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Solange du atmest

Solange du atmest

Titel: Solange du atmest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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In den letzten Stunden hatte sich so ziemlich alles, was Craig ihr je gesagt hatte, als Lüge herausgestellt. Aber als sie schließlich vor dem Gebäude mit der Hausnummer 22 standen, war sie doch überrascht.
    Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.
    â€žDas darf ja wohl nicht wahr sein!“, stieß Teri ungläubig aus und fasste damit in Worte, was auch Miley empfand.
    Vor dem zweistöckigen Haus parkten mindestens zwei Dutzend Wagen unterschiedlichster Fabrikate und Preisklassen. Blinkende Neonwerbeschilder mit der Aufschrift Girls, Girls, Girls und Halloween Party Tonite tauchten die Nacht in ein seltsames Farbenspiel aus grellem Rot, Pink und Blau. Über der Eingangstür war außerdem eine Leuchtschrift angebracht, die in verschnörkelten Buchstaben das Wort Betty’s formte.
    Fletcher fand als Erstes die Sprache wieder. „Verdammt, das ist ja ein Stripklub!“

7. KAPITEL
    1. November, 02:18, 22, Mile End Street, Tampa, Florida
    â€žSagt mal, Leute, versteh ich das richtig? Soll das jetzt heißen, das ist Tante Betty?“ Teri schüttelte den Kopf. „Also, das ist echt krass! Wenn Craig behauptet hat, er besuche seine alte kranke Tante, war er also in Wirklichkeit hier? In einem Stripschuppen? Unglaublich!“
    Das fand Miley allerdings auch. Doch im Grunde war es nur ein weiterer Punkt in einer langen Liste von Verfehlungen, die es ihr immer schwerer machten, den Mann wiederzuerkennen, den sie eigentlich in wenigen Stunden heiraten wollte.
    Kannte sie Craig überhaupt? Oder hatte sie sich nur in ein Phantom verliebt, das in Wirklichkeit gar nicht existierte? Nicht zum ersten Mal verspürte sie den überwältigenden Drang, einfach alles hinzuschmeißen und Craig seinem Schicksal zu überlassen. Sie wusste einfach nicht, wie lange sie das alles noch aushalten konnte.
    Doch dann führte sie sich rasch vor Augen, was das bedeuten würde, und ihr wurde klar, dass sie es nicht konnte. Egal, was Craig getan, wie oft er sie belogen und betrogen haben sollte – sie würde es niemals über sich bringen, sein Leben aufs Spiel zu setzen. Sie war bereit, alles dafür zu tun, um ihn aus der Hand seines Entführers zu befreien. Aber wenn das, was sie in den letzten Stunden erfahren hatte, wirklich alles stimmte, dann wollte sie danach nichts mehr mit ihm zu tun haben. Das wurde ihr in diesem Moment endgültig klar.
    Sie atmete tief durch. „Okay. Ich schätze, das bedeutet, dass sich der Datenträger, den wir besorgen sollen, irgendwo da drin befindet.“
    Fletcher schüttelte den Kopf. „In einem Stripschuppen? Ich meine, selbst wenn Craig hier …“ Er räuspere sich und suchte nach den passenden Worten. „Selbst wenn er hier Stammkunde sein sollte: Was sollte das Ganze mit diesem Datenträger zu tun haben?“
    â€žWas weiß ich?“ Miley zuckte mit den Achseln. „Wahrscheinlich hat Craig dort immer dasselbe Mädchen oder so was. Und die wiederum hat das, worauf der Kidnapper aus ist.“
    â€žDu nimmst das aber ziemlich locker“, meinte Fletcher. „Wenn mein Verlobter …“
    â€žCraig ist aber nicht dein Verlobter!“, fiel Miley ihr ins Wort. „Und wenn du’s unbedingt genau wissen willst: Ja, ich fühle mich mies. Und wie!“ Sie atmete tief durch. „Und? Zufrieden? Ich meine – hey, immerhin krieg ich jetzt den Beweis für das, was du mir immer schon klarmachen wolltest. Du hast Craig nie getraut, und du hattest recht. Und zwar so was von recht! Muss wirklich ein tolles Gefühl sein, oder?“
    Fletcher erwiderte nicht sofort etwas, sondern schwieg einen Augenblick lang. Dann trat er näher an sie heran und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Hör mal, darum ging’s mir doch nie. Ich wollte nie …“
    Obwohl sie nicht leugnen konnte, dass seine Berührung guttat, schüttelte sie seine Hand ab. „Vergiss es einfach, das spielt jetzt keine Rolle. Ich spiele keine Rolle, verstehst du? Denn egal, wie dreckig ich mich im Moment fühle: Im Moment geht es hier einzig und allein um Craigs Leben. Und deshalb kann ich mich jetzt nicht einfach in die Ecke setzen und flennen, okay?“ Sie holte tief Luft. „Also, was ist jetzt? Gehen wir endlich rein?“
    â€žDu willst da rein?“ Fletcher deutete auf den Eingang des Klubs. „Das kannst du aber komplett vergessen, oder siehst du den Türsteher

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