Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)
Hillings geben, Deborah?“
„Also um ehrlich zu sein, habe ich zuvor noch nie von einem Hillings gehört. Erst, als du mir deine Geschichte, ich glaube, 1.350 Mal erzählt hast und jetzt zufällig dieser Dozent auch noch Hillings heißt …“
„Ja, ist schon klar, Deb“, sage ich und verdrehe dabei provokant die Augen.
Mittlerweile sind schon drei Tage vergangen, an denen ich bei Deborah zu Hause sitze, einen Handwerker nach dem anderen hineinlasse und darauf aufpasse, dass sie Deborahs Wohnung schön stehen lassen. Leider habe ich bisher keine Nachricht von Mr. Hillings bekommen und ich mache mir allmählich Sorgen, ob ich überhaupt noch den Unterrichtsstoff bekommen werde. Kaum habe ich diesen Gedanken fertig gedacht, klingelt mein Handy und ich habe eine Nachricht erhalten. Auf dem Display steht, dass ich von Mr. Hillings eine E-Mail erhalten habe. Sofort öffne ich den Posteingang und schon sehe ich seine E-Mail. Erhalten: heute um 11:24 Uhr. Absender: N. Hillings. Wie bitte? N. Hillings? Ich bin gespannt, wie Mr. Hillings mit Vornamen heißt. Vielleicht Norman? Norbert? Wenn er Noah heißt, dann fresse ich einen Besen.
„Dear Mrs. Aurelius, here is the instruction material. There is one question I would like to ask you: Are you Lea Aurelius from Germany? Greetings, Hillings.“
Wieso fragt er mich, ob ich aus Deutschland bin? Ist es mein Name, der meine Herkunft verrät?
„Hallo Mr. Hillings, thank you very much for the instruction material. As to your question: Yes, I do come from Germany. How did you get this idea?“, antworte ich und frage, wie er darauf kommt.
„Deb, ich habe den Unterrichtsstoff heute Morgen von Mr. Hillings erhalten. Ohne dass ich weiter nachfragen musste, hat er mir alle Unterlagen geschickt. Aber weißt du was? Er wollte wissen, ob ich Lea Aurelius aus Deutschland sei. Ist das nicht sonderbar?“
„Hm, und was möchtest du mir jetzt damit sagen? Dass es Noah Hillings ist?“
„Nein, das ist natürlich unmöglich, aber es ist sehr mysteriös. Außerdem fängt sein Vorname mit N an.“
„Also doch, du bildest dir jetzt ein, dass es Noah ist.“
„Nein, das tue ich nicht. Aber ist es nicht sehr komisch?“
„Wieso fragst du ihn denn nicht, wie er mit Vornamen heißt?“, fragt sie und ist sichtlich von meinen Vermutungen genervt. Sie denkt, dass ich nicht von ihm loskomme und einfach nicht mehr aufhören kann, an ihn zu denken. Wobei ich doch wirklich nichts dafür kann, dass es noch einen Hillings gibt. Plötzlich erhalte ich um 21:53 Uhr erneut eine E-Mail von Mr. Hillings.
„Hallo, da Sie aus Deutschland kommen und ich auch, können wir auf Deutsch kommunizieren. Dieser Name, Lea Aurelius, ist mir aus Deutschland bekannt, weshalb ich Sie einfach fragen musste. Sicherlich haben Sie nichts mit dieser Person, die ich meine, zu tun. Aber welch ein Zufall, dass wir auf diesem Weg feststellen, dass wir aus demselben Land kommen. Ihnen einen schönen Abend und bis nächste Woche, N. Hillings.“
„Hallo Herr Hillings, es ist wirklich verblüffend, da auch ich Ihren Namen aus Deutschland kenne. Ich kenne dort jemanden, der Hillings heißt, Noah Hillings. Aber er kennt mich nicht mehr. Eine lange Geschichte … Auf jeden Fall freut es mich auch, Sie auf diesem Weg etwas kennenzulernen. Man fühlt sich nicht so alleine, wenn Menschen da sind, mit denen man sich in der gleichen Sprache unterhalten kann. Vielen Dank noch mal und bis nächste Woche, Lea Aurelius.“
Es ist Montag und wieder beginnt eine neue Woche. Welch ein Glück, ich bin schon gestern hierhergereist. Der Zug hatte Verspätung und ich war über fünf Stunden unterwegs. Die letzten drei Tage musste ich viel lernen, da ich ein wenig verspätet den Unterrichtsstoff bekommen habe. Die Hälfte ist rum. Noch drei Wochen, dann kann ich endlich bei Erlington in der Buchhaltung anfangen.
„Hallo, Ladys and Gentlemen, my name is Burns. You already know me. I represented Mr. Hillings. Unfortunately he cannot teach you the next three weeks because he is unable to do so.”
Wie schade, ich habe mich nun wirklich auf Mr. Hillings gefreut, vor allem nach unserem E-Mail-Kontakt. Und jetzt vertritt ihn wieder Mr. Burns, der meint, dass Hillings die nächsten drei Wochen ebenfalls nicht unterrichten kann, da er verhindert sei.
Kapitel 22
Die letzten fünf Tage habe ich mich quasi nur bei verschiedenen Schulungseinrichtungen und Unternehmen als Dozent beworben und musste mich gegen viele andere Bewerber behaupten.
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