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Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Titel: Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Albicker
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es zumindest. Ich schreibe noch kurz meiner Flamme, dass ich sie heute etwas später sehe.“
    „Nur zu“, sage ich und muss ein wenig über seine Ausdrucksweise schmunzeln.
    „Weißt du, ich kenne sie erst seit gestern, aber es passt einfach zwischen uns. Sie ist nett und ist so was von heiß.“
    „Oh, seit gestern. Dann habt ihr ja noch etwas Zeit, um euch kennenzulernen.“
    „Ja, aber vielleicht kennst du das, wenn man jemanden sieht und sich sofort verliebt. Ich habe ihr sogar schon gesagt, dass ich sie heiraten möchte. Sie möchte mich auch heiraten, und das Nächste, was folgt, ist eine gemeinsame Wohnung, auch wenn sie davon noch nichts weiß.“
    Als er diese Worte sagt, muss ich daran denken, dass ich allzu gut weiß, wie es ist, wenn man jemanden sieht und sich sofort verliebt. Immer noch fühle ich diese große Verletzung und diesen großen Verlust in mir.
    „Ja, ich kenne das. Doch ihr wollt nach einem Tag schon heiraten?“, frage ich verwundert.
    „Noch nicht so schnell, aber wir wissen einfach beide, dass wir es irgendwann tun wollen. Meine Familie hat sie schon kennengelernt. Sie spricht übrigens auch Deutsch.“
    „Ach ja? Das passt ja gut, da du diese Sprache wunderbar beherrscht.“
    „Danke“, sagt Alfredo und macht mich auf ein Boot aufmerksam.
    „Möchtest du?“
    „Mit dem Boot fahren? Und wohin?“, frage ich.
    „Mit dem Boot fahren wir über den Canale Grande. Komm, das wird gut.“
    Und schon steigen wir in ein Boot ein und sitzen inmitten von vielen Touristen. Auf der Fahrt zeigt mir Alfredo große Paläste, Brücken, Kirchen und eindrucksvolle Gärten. Mein erster Eindruck von Venedig verzaubert mich und ich fühle mich richtig wohl, hier zu sein.
    Nach der Fahrt gehen wir auf der Piazza San Marco in ein Café und Alfredo erzählt mir von seinem bisherigen Medizinstudium.
    „Warum bist du hier, Noah?“, fragt er mich plötzlich. Ich schaue auf den Boden, um mich für einen Moment zu sammeln. Aber ich glaube, dass ich ihm anvertrauen kann, warum ich hier bin.
    „Es ist wegen einer Frau. Diese Frau ist meine große Liebe, aber sie ist nicht mehr da.“
    „Ist was Schlimmes passiert?“, möchte er wissen.
    „Nein, sie hat mich quasi verlassen. Aus einem Missverständnis heraus.“
    „Dann hat sie dich nicht verdient. Ein Missverständnis? Das heißt, dass sie dir nicht einmal zugehört hat? Dann hat sie dich nicht geliebt“, sagt Alfredo und mit großem Schmerz in meinem Herzen muss ich ihm Recht geben.
    „Sie hat dich verlassen und jetzt konntest du sie nicht mehr sehen. Deshalb bist du nach Venedig abgehauen?“
    „So ungefähr. Sie hat mich verlassen und war über alle Berge verschwunden. Aber ich musste auch von meiner Frau abhauen. Ich habe mich von ihr getrennt, aber sie wollte es nicht wahrhaben.“
    „Das hört sich alles sehr kompliziert an. Frauen …“, sagt Alfredo und lacht dabei, doch als er den Ernst in meinen Augen sieht, wird er ganz still.
    Es ist 20:30 Uhr und wir sitzen in Alfredos Wohnung. Sie ist zwar sehr klein, dafür vom Preis her aber sehr günstig. Außerdem hat man von hier aus einen guten Ausblick.
    „Möchtest du ein Whisky, Noah?“
    „Gerne.“
    Kaum habe ich den ersten getrunken, steht schon der zweite auf dem Tisch und danach gleich der dritte.
    „Oh, wo bin ich nur mit meinen Gedanken? Ich wollte doch noch zu meiner Frau fahren, doch nach drei Whiskys ist es besser, wenn sie mich abholt. Ich schreibe ihr kurz eine SMS.“
    „Ist gut“, sage ich, und als ich mich umschaue, fällt mir ein blauer Zettel in seinem Papierkorb auf. Er merkt es gerade nicht, also hole ich ihn heraus, denn auf den ersten Blick sieht er aus wie das Firmenlogo von der Katner Company.
    Ich kann es nicht glauben, es ist ja wirklich dieses Firmenlogo! Jetzt bin ich platt. „So, die Nachricht wäre verschickt“, sagt Alfredo, als ich schnell das blaue Formular zusammenfalte und in meiner Jacke verschwinden lasse.
    „Sag mal, Alfredo, kennst du die Katner Company?“
    „Wer ist das?“, fragt er.
    „Na, die Katner Company aus Deutschland. Ein Finanzdienstleistungsunternehmen.“
    „Noch nie davon gehört. Wieso? Füllen die mein Konto?“, fragt er amüsiert.
    „Du kennst sie also nicht?“
    „Nein, absolut nicht. Warum fragst du denn?“
    „Nur so, das hätte ja sein können, immerhin handelt es sich um ein großes Unternehmen und …“
    „Ich kenne doch keine Unternehmen aus Deutschland. Ich komme aus Venedig. Schon vergessen?“
    „Ja klar,

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