Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

hören.“
    „Hallo Lea. Ich habe einfach solche Sehnsucht nach dir. Wann kommst du wieder?“
    „Das wird dauern. Du weißt doch …“
    „Ja, ich weiß. Noah. Es ist nicht leicht mir dir. Zuerst musstest du von Daniel loskommen und jetzt von Noah. Angele dir bitte so schnell nicht wieder einen Kerl …“
    „Schon zu spät“, sage ich und unterbreche sie mitten im Satz.
    „Wie bitte? Sag, dass das nicht wahr ist. Lea!“
    „Leider ist es wahr, aber dieses Mal habe ich mich nicht verliebt, das heißt, noch nicht.”
    „Und du wirst dich auch nicht verlieben, hörst du?“
    „Ich gebe mir Mühe, obwohl dieser Mann alles daran setzen wird, dass ich es in dieser Hinsicht verdammt schwer haben werde. Normalerweise hätte ich mich schon längst in ihn verliebt, wären da nicht diese lästigen Gefühle für Noah.“
    „Ich verstehe. Und dieser Mann weiß von Noah?“
    „Nein, bist du wahnsinnig? Er weiß nichts davon, und das ist auch gut so, denn sonst würde ich ihm nur das Herz brechen.“
    „Hat er sich denn in dich verliebt?“
    „So, wie es aussieht, ja.“
    „Lea, du weißt, wie es ist, wenn man mit anderen spielt. Überlege dir gut, was du schon wieder machst. Oder kann ich dich in zwei Wochen in Amerika anrufen?“
    „Liebe Anna, ich weiß. Lass es dir gut gehen und wir hören uns wieder.“
    Als ich meine Sachen packe, um von Alfredos Wohnung aufzubrechen, fällt mir ein Formular, das ich zusammengefaltet in meiner Handtasche liegen habe, auf den Boden. Es ist das Formular von der Katner Company, welches mir der Makler damals bei der Wohnungsbesichtigung überreicht hatte. Was sofort meinen Blick auf sich zieht, ist der der Name Noah, der dort geschrieben steht. Mit ihm fing mein großes Glück und eine große Wende in meinem Leben an. Und ausgerechnet durch ihn ist mein Herz in tausend Stücke zerbrochen. Ein heftiger Schmerz durchbohrt meine Seele, wenn ich seinen Namen lese. Sofort schmeiße ich dieses Formular in den Müll und gehe aus Alfredos Wohnung. Für den heutigen Tag habe ich mir vorgenommen, einige Fotos zu schießen und bei einem langen Spaziergang die wundervolle Gegend zu erkunden.
    Während ich durch eine Pinienlandschaft wandere, klingelt mein Handy. Es ist Alfredo.
    „Alfredo, schön, dich zu hören. Hast du etwa schon Sehnsucht nach mir?“, frage ich verschmitzt.
    „Lea, wie könnte ich keine Sehnsucht nach dir haben. Ich wollte dir schweren Herzens sagen, dass ich dich vor heute Abend leider nicht mehr sehen kann. Ich möchte aus meiner jetzigen Wohnung ausziehen und suche eine neue, weshalb ich einem, sagen wir, Bekannten meine Wohnung und dabei auch ein wenig die Stadt zeigen werde.“
    „Du hast neue Wohnungspläne?“
    „Ja, aber das erzähle ich dir, wenn wir uns wieder sehen. Bis später, Süße.“
    Ich habe ein gutes Gefühl bei Alfredo und glaube, dass ich ein neues Leben mit ihm beginnen kann und Noah irgendwann ganz weit von meinem Herzen entfernt sein wird.
    Es ist 20:53 Uhr. Eines dieser wunderschönen Fotos, die ich heute gemacht habe, versuche ich gerade mit Acrylfarben auf eine Leinwand zu übertragen. Das wird ein Volltreffer – dieser Pinienbaum und die Sonnenstrahlen, die dazwischen funkeln. Mein Handy piepst und ich habe eine Mitteilung von Alfredo erhalten: „Liebste Liebe und süßeste Verführung, leider wird es noch ein wenig später heute, denn ich habe meinen Bekannten noch zu Besuch bei mir, und aus einem Whisky wurden mittlerweile drei. Vielleicht magst du später noch dazu stoßen?“
    „Alfredo, genieße doch den Abend mit deinem Bekannten, wir sehen uns einfach morgen. Lea.“
    Mit Alfredo fühle ich mich bereits wie in einer richtigen Beziehung. Ich frage mich, ob das nicht alles viel zu schnell geht, verwerfe den Gedanken aber sofort wieder und nehme das Leben so, wie es kommt – mit oder ohne Alfredo.
    Gleich am nächsten Morgen gehe ich zu Alfredo, um ihn zu besuchen.
    „Ich halte es einfach nicht mehr aus ohne dich“, sind seine Worte als er die Türe öffnet.
    „Die schönste Überraschung an diesem Tag, das bist du Lea.“ Seine schmeichelnden Worte tun meiner Seele sehr gut, nach allem, was passiert ist.
    „Wie schön, Alfredo. Ich freue mich auch sehr, dich zu sehen.“
    „Komm rein und mach es dir gemütlich“, fordert mich Alfredo auf, und ehe er mich eintreten lässt, küsst er mich sanft und leidenschaftlich auf den Mund. Auf seiner Couch mache ich es mir gemütlich, wobei mir das Formular von der Katner Company