Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)
schreibt Anna mit einem großen „Smiley“ hinter der Nachricht.
„Du hast Recht. Anna, es war der absolute Wahnsinn. Ich konnte ihm nicht widerstehen und habe ihn fast geküsst.“ Dann klingelt mein Handy: „Anna?“
„Lea? Du hast was?“
„Er hat mich auch beinahe geküsst und dann kam Derek rein.“
„Habt ihr überhaupt miteinander gesprochen?“
„Fast nichts. Wir haben uns berührt und konnten nicht mehr damit aufhören. Anna, er ist es. Er ist der Mann, nach dem meine Seele gesucht hat.“
„Und was willst du jetzt machen? Er ist verheiratet, das weißt du doch.“
„Ich will nicht darüber nachdenken. Er hat mir seine Nummer hinterlassen. Ich muss ihn anrufen.“
„Wenn du musst, dann tue es. Aber heule mir nichts vor, wenn es nicht klappt. Mit einem verheirateten Mann, Lea. Denk genau darüber nach, was du machst. Die meisten dieser Männer entscheiden sich für die Ehefrau, wenn es darauf ankommt.“
Seitdem unser Gespräch beendet ist, sitze ich nur da und denke über Noah nach. Ich muss ihm wenigstens eine Nachricht schicken. Immerhin hat er mir seine Handynummer gegeben.
„Hallo Noah, es war für mich wie ein Traum, dich heute zu sehen und zu spüren. Ich möchte dich wiedersehen. Meine Nummer hast du hiermit ja auch. Lea“.
Es dauert nicht sehr lange, da bekomme ich eine Antwort von Noah:
„Leider können wir uns nicht mehr sehen. Mir ist klar geworden, wie sehr ich meine Frau liebe. Sei mir nicht böse, aber es ist vorbei. Noah“.
Was? Wie bitte? Ist das alles ein schlechter Scherz? Das kann doch nicht wahr sein. Ich habe das Gefühl, als würde mein Herz in tausend Stücke zerspringen. Vor lauter Wut versuche ich ihn anzurufen, doch er geht nicht an sein Handy ran. Was ist das für ein Kerl? Ich hätte auf seine Frau hören sollen, als sie mir versucht hat, klarzumachen, dass die „Affäre“ vorbei sei. Und heute Mittag hat er mir das Gefühl gegeben, dass ich das Einzige bin, was er gesucht hat, und das Einzige, was er möchte.
„Anna, es ist zu viel. Das halte ich nicht aus. Dieses Schwein. Er hat mich verarscht. Hat mir etwas vorgespielt und ich habe es geglaubt. Verstehst du? Ich bin gnadenlos darauf reingefallen. Ich …“, erkläre ich Anna völlig in Tränen aufgelöst am Telefon, als sie mich unterbricht.
„Beruhige dich erst einmal Lea. Was ist denn jetzt los?“
„Er hat mir einfach mein Herz gebrochen.“
„Lea, so hat es keinen Sinn. Ich komme vorbei. Mein Mann ist bei den Kindern und ich bin in einer halben Stunde bei dir.“
„Dann lass uns weggehen Anna.“
„Wieder ‚Little Ben‘?“
„Ich möchte in Marcos Bar. Marco kann mich wenigstens aufmuntern.“
„Gut. Wir gehen in Marcos Bar. Bis gleich.“
Während ich schon den dritten Martini trinke und Anna ihren zweiten Orangensaft, habe ich ihr alles erklärt, was heute vorgefallen ist.
„Lösche seine Nummer. Und lass dich nicht noch einmal von ihm verarschen.“
Genau das mache ich jetzt auch. Weg ist sie, die Nummer von meinem Traummann. Beinahe hätte er sich als Albtraummann entpuppt.
„Marco, bitte noch einen Martini.“
„Noch einen? Lea, geht es dir gut?“, fragt Marco.
„Immer besser“, sage ich ihm und er schaut Anna skeptisch an, als sie ihm zu verstehen gibt, dass es schon okay sei. Er stellt mir den vierten Martini auf den Tisch und sagt plötzlich: „Ach ja, da fällt mir gerade etwas ein. Einen Moment.“
Anna und ich schauen uns gegenseitig fragend an und als Marco wieder kommt, zeigt er mir ein Foto. Das darf nicht wahr sein. Meine Augen füllen sich augenblicklich mit Tränen und ich versinke in Annas Schultern.
„Das ist gar keine gute Idee“, erklärt Anna Marco. Der schaut verdutzt in die Luft.
„Habe ich etwas Falsches gemacht?“
„Spioniert mir dieser Dreckskerl schon nach?“, frage ich ihn und breche völlig in Tränen zusammen.
„Er hat mir dieses Foto gegeben, weil er nicht wusste, um welche Frau es sich …“
„Sei ruhig. Ich möchte nichts mehr von ihm wissen. Wenn du ihn das nächste Mal siehst, dann sag ihm bitte, dass ich ihn nie wieder sehen möchte.“
„In Ordnung, das mache ich. Hat er dir etwas angetan? Ich mache ihn kalt. Sage es mir Lea.“
„Nein. Er hat nur mein Herz gebrochen. Ich möchte nichts mehr von ihm sehen oder hören, Marco.“
„Wenn ich das gewusst hätte. Er ist mir von Anfang an so komisch vorgekommen.“
Plötzlich klingelt mein Handy und Derek ist dran. Er meint, dass Noah bei ihm wäre und meine
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