lea Aurelius handelt. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich bereits so oft Kontakt mit ihr hatte. Jetzt steht sie auf, putzt sich ihre Hände an der Hose ab und gibt mir die Hand. Irgendwas hat sie gesagt, aber ich konnte ihre Worte einfach nicht verstehen.
    „Hallo“, wage ich endlich zu sagen. Wir schauen uns beide in die Augen und niemand tut etwas, als dann Derek unerwartet in das Zimmer kommt. Er möchte etwas von Lea. Ich weiß nicht, was er ihr sagt, denn immerzu kann ich nur in ihr Gesicht schauen. Sie nickt ihm zu und er geht wieder. Beide schauen wir uns wieder an. Es fällt mir schwer, diesen Lippen vor mir zu widerstehen. Soll ich es einfach tun? Soll ich sie küssen? Langsam beuge ich mich nach vorne und berühre sie sanft mit meinem Mund, doch traue ich mich nicht, sie zu küssen. Sanft berühre ich mit meinen Lippen die ihren und taste mich dann vor zu ihrem Hals. Was mache ich da bloß? Aber ich kann nicht

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