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Solange du atmest

Solange du atmest

Titel: Solange du atmest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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01:30 Uhr, Wohnung von Patrick Templeton, Palm Harbor, Florida
    Die Wohnung von Patrick Templeton befand sich ganz in der Nähe vom Strand. Die Gegend hier war so schick, dass selbst das kleinste Apartment für Normalsterbliche unbezahlbar war. Hier lebten Leute, die es sich erlauben konnten, für Einkaufsservice, Pool und ein eigenes Fitnessstudio monatliche Mieten im oberen vierstelligen Bereich hinzublättern.
    â€žWow, das ist echt der Hammer“, stieß Fletcher kopfschüttelnd aus, als sie vor dem Gebäude standen. In dessen verspiegelter Glasfassade spiegelten sich der Sternenhimmel und das nächtliche Meer. „Also, so langsam würde mich echt mal interessieren, woher dein Craig die Kohle hat, um so ein Leben zu finanzieren – und zwar gleich zweimal!“
    Solche Fragen hatte sich Miley die ganze Fahrt über gestellt. Doch je mehr sie über Craig alias Patrick erfuhr, umso sicherer war sie, dass ihr die Antworten nicht gefallen würden.
    â€žLasst uns reingehen“, sagte sie, ohne auf Fletchers Worte einzugehen. Teri und Juna nickten.
    Miley war nervös. Nein, mehr als das: Sie hatte Angst. Angst vor dem, was ihr nun bevorstand. Einen Pass mit Craigs Foto und einem fremden Namen zu finden war eine Sache. Seine Zweitwohnung zu betreten und hier vielleicht auf Menschen zu treffen, die ihn kannten – die zu seinem anderen Leben gehörten –, eine ganz andere.
    Immer wieder spürte sie, wie Wut in ihr hochkochte. Die Wut darauf, dass Craig sie die ganze Zeit über belogen hatte. Gleichzeitig war es jedoch nicht nur Neugier, die sie antrieb. Egal, was er getan hatte, sie wollte auf keinen Fall, dass ihm etwas zustieß. Und deshalb gab es nach wie vor nur ein Ziel für sie: Sie wollte und musste alles dafür tun, Craig aus der Gewalt seines Entführers zu befreien. Alles andere würde sich dann schon zeigen.
    Sie betraten das große, hell erleuchtete Foyer, an dem ein junger Mann hinter einem Empfangstresen stand und mit einem freundlichen Lächeln zu ihnen herüberschaute. Miley schluckte. Mit einem Nachtportier hatte sie nicht gerechnet; das war ja schon fast wie in einem Hotel. Und wie, bitte schön, sollten sie an ihm vorbeikommen?
    Sie musste sich etwas einfallen lassen, und zwar schnell. Angestrengt räusperte sie sich. „Guten Abend. Ich …“
    Der Mann lächelte. „Sie müssen Miss Cox sein, richtig?“, begrüßte er sie. Miley war vollkommen verblüfft. „Mr Templeton hat mir schrecklich viel von Ihnen erzählt und mir sogar ein Foto von Ihnen gezeigt. Aber das Bild wird Ihnen nicht gerecht. In Wirklichkeit sind Sie noch viel hinreißender.“
    Miley wusste nicht, wie ihr geschah. Sie hatte sich auf Schwierigkeiten eingestellt, aber bestimmt nicht darauf, dass dieser Nachtportier ihr Komplimente machen würde. Und dass er offensichtlich genau wusste, wer sie war.
    â€žDanke“, stieß sie hastig hervor. „Das ist sehr freundlich von Ihnen. Ich … Wir … Also, meine Freunde und ich würden gern in die Wohnung.“
    â€žAber natürlich“, sagte er und kam hinter seinem Tresen hervor. „Mr Templeton hat sicher nichts dagegen. Immerhin sind Sie ja seine Verlobte, oder nicht?“ Für einen Augenblick schien er zu überlegen, ob er das wirklich tun sollte. Aber dann lösten sich seine Zweifel offenbar in Luft auf. „Ach, mein Name ist übrigens Peter. Wenn Sie mir bitte folgen würden?“
    Es war merkwürdig, zusammen mit dem Nachtportier und ihren Freunden in den eleganten Lift zu steigen. Sie fuhren bis nach ganz oben. Peter führte sie durch einen lang gestreckten, gedämpft beleuchteten Korridor. Er war mit einem weichen Teppich ausgelegt, der ihre Schritte verschluckte. Am Ende des Flurs blieb der Portier schließlich stehen. „Jetzt brauchen wir nur noch Mr Templetons Schlüsselkarte – die haben Sie doch dabei?“
    Miley überlief es heiß und kalt. Sie hatte doch geahnt, dass es noch Schwierigkeiten geben würde. Nun war es also so weit. Was sollte sie jetzt sagen? Da spürte sie, wie Juna sie sanft anstupste. Zuerst verstand sie nicht. Dann aber begriff sie, und sie erinnerte sich daran, dass sich im Safe auch eine Art Schlüsselkarte befunden hatte. Hätte sie doch nur daran gedacht, sie mitzunehmen!
    Doch offenbar war Juna schlauer gewesen. Unauffällig schob sie die Schlüsselkarte in Mileys

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